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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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die Flüchtenden in den Schacht und glitten nach unten.
    »Auf dem nächsten Deck raus und nach rechts«, sagte Atlan. Valara nickte und fasste Edo am Arm. Der Mutierte schien die Worte des Arkoniden nicht verstanden zu haben.
    »Edo flieht nicht«, sagte er. »Edo kämpft. Edo ist stark.«
    »Wir sind auch stark«, beruhigte ihn Atlan. »Aber manchmal ist es klüger zu fliehen.« Die Geräusche der verfolgenden Ferraten wurden in dem Schacht hörbar, als sie diesen verließen. Der Flur, der vor ihnen lag, war bis auf ein Notlicht völlig abgedunkelt.
    »Wo sind wir?«, fragte die Terra-Idealistin. Atlan hatte für den Moment die Orientierung verloren und schwieg. Edo antwortete jedoch sofort:
    »Bei den Abfällen.«
    Sie hasteten weiter, aber schon nach wenigen Metern knallte vor ihnen eine Stahlplatte senkrecht zu Boden. Der Weg war versperrt.
    »Verdammt«, knurrte der Arkonide. Im gleichen Moment wurde ihnen der Rückweg auf gleiche Weise abgeschnitten.
    »Edo hat es doch gesagt«, meinte der Mutierte. »Wir sind bei den Abfällen.«
    »Was bedeutet das, Edo?«, fragte Atlan. Der Chamäleonmensch machte ein nachdenkliches Gesicht. Er blickte das gut zwanzig Meter lange Stück Korridor entlang. Nirgendwo gab es eine Öffnung oder den Hinweis auf einen anderen Ausgang.
    »Edo war nur einmal hier«, sagte er. »Das war mit Papa. Der hat hier gearbeitet. Hier werden die Abfälle gesammelt. Wartet nur ab. Es geht automatisch.«
    Atlan hatte Zweifel an der Richtigkeit von Edos Worten. Aus seiner Zeit kannte er eine Vorrichtung wie diese nicht. Dann wurde ein leises Summen hörbar. Erst glaubte der Unsterbliche, dass sich die künstliche Schwerkraft veränderte. Dann aber merkte er, dass sich der ganze Abschnitt um seine Längsachse zu drehen begann.
    Sie rutschten zur Seite und standen kurz darauf auf der ursprünglichen Seitenwand. Edo schien das zu amüsieren, denn er kicherte albern. Die Drehung setzte sich fort, bis die Decke mit dem einzigen Notlicht unter ihren Füßen war.
    »Jetzt geht es auf«, sagte Edo. »Haltet euch fest. Ohne Abfälle fallen wir tief.«
    Atlan verstand immer noch nicht, was hier vor sich ging. Erst als sich vor seinen Füßen ein Spalt bildete, ahnte er die bittere Wahrheit. Die Öffnung wurde schnell größer. Zwei Platten in der einstigen Decke glitten auseinander. Mit einem Sprung setzte Atlan über die Öffnung hinweg zu der Seite, auf der Valara und Edo standen.
    »Es ist egal, wo wir stehen«, behauptete Edo. »Wir fallen sowieso.«
    Ein durchdringender Geruch stieg aus der Tiefe nach oben. Atlan und Valara würgten. Es roch intensiv nach Fäulnis und Exkrementen.
    Die beiden Platten glitten immer weiter auseinander. Unter ihnen wartete undurchdringliche Schwärze.
    »Verdammt«, sagte Atlan. »Was wird das?«
    »Ich weiß nicht«, antwortete Valara, »aber der Gestank ...«
    »Früher hat man die Abfälle der Besatzung in Konvertern gesammelt und verwertet«, meinte Atlan. »Man wird uns doch nicht in eine Brennkammer befördern?«
    Die kleine Notbeleuchtung verschwand unterhalb der senkrechten Platte. Jetzt war überhaupt nichts mehr zu sehen. Nur das leise Geräusch der sich bewegenden Wände war noch hörbar.
    »Edo, wie tief geht es da runter?«
    Der Chamäleonmensch antwortete Atlan nicht. Der Arkonide spürte die Wand in seinem Rücken, die ihn unablässig näher auf die Öffnung zuschob. Dann hatte er keinen Boden mehr unter den Füßen. Er stürzte. Neben sich hörte er Valaras Aufschrei, der schnell in der Tiefe verhallte.
    Der Fall schien endlos, aber der Aufprall war weich. Atlan versank bis zur Hüfte in einer teigigen Masse. Neben sich hörte er undefinierbare Geräusche. Er rief nach seinen Begleitern.
    »Ich lebe«, antwortete Valara. »Aber ich glaube, ich habe mir den Arm verstaucht. O Gott, was für ein Gestank ...«
    »Edo ist auch da«, meldete sich der Ausgestoßene.
    Über ihnen begann sich die Decke wieder zu schließen. Dem schwachen Lichtschein nach, der von oben zu ihnen herunterdrang, schätzte Atlan, dass sie mindestens zehn Meter tief gefallen waren. Er suchte nach seiner Waffe, aber die musste er bei dem Sturz verloren haben. Seine Idee, mit einem schwachen Energiestrahl die Umgebung zu erhellen, musste er wieder fallen lassen.
    Als sich die Decke völlig geschlossen hatte, glomm zu seiner Erleichterung ein winziges Notlicht auf. Atlan erkannte schemenhaft seine Begleiter, die wie er bis zur Gürtellinie in Dreck und Abfällen wateten. Er wartete ab,

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