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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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zusammengetan hatte, gab es nicht. Die Schilderung der Vorfälle auf der SOL-Farm ließ jedoch vermuten, dass der Unbekannte ein äußerst kluger und bedacht handelnder Mann war. Die Art und Weise, wie er an der Aufklärung des Falles mitgewirkt hatte, bewies, dass er über einen scharfen Verstand verfügte. Verblüffend war zudem, dass ihm die Flucht aus einem von Ferraten umstellten Gebäude gelungen war. Zudem hatte er auch die bereits verhaftete Valara Brackfaust mitnehmen können. Deccon hätte gelogen, wenn er gesagt hätte, dass ihn all das nicht beeindruckte.
    In dem Bericht stand ein Name: Atlan.
    Es war nicht das erste Mal, dass der High Sideryt diesen Namen hörte, doch er erinnerte sich nicht mehr genau.
    Atlan.
    Deccon schritt langsam über die schweren Teppiche seiner Klause. Eine dunkle Ahnung drängte sich in sein Gedächtnis. Mithilfe einer kleinen Positronik, die er nur für persönliche Belange benutzte, ließ er nach den Beschreibungen des Fremden ein Phantombild anfertigen und auf einen Bildschirm übertragen. Lange starrte er das fremde und doch so seltsam bekannte Gesicht an.
    Atlan!
    Dieser Name ... Aber ja, natürlich. Er stammte aus tiefer Vergangenheit. Es gab Legenden und Märchen an Bord des Generationenschiffs, in denen er genannt wurde. Seine Vorgängerin hatte einmal erwähnt, dass er gut daran täte, das Erbe dieser bösen Geschichten mit aller Macht zu bekämpfen. Nun, da er die erste Verbindung geknüpft hatte, kam der Rest fast von allein.
    Atlan. Perry Rhodan.
    Es gab eine Verbindung zwischen diesen beiden Männern. Die Erzählung war über zweihundert Jahre alt. Zwei Männer, die vermutlich schon längst nicht mehr lebten. Doch eines wusste Deccon genau: Ihre Namen standen für alles Böse und Schlechte, das den Solanern jemals angetan worden war.
    Im Raum des High Sideryt gab es eine kleine Bibliothek mit Info-Kassetten. Dort würde er garantiert etwas über diesen Atlan finden. Im Logbuch der SOL war der Name nicht verzeichnet. Dieses war erst zu einem Zeitpunkt begonnen worden, als das Schiff an die Solaner übergeben worden war. Über die Zeit davor, die schmachvoll und demütigend gewesen sein musste, gab es nicht viele Aufzeichnungen.
    Er tippte das Stichwort Atlan in die Infothek ein und ließ von der Jetztzeit an rückwärts alle Archive durchsuchen. Die ersten Informationen gab es aus der Zeit des ersten High Sideryt. Sie besagten nicht viel mehr als das, was Deccon schon wusste oder ahnte. Dieser Atlan war in der Frühzeit der SOL an Bord des Schiffes gewesen. Er hatte damals zu den engsten Freunden Perry Rhodans gehört.
    »Dieser Atlan muss aus unserer Geschichte ausradiert werden«, hörte er die Stimme eines früheren High Sideryt. »Er verkörpert wie alle anderen Menschen jener unseligen Vorzeit den ideologischen Gegenpol zu der einzig wahren Lebensidee, nämlich unabhängig von Planeten mit der SOL für alle Ewigkeit im freien Raum zu existieren. Ich empfehle dringend allen meinen Nachfolgern, diesen Kampf gegen falsche Ideale und verzerrte Denkbilder zu unterstützen. Wir können nicht in Frieden leben, solange die kruden Visionen von Männern wie Perry Rhodan oder Atlan in den Köpfen der Solaner spuken.«
    Auf mehreren anderen Info-Kassetten fanden sich ähnliche Aussagen. Ausgerechnet in der Aufzeichnung eines weiblichen High Sideryt, der nur knapp ein Jahr im Amt gewesen war, entdeckte Deccon schließlich den entscheidenden Hinweis.
    »Wir manipulieren bewusst unsere Geschichte«, hieß es dort, »indem wir die Frauen und Männer der Vergangenheit anders darstellen, als sie in Wirklichkeit waren. Dies geschieht jedoch nicht aus böser Absicht, sondern aus gutem Grund und zum Schutz derer, die uns nachfolgen werden. Da ich dennoch der Ansicht bin, dass das Wissen um unsere Vergangenheit nicht verloren gehen sollte, habe ich eine Kassette mit entsprechenden Aufzeichnungen angelegt. Diese Kassette befindet sich nicht in dieser Infothek. Sie ist an einem geheimen Ort in der Klause des High Sideryt hinterlegt. Die genaue Position gibt SENECA – bei Nennung des Kodeworts – frei.«
    An zwei Stellen war der Text nachträglich gelöscht worden. Für Deccon stand fest, dass sich die erste Löschung nur auf SENECA beziehen konnte. Welches Kodewort er allerdings benötigte, um die Informationen freizugeben, konnte er nicht einmal ahnen.
    Er ging zu seiner persönlichen Verbindungsstelle hinüber und rief die Biopositronik. Es dauerte ungewöhnlich lange, bis eine

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