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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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»Unermüdlich.«
    »Weswegen ist dieser Fremde so wichtig?« Chart Deccon gab keine Antwort. Was hätte er dem Vystiden auch sagen können? Dass er auf nicht genau beschreibbare Art etwas ahnte? Dass er ... Chart Deccon überprüfte sich selbst für einen kurzen Augenblick. Nein, er empfand keine Furcht vor dem Unbekannten. Aber vor dem, was er auslösen konnte. Deccon war ein Mann, der seinen Verstand ebenso souverän einsetzen konnte, wie er sich auf sein Fingerspitzengefühl für die Zusammenhänge und Unwägbarkeiten des Lebens verließ. Schon nach dem allerersten Auftauchen dieses Fremden hatte er gespürt, dass sich irgendetwas an Bord geändert hatte. Und dieses Gefühl war stärker und stärker geworden.
    »Vielleicht sollten wir angesichts der Lage ...«, fuhr von Dhrau fort.
    »Nein«, sagte Deccon sofort. Es war noch nicht die rechte Zeit, sämtliche Machtmittel der SOLAG zu mobilisieren. Und doch. Seit Stunden hatte der High Sideryt immer wieder denselben Gedanken gewälzt: die Schläfer der SOL. Gleichsam seine letzte Reserve.
    War es so weit? Deccon wusste es noch nicht. Vor allem wusste er nicht, wie sich die Dinge entwickelten, wenn die Schläfer geweckt wurden. Das ganze Problem dieses Riesenschiffs lief darauf hinaus, dass auf fast nichts wirklich Verlass war. Die Nachrichtenlage war jämmerlich; Legenden und wilde Gerüchte aus der Vergangenheit ersetzten die lebensnotwendigen Informationen. Der High Sideryt konnte nicht einmal sicher sein, dass die SOL nicht einfach explodierte, wenn er die Schläfer zu wecken versuchte. Die Chance für eine solche Katastrophe war unendlich klein – aber angesichts der mannigfaltigen Fehlfunktionen an Bord nicht mit absoluter Gewissheit auszuschließen.
    »Wir werden diesen Atlan schon finden. Es wird lediglich ein wenig länger dauern«, sagte Aksel von Dhrau in diesem Moment.
    »Ach ja?«, zeigte sich der High Sideryt ungehalten. »Dann solltest du nicht noch mehr meiner wertvollen Zeit vergeuden, sondern dich an die Arbeit machen, meinst du nicht auch?«
    »Natürlich, High Sideryt«, stieß von Dhrau erschrocken hervor.
    »Ich möchte über den geringsten Fortschritt informiert werden«, wies Deccon den Vystiden-Chef an. »Außerdem wirst du mir stündlich einen Statusbericht schicken. Und es wäre deiner Karriere sehr zuträglich, wenn darin ab und an ein paar gute Nachrichten stehen. Falls nicht ...« Er trennte die Verbindung.
    Atlan. Was wollte dieser Mann an Bord? Hatte er zunächst noch geglaubt, es mit einem gewöhnlichen Betrüger zu tun zu haben, war er inzwischen nicht mehr so sicher. Aber wie war der Arkonide an Bord gekommen? Und woher? Es schien fast so, als hätten ihn höhere Mächte einfach auf dem Hantelraumer abgesetzt. Eine lächerliche Vorstellung.
    Und doch: Die Hinweise verdichteten sich, dass es die Buhrlos gewesen waren, die den Fremden, der sich Atlan nannte, auf die SOL gebracht hatten. Ausgerechnet jenen Atlan, der eine der Hauptfiguren des längst überwunden geglaubten Terra/Rhodan-Mythos gewesen war. Zufällig sah der Schwindler dem realen Atlan aus der Frühzeit der SOL dann auch noch erschreckend ähnlich. Das waren der Zufälle ein paar zu viel, dachte der High Sideryt.
    Es steckte ein System dahinter, ein raffinierter Plan. Und das Schlimmste an diesem Plan war der Umstand, dass Chart Deccon bei allen Bemühungen nicht verstand, was die Hintermänner dieses gewaltigen Komplotts bezwecken wollten. Atlan war tot. Seit Jahrhunderten. Daran bestand kein Zweifel. Wem nutzte es, wenn jemand in die Rolle eines Toten schlüpfte, jemand, der raffiniert genug war, sich dem Zugriff der SOLAG immer wieder zu entziehen?
    »Wir werden miteinander reden, Atlan «, murmelte Chart Deccon. Er ahnte, dass er es mit einem Gegenspieler von Format zu tun hatte, nicht mit den üblichen Narren und Träumern, die er bislang stets mit Leichtigkeit aus dem Weg geräumt hatte.
    Der High Sideryt stellte eine Verbindung zu SENECA her und leitete der Positronik die jüngsten Erkenntnisse zu.
    »Lässt sich aus dem Material irgendetwas schlussfolgern?« Die Antwort fiel anders aus, als Deccon es erwartet hatte.
    »Das lässt sich jetzt noch nicht sagen«, antwortete die Positronik. »Die verfügbaren Informationen reichen nicht aus. Es müssen mehr Daten gesammelt werden.«
    Dieser Bursche muss gefasst werden, dachte Chart Deccon, und zwar schnell.
    Wenn sich an Bord herumsprach, dass die SOL in einem Zugstrahl festsaß und dass nicht einmal die SOLAG in

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