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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Platte zur Seite. Ein Blick zeigte ihr, dass sie in irgendeinem bislang verborgenen Bordheiligtum herauskommen würde. Es gab Sakralgerät zu sehen, dazwischen war ein freier Platz, genau unter Tordya.
    Im gleichen Augenblick brach die Strafe über sie herein. Von allen Seiten griffen dünne blaue Krallen nach ihr und ließen ihren Körper unter fürchterlichen Zuckungen erbeben. Tordya wollte schreien, aber sie brachte keinen Laut über die Lippen. Blaues kaltes Feuer bildete sich um ihren Körper und hüllte ihn völlig ein.
    Der Schmerz war eigentlich auszuhalten, wenn auch nicht gerade angenehm. Was Tordya aber viel mehr quälte, war die Tatsache, dass sie die Kontrolle über ihren Körper verloren hatte. Sie wusste, was das bedeutete. Sie würde an diesem Platz bleiben müssen, bis sie entweder verdurstet war oder von den suchenden Pyrriden aufgestöbert und erneut gefangen genommen wurde.
    Tordya hätte am liebsten vor Schmerz und Enttäuschung geweint, aber nicht einmal dazu war sie in der Lage. Der blaue Kokon um sie herum wurde immer dichter. Dann sah sie das fremde Gesicht ...
     
    Tordya schrie. Der Pyrride legte ihr hastig seine Hand auf den Mund. Tordya versuchte ihn zu beißen, um sich zu treten. Sie wusste, was ihr bevorstand, aber sie wollte sich wenigstens wehren, bevor der Dreckskerl über sie herfiel.
    »Beruhige dich«, sagte der Pyrride mit ungewohnt sanfter Stimme. »Ich will dir nichts tun. Und sei um Himmels willen leise, damit wir nicht entdeckt werden.« In diesem Moment erkannte Tordya den Fremden. Es war jener Pyrride, der – lag das tatsächlich erst eine halbe Stunde zurück? – zwei bärenstarke Gegner in kurzer Zeit besinnungslos geschlagen hatte. Die Frau dachte gar nicht daran, sich wehrlos zu ergeben und auf das verlogene Geschwätz des Pyrriden hereinzufallen. Diese Kerle waren alle gleich.
    Wieder versuchte sie den Mann zu treten, aber er hielt sie fest. Vielleicht war sie auch nach wie vor diesem seltsamen Einfluss ausgesetzt, der sie lähmte. Immerhin waren die Schmerzen verschwunden.
    Nach ein paar Minuten heftiger Gegenwehr ergab sich Tordya in ihr Schicksal. Ihr Körper erschlaffte.
    Der Pyrride seufzte leise und entließ sie behutsam aus seinen Griff. Tordya versuchte aufzuspringen, aber sie schaffte es nicht. Sofort packte der Pyrride wieder zu.
    »Ich bin Jon Tengor«, sagte der Pyrride leise. »Du bist Tordya, nicht wahr?«
    »Und wennschon«, erwiderte Tordya. »Für dich ist mein Name doch ohne Bedeutung.«
    »Du hast großes Glück gehabt«, sagte der Pyrride. »Hätte ich den Hauptschalter nicht gefunden, wärst du bereits tot.«
    »Das bin ich doch ohnehin schon. Und du auch, wenn dich deine Kumpane mit mir zusammen finden. Und nun tu, was du tun musst. Ich werde mich nicht wehren.«
    »Ist es für jemanden in deinem Alter nicht ein bisschen früh, an den Tod zu denken?«, fragte der Pyrride. Auf ihre Aufforderung ging er gar nicht ein. Stattdessen fragte er: »Hast du Hunger, Durst?«
    Zum ersten Mal zog Tordya die Möglichkeit in Erwägung, dass der Mann es möglicherweise ernst meinte mit seiner Freundlichkeit. Das war nicht Pyrridenart. Sie nickte stumm. Tengor hatte tatsächlich Nahrung und eine Wasserflasche dabei. Er wartete geduldig ab, bis Tordya den ersten Heißhunger gestillt hatte. Seit die Pyrriden sie entführt hatten, hatte sie kaum essen und nur wenig trinken können.
    »Du warst eine Gefangene?«, wollte der Mann schließlich wissen. Er lehnte gegen einen Sakralgegenstand, als sei dies die normalste Sache der SOL.
    »Warum fragst du?«
    »Weil ich es wissen will«, antwortete er trocken.
    »Ja. Deine sauberen Freunde haben mich schon vor Tagen erwischt.«
    »Das sind nicht meine Freunde«, sagte Jon Tengor. »Und wenn du ehrlich zu dir selbst bist, ahnst du das längst.« Tordya fand, dass er sein Spiel übertrieb. Ihr Gegenüber lächelte sie offen an. Die Frau verzog das Gesicht.
    »Ich habe mich strafbar gemacht«, sagte sie. »Aber deswegen bin ich nicht verrückt.« Sie musterte den Mann nun genauer. Was wollte dieser seltsame Kerl von ihr? Wollte er sie dazu bringen, Dinge zu sagen, die sie völlig zu Recht zur Todeskandidatin machen konnten? Was war das für ein Pyrride? Ein Provokateur? Ein Spitzel, der den Troiliten in die Hände arbeitete?
    »Ich habe offen angemerkt, dass man sich künftig etwas eingehender um die Sakralgegenstände kümmern sollte«, fuhr Tordya fort. »Ich habe meinem Lehrmeister widersprochen. Und außerdem

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