Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not

Titel: Atlan TH 0001 – Raumschiff SOL in Not Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Voltz & Peter Griese
Vom Netzwerk:
Weg fort. Die Gleiter waren alle versiegelt. Ein Einstieg war unmöglich. Es musste doch irgendwo einen Flecken in dieser trostlosen Welt geben, wo sie sich hinlegen und ausruhen konnte.
    Das Licht ihrer Lampe fiel auf eine kleine Tür. Hier gab es sicher einen Nebenraum oder etwas Ähnliches. Ihre Füße wurden immer schwerer. Der Türmechanismus funktionierte erstaunlicherweise, obwohl Valara sicher war, dass hier schon seit Jahren niemand mehr gewesen war. Ihr Erstaunen wuchs, als sie bemerkte, dass hinter der Tür Licht brannte. Doch sie war viel zu müde, um Verdacht zu schöpfen.
    Der hochgewachsene Mann, der urplötzlich vor ihr stand, war ihr völlig fremd. Seine rötlichen Augen und das lange silberfarbene Haar ließen sie im ersten Moment vermuten, es handle sich um einen Extra. Dann flog ein Lächeln über das Gesicht des Unbekannten. Als er sprach, hörte Valara einen fremden Akzent, aber sie konnte jedes Wort verstehen.
    »Ich würde dir gerne die Hand geben«, sagte der Mann, »aber ich glaube, du solltest dich vielleicht erst einmal säubern.«
    Verwirrt blickte die Frau an sich hinunter. Ihre schöne lindgrüne Kombination war voller Flecken und an einigen Stellen zerrissen. Ihre Hände waren schwarz vor Schmutz.
    »Ja«, sagte sie, nach wie vor zu keinem klaren Gedanken fähig. »Das sollte ich wohl.«

16.
     
    Chart Deccon, High Sideryt und alleiniger Herr über die SOL und ihre Bewohner, saß in seiner Klause auf seinem thronähnlichen Sessel. Gedankenverloren regelte er die Empfänger der Normal- und Hyperfunkanlagen herunter, weil über einen der Interkomanschlüsse das Eintreffen einer Meldung angezeigt wurde. In seinen ruhigen und grüblerischen Stunden war das statische Rauschen der Funkempfänger seine einzige Begleitmusik.
    Deccon aktivierte den Interkomanschluss, ohne seine eigene Bildübertragung einzuschalten. Am anderen Ende der Verbindung meldete sich einer seiner Vystiden-Offiziere, und zwar der Mann, der ihm vor ein paar Stunden berichtet hatte, dass einige Ferraten von einem geheimen Treffen der Terra-Idealisten erfahren hatten.
    »Wir haben einen großen Erfolg erzielt«, meldete der Mann in dem silbernen Anzug. »Fast alle Angehörigen der zentralen Gruppe in der SZ-1 konnten gefasst werden.«
    » Fast alle?«, fragte Deccon gedehnt.
    Er sah, wie der Vystide schluckte. »Die Anführerin und vielleicht ein oder zwei weitere Mitglieder konnten entkommen. Es gab einen geheimen Ausgang aus dem Raum, den die Terra-Idealisten vorher angelegt hatten. Wir wissen aber mit Bestimmtheit, wer die Anführerin ist. Sie heißt Valara Brackfaust. Die Ferraten sind ihr bereits auf der Spur.«
    »Ich will, dass diese Frau verhaftet wird. Und das schnell!« Damit unterbrach der High Sideryt die Verbindung ohne Vorankündigung.
    Pünktlich zur festgelegten Zeit meldete sich kurz danach einer der zehn Magniden. Auch sein Bericht erfreute Deccon nur wenig. Der Fremde, der seit wenigen Tagen an Bord der SOL war und von dem er durch die Buhrlos erfahren hatte, war immer noch nicht gefasst. Der geheimnisvolle Mann interessierte den High Sideryt ganz besonders, denn sein Gefühl sagte ihm, dass er wichtig war. Auch hier gab er die Anordnung, mit allen Mitteln weiter nach dem Eindringling zu fahnden.
    Dann widmete er sich erneut seinem Hauptproblem. Die SOL wurde seit Tagen von einem in seiner Struktur weitgehend unbekannten Zugstrahl in ein unbekanntes Sonnensystem gezogen, das man Mausefalle getauft hatte. Nach allem, was bisher feststand, schien es sich tatsächlich um eine riesige kosmische Falle zu handeln.
    Noch war Zeit, aber irgendwann in den nächsten Tagen musste Chart Deccon etwas unternehmen, wenn die SOL nicht auf einem der Planeten zerschellen oder gar in Mausefalle-Sonne stürzen sollte. Sein eigentliches Ziel, nämlich den Solanern endlich eine sinnvolle Aufgabe zu geben, musste er in Anbetracht dieser Sachzwänge erst einmal zurückstellen.
    Chart Deccon hatte alle Fäden in der Hand. Aber er wusste nicht, an welchen von ihnen er ziehen musste, um die verfahrene Situation zum Guten zu wenden.
     
    Der Fremde wartete geduldig, bis die Frau sich in einer kleinen Nasszelle den gröbsten Dreck abgewaschen hatte. Währenddessen rückte er zwei Stühle des einfachen Mobiliars zurecht.
    »Wie heißt du?«, war seine erste Frage.
    Valara Brackfaust nannte ihren Namen und starrte den Mann voller Verblüffung an, denn er ließ sich in keine der ihr bekannten Personengruppen einordnen. Sie folgerte

Weitere Kostenlose Bücher