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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Schädel.
    »Nun ja«, druckste er herum. »Es gab da Gerüchte, aber man weiß ja nie, was an dem Gerede dran ist ...«
    »Ich will es trotzdem hören!«, herrschte Danyl den Ferraten an. »Und meine Zeit ist kostbar.«
    »Sie soll mit einem von diesen Weltraummenschen befreundet gewesen sein«, stieß der Ferrate hervor. »Mit einem von den Buhrlos.«
    Danyl stutzte. Das gab der Sache eine gänzlich neue Perspektive. Rostgedanken, nun ja, das gab es alle Tage. Aber eine Ferratin, die sich mit einem Buhrlo zusammentat, das roch nach mehr. Steckte da vielleicht doch dieser Jon Tengor dahinter?
    Ausgeschlossen. Der Mann hätte irre sein müssen, und das war er mit Sicherheit nicht. Sein Verhalten hätte überhaupt keinen Sinn ergeben. Mit den Buhrlos zusammenzuarbeiten kam bei den Brüdern der SOLAG dem Hochverrat gleich – wenn das herauskam, war Tengor erledigt.
    Es sei denn ...
    Der Gedanke war vermessen, geradezu tollkühn, aber er drängte sich dem Ahlnaten immer heftiger auf. Er hatte ihn schon einmal gewälzt, dann aber wieder verworfen. War es möglich, dass dieser Jon Tengor ...?
    Nein, sagte sich Wort Danyl, das war absurd. Warum sollte der High Sideryt ausgerechnet in diesem selbst von SENECA vergessenen Winkel der SOL spionieren?
    Andererseits ... warum nicht? Schließlich war doch bekannt, dass der Bruder ohne Wertigkeit im Geheimen an Bord herumwanderte, um die Stimmung zu prüfen, stille Gerechtigkeit zu üben und dergleichen mehr.
    Und niemand wusste, wie der High Sideryt aussah – höchstens die Zehntschaft der Magniden und auch nur die, die bereits in Amt und Würden gewesen waren, als der High Sideryt Tineidbha Daraw gestorben war. Das lag erst wenige Jahre zurück. Damals war Danyl noch einfacher Ferrate gewesen und hatte sich um Dinge höherer Wertigkeit nicht gekümmert. Es war also denk- und vorstellbar, dass es sich bei Jon Tengor um einen Decknamen handelte, dass Wort Danyl es mit dem High Sideryt persönlich zu tun hatte.
    »Geht!«, sagte der Ahlnate und schickte die Ferraten fort. Fieberhafte Erregung hatte ihn erfasst. Natürlich, der High Sideryt hatte die Stärke und das Durchsetzungsvermögen, um auch mit Pyrriden vom Schlage eines Voorn Mekher fertig zu werden. Und er konnte Kontakt zu Ferratenfrauen aufnehmen, wenn es ihm gefiel. Die Brüder der höheren Wertigkeit sollten, wie an Bord der SOL geklatscht wurde, ab und zu solche Bedürfnisse haben. Das galt besonders für die Vystidin Zlava, der zahlreiche Affären mit Angehörigen niederer Klassen nachgesagt wurden.
    Wenn man die Sache so betrachtete, bekam die Angelegenheit Hand und Fuß, dann passten die einzelnen Teile perfekt zusammen. Wort Danyl verzog das Gesicht zu einem selbstgefälligen Lächeln. Man musste schon ein so scharfes Auge haben wie er, um darauf zu kommen. Dass sich der Ferrate Jon Tengor nicht bewegte wie ein Ferrate, dass seine ganze Körperhaltung nicht zu dieser Rolle passte, sondern einen Bruder sehr hoher Wertigkeit verriet. Dies zu bemerken bedurfte eines sehr hohen Maßes an Scharfsinn und Einfühlungsvermögen.
    Es verstand sich von selbst, dass Wort Danyl, nun Mitwisser dieses Geheimnisses, sofort daran dachte, dem High Sideryt bei seiner schweren und verantwortungsvollen Arbeit zu helfen. Das Inkognito wollte der Ahlnate einstweilen nicht lüften – aber es konnte nicht schaden, wenn er dem High Sideryt sehr diskret zu verstehen gab, dass er mit all seiner Täuschungskunst die überragende Kombinationsgabe eines Wort Danyl nicht hatte übertölpeln können. Ein solcher Hinweis war durchaus angebracht, denn man durfte Chart Deccon nicht darüber im Unklaren lassen, welch klugen und vorausschauenden Mitarbeiter er in Danyl besaß.
    Wort Danyl verließ den Raum und suchte das Heiligtum auf. Ein paar Ferraten saßen dort, die Körper starr aufgerichtet, ein Musterbild peinlich genauer Pflichterfüllung. Wort Danyl sah es mit Wohlgefallen.
    »Hört zu, meine Kinder«, sagte er salbungsvoll. »Ich suche nach einem ganz bestimmten Mann, einem Pyrriden.« Niemand wagte es, die vorgeschriebene Haltung aufzugeben. Alle hörten zu, aber keiner rührte sich.
    »Ich werde euch diesen Mann jetzt genau beschreiben, und ihr werdet mir dann sagen, ob ihr ihn kennt.«

15.
     
    Es tat weh, aber Kav Wergen ignorierte den Schmerz, so gut er konnte. Er wusste, dass er nicht mehr lange würde leiden müssen. Kav Wergen hatte ein hohes Alter erreicht, und ihm war klar, dass die Zeit zu sterben gekommen war. Bei einem

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