Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
Vom Netzwerk:
drehte ihn unschlüssig hin und her. Er passte genau an eine Stelle des Musters, das das Mädchen auf dem Boden ausgelegt hatte. Die Kleine lachte und tippte sich ebenfalls auf die Brust.
    »Ich heiße Tananaika.«
    Sie holte weitere Spielsachen aus einem Schrank und breitete sie auf dem Boden aus. Für sie war es ganz selbstverständlich, dass Edo sich an ihrem Spiel beteiligte. Der Ausgestoßene ließ sich in die Hocke sinken und verschwendete keinen Gedanken mehr an Atlan und Valara. Die beiden ungleichen Wesen hockten in sich versunken da und bauten aus kleinen Steinen Häuser, Raumhäfen und Straßen. Sie verstanden sich so gut, als würden sie sich schon ein Leben lang kennen. Erst als ein leises Klingeln ertönte, stand Tananaika auf.
    »Ich muss jetzt schlafen gehen, Edo«, sagte sie. »Wenn Mama und Papa kommen und ich schlafe noch nicht, werde ich geschimpft.«
    »Mama und Papa«, sagte Edo dumpf und nickte. Sein Schicksal und seine Zusage kamen ihm plötzlich wieder in Erinnerung. »Natürlich. Edo wird jetzt gehen.«
    Tananaika reichte ihm ohne Scheu ihre kleine Hand.
    »Kommst du mich wieder besuchen? Ich bin so oft allein und darf nicht hinaus.« Edo stand auf und nahm die Hand des Mädchens in die seine. In seinen Augen bildeten sich kaum sichtbare Tränen.
    »Edo kommt wieder.«
    »Ganz bestimmt?«
    »Ich verspreche es.«, sagte Edo feierlich und erinnerte sich an die Bedeutung des Wortes, das ihm Atlan erklärt hatte. Dann öffnete er vorsichtig die Tür. Er winkte Tananaika noch einmal zu – und war verschwunden.

5.
     
    Für Atlan und Valara Brackfaust verrannen die Stunden des Tages in zäher Gleichförmigkeit. Sie wagten sich nach dem misslungenen Fluchtversuch der SOL nicht aus ihrem Versteck, denn die Hektik und die Erregung, die in dem Schiff vorherrschten, blieben ihnen nicht verborgen.
    Endlich kam Argan U zurück. Er brachte neue Verpflegung und wichtige Informationen mit. So konnte sich der Arkonide ein etwas genaueres Bild von dem Scheitern der Aktion machen.
    »Ist Edo aufgetaucht?«, fragte der Puschyde.
    Atlan schüttelte den Kopf. »Nein. Wir müssen damit rechnen, dass er durch das allgemeine Chaos aufgehalten worden ist. Ich warte noch bis Mitternacht. Die Aufregung müsste dann abgeklungen sein. Wenn Edo nicht kommt, suche ich auf eigene Faust eine Sprechstelle.«
    Der Arkonide atmete auf, als Edo kurz nach Beginn der Nachtperiode eintraf. Der Chamäleonmensch wirkte geistesabwesend. Atlan hatte Mühe, etwas aus ihm herauszubekommen. So bestätigte Edo zwar, dass er einen Kontaktknoten entdeckt hatte, war jedoch nicht in der Lage, dessen Position näher zu beschreiben.
    »Edo kann dich hinführen«, behauptete er allerdings.
    Atlan war einverstanden. »Ich brauche Werkzeuge«, meinte er. »Der Ort ist fraglos gegen Unbefugte gesichert.«
    Argan U erklärte sich sofort bereit, bei der Beschaffung behilflich zu sein. Er machte sich auf den Weg. Nach einer knappen Stunde tauchte er mit einem kleinen Paket mit Allroundwerkzeugen wieder auf. Atlan überprüfte sie.
    »Das genügt mir. Wir brechen auf.«
    Sie schickten den Puschyden vor. Dann folgten sie vorsichtig. Valara Brackfaust hängte sich ihren kleinen Extra Piex an die Schulter. Der Instinktwarner bot eine zusätzliche Sicherheit vor Gefahren aller Art.
    »Alles in Ordnung«, berichtete der Puschyde eine Viertelstunde später. »Viel Glück.«
    Edo führte Atlan und Valara durch die Gänge und Schächte der SZ-1. Er machte sich dabei völlig unsichtbar. Atlan drückte ihm eine kleine Zange in die Hand, damit er den Chamäleonmenschen bei der schwachen Beleuchtung nicht verlieren konnte.
    Einmal begegneten sie Solanern, aber die schenkten ihnen keine Beachtung.
    »Hinter dieser Tür ist eine Halle«, sagte Edo schließlich. »Es gibt drei Türen auf der anderen Seite. Hinter einer ist die Stelle, die du suchst.«
    Valara wollte den Eingang öffnen, aber in diesem Moment ließ sich Piex fallen. Sie fing ihn geschickt auf und blickte Atlan dann an.
    »Gefahr«, sagte sie. »Auf Piex' Instinkt kann ich mich verlassen.«
    »Soll Edo vorangehen?«, fragte der Chamäleonmensch. »Niemand kann Edo sehen.« Atlan überlegte kurz. Auch wenn er es hasste, andere an seiner Stelle in Gefahr zu bringen, musste er zugeben, dass die Fähigkeiten des Riesen für eine Erkundungsmission ideal waren.
    »In Ordnung.« Der Arkonide betätigte den Öffnungsmechanismus, und Edo verschwand in der Halle. Schon nach wenigen Minuten kam er

Weitere Kostenlose Bücher