Atlan TH 0002 – Schergen der SOL
zurück.
»Niemand da«, behauptete er.
»Merkwürdig.« Valara hängte Piex an die Wand neben dem Eingang, aber der kleine Igel ließ sich sofort wieder fallen. Etwas stimmte hier nicht. Atlan zögerte. Er hatte auf der SOL-Farm selber Erfahrungen mit Valaras kleinem Freund gesammelt. Der igelähnliche Extra irrte sich für gewöhnlich nicht.
»Egal«, entschied der Arkonide. »Wenn wir weiterkommen wollen, können wir nicht länger warten.«
»Edo hilft dir schon«, brummte der Chamäleonmensch gutmütig.
Im Innern der Halle waren verschiedene Geräte abgestellt. Atlan suchte sorgfältig alles ab, aber er fand nichts, was der Grund für Piex' Reaktion sein konnte.
»Diese Tür ist es«, sagte Edo. »Sie ist verschlossen.« Das elektronische Schloss war ohne Strom. Eine gewaltsame Öffnung war auch mit den Werkzeugen nicht möglich. Atlan suchte die Nebenräume ab. Dabei stellte er fest, dass die Sprechstelle an der Wand installiert war, die zu der großen Halle wies.
»Ich werde die Verkleidung lösen«, erklärte er Valara. »Pass du bitte auf, dass niemand kommt.«
»Edo passt auch auf.« Der Ausgestoßene genoss es sichtlich, dass er seinem Freund helfen konnte. Die Terra-Idealistin war nach wie vor beunruhigt, denn Piex signalisierte ununterbrochen Gefahr. Egal, wo sie ihn auch absetzte: Er blieb an keiner Stelle in seiner geliebten senkrechten Lage hängen.
»Vielleicht gibt es ein Sensorsystem«, spekulierte sie, »das auf unser Eindringen reagiert.«
Atlan hatte unterdessen die ersten Wandverkleidungen abmontiert. Ein Gewirr aus Drähten und Schaltungen wurde sichtbar. Mithilfe seiner wenigen Werkzeuge und der in die Sprechstelle eingebauten Prüfeinrichtungen konnte er schnell feststellen, dass dieser Anschluss voll betriebsfähig war.
Er arbeitete konzentriert weiter. Ein kleines eingebautes Schaltpult mit einer Tastatur kam zum Vorschein. Unmittelbar sprechen konnte Atlan von dieser Seite der Wand aus nicht, da die Mikrofoneinrichtungen im Innern des Raums waren.
Geduldig machte er weiter. Nur gelegentlich blickte er sich um. Valara stand in einigen Metern Entfernung und hielt Piex in der Hand. Edo konnte Atlan dagegen nicht sehen. Der Chamäleonmensch stand irgendwo im Halbdunkel und war nicht zu erkennen.
»Piex ist sehr unruhig«, rief die Terra-Idealistin. »Bitte beeile dich.« Atlan nickte nur und arbeitete konzentriert weiter. Er musste die direkte Kanalwahl umgehen, da ihm der normale Zugriff auf die Bedienungsinstrumente verwehrt war. Schließlich war es aber so weit. Eine kleine Kontrolllampe zeigte an, dass die Verbindung zu SENECA hergestellt war. Gerade als Atlan die ersten Zeichen in die Tastatur eingeben wollte, entstand ein Geräusch.
Valara stieß einen leisen Warnruf aus. Ein Tor der Halle glitt zur Seite. Atlan ließ sofort alles Werkzeug fallen.
Im Türrahmen standen drei Männer. An den Uniformen war zu erkennen, dass es sich um einen Vystiden und zwei Ferraten handelte. Die drei SOLAG-Männer kamen mit zügigen Schritten auf Atlan und Valara zu. Der Vystide hielt eine Waffe in der Hand.
»Was macht ihr hier?«, fragte er barsch. »Wer seid ihr?«
Atlan antwortete nicht. Er deutete nur auf die geöffnete Verkleidung an der Wand, um die drei Männer abzulenken. Gleichzeitig stellte er fest, dass von Edo nichts zu sehen war.
»Abgeschaltete Sprechstellen werden fernüberwacht«, sagte einer der beiden Rostjäger. Er deutete vage auf einen Punkt über dem verschlossenen Eingang. Dort musste die Minikamera verborgen sein, die Atlan nicht bemerkt hatte. Das war also die Erklärung für Piex' Verhalten.
Der Arkonide hatte keine Zeit, den Instinkt des kleinen Extras zu bewundern, denn in diesem Moment griff Edo an. Der Chamäleonmensch tauchte buchstäblich aus dem Nichts auf. Er packte mit seinen langen Armen gleichzeitig nach dem Vystiden und nach einem Ferraten. Zu dritt stürzten sie zu Boden.
Der andere Ferrate wollte die Flucht ergreifen, aber Valara war schneller. Sie streckte ihr Bein aus und ließ den Mann darüberfallen.
Atlan war sofort zur Stelle und setzte den Ferraten mit einem Kinnhaken außer Gefecht.
Ein dumpfer Knall ließ ihn herumfahren. Edo stand breitbeinig da und schlug die Köpfe seiner beiden Gegner gegeneinander. Auch sie sanken bewusstlos zu Boden.
Der Arkonide nahm die Waffe des Vystiden an sich. »Ich muss mich beeilen«, sagte er. »Vermutlich kommt jeden Moment Verstärkung.« Er feuerte einen Schuss auf die versteckte Kamera ab.
»Wie
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