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Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Atlan TH 0002 – Schergen der SOL

Titel: Atlan TH 0002 – Schergen der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Griese & Peter Terrid
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Buhrlo ließ sich das vergleichsweise leicht erkennen – in dem Maße, in dem die spezielle Haut der Weltraumgeborenen ihren Dienst versagte, näherte sich das Ende. Kav Wergen wusste, dass er nur noch wenige Wochen, vielleicht auch nur noch ein paar Tage zu leben hatte.
    Einer der Vorteile dieses Wissens war der Mut, der daraus erwuchs. Kav Wergen konnte nichts mehr zustoßen, er hatte nichts mehr zu verlieren außer einem Leben, das von den immer stärker werdenden Beschwerden des Alters geprägt war. Daher war er derjenige von den Buhrlos, der es auf sich nahm, den Kontakt zu jenem Pyrriden herzustellen, den Tordya angeschleppt hatte. Kav Wergen und Tordya waren seit Langem befreundet. Der Buhrlo traute der Ferratin, obwohl das Verhältnis zwischen den Mitgliedern der SOLAG und den Weltraumgeborenen üblicherweise eher angespannt war. Wären nicht die Buhrlos die Einzigen gewesen, die den Magniden und dem High Sideryt E-kick beschaffen konnten, wäre die Abneigung vermutlich noch größer gewesen.
    »Er wird dir gefallen«, sagte Tordya.
    »Langsam, Kind«, bat der Buhrlo. »Meine Glieder sind nicht mehr so jung und geschmeidig wie die deinen.«
    »Er ist ganz anders als die anderen Pyrriden, weißt du«, plapperte Tordya weiter. »Freundlich und höflich, nicht alt und abweisend.« Der Buhrlo lächelte verhalten.
    »Du hast dich in diesen Burschen vergafft, nicht wahr?« Tordya machte eine abwehrende Geste, strafte sich aber durch die leichte Röte im Gesicht deutlich sichtbar selbst Lügen.
    »Ich hoffe, du weißt, auf was du dich da einlässt, Mädchen«, sagte der Buhrlo sanft.
    »Sieh ihn dir erst an und urteile dann«, erwiderte Tordya. »Ich bin sicher, du wirst ihn mögen.«
    »Daran besteht wenig Zweifel«, sagte der Buhrlo. »Er ist ein Mensch, und ich mag Menschen. Es fragt sich nur, ob dein neuer Bekannter auch mich mag.«
    »Da ist er«, sagte Tordya, als sie schließlich einen kleinen Raum betraten. »Jon, dies ist mein Freund Kav Wergen.«
    Der Pyrride drehte sich langsam um. Er war Kav Wergen auf den ersten Blick sympathisch – und auf seine Fähigkeit, andere einzuschätzen, hatte sich der alte Buhrlo schon immer verlassen können. Offenbar hatte sich Tordya keinen schlechten Kerl als Freund ausgesucht.
    »Ich bin Jon Tengor«, sagte der Pyrride. Kav Wergen nickte nur.
    »Und was führt dich zu uns?«, fragte er dann geradeheraus.
    »Die Neugier«, sagte Jon Tengor offen. »Ich will so viel wie möglich darüber in Erfahrung bringen, was an Bord der SOL vorgeht.«
    »Tatsächlich? Warum?« Der Pyrride lächelte.
    »Warum nicht?« Der Buhrlo erwiderte das Lächeln.
    »Komm, ich werde dich den anderen vorstellen«, sagte er und nahm den Pyrriden bei der Hand.
    »Darf ich fragen, warum ihr euch hier versteckt?«, wollte Tengor wissen. »Leben Buhrlos und Solaner nicht friedlich zusammen?«
    »Wo bist du die letzten Jahrzehnte gewesen?« Wergen schüttelte den Kopf. »Man könnte meinen, du wärst gerade erst geboren worden. Wir Buhrlos sind geduldet; nicht mehr und nicht weniger.«
    Interessiert betrachtete Jon Tengor den Weltraumgeborenen. Auf den ersten Blick war zu sehen, dass der Buhrlo ein alter Mann war. Normalerweise schimmerte die Haut der Buhrlos in einem gläsern wirkenden Rot; ihr verdankten sie die Fähigkeit, sich ohne Raumanzug im Weltraum aufhalten zu können.
    Bei Kav Wergen hatten sich weite Bereiche der sichtbaren Haut getrübt; das bedeutete, dass die Hautatmung nicht mehr ausreichend funktionierte. Der tödliche Kreislauf war damit geschlossen – mangelnder Sauerstoff und eine zunehmende Vergiftung des Blutes durch jene Abfallstoffe, die sonst durch die Haut ausgeschieden wurden, mussten binnen kurzer Frist dazu führen, dass sich der Hautpanzer auch ohne Vakuumbedingungen schloss. Das bedeutete den Tod des betreffenden Buhrlos. Kav Wergen konnte nicht mehr weit von diesem Zeitpunkt entfernt sein.
    Tordya sah ihn von der Seite an. »Du siehst nicht gut aus«, sagte sie halblaut. In ihrer Stimme schwang eine fast kindliche Zuneigung mit.
    »Ich werde alt«, sagte Wergen, doch in seiner Stimme lag keine Bitternis. »Irgendwann kommt für jeden der Zeitpunkt. Es sei denn, er kann auf eine ausreichende Versorgung mit E-kick zurückgreifen. Du weißt davon?« Die letzte Frage hatte der Alte an Jon Tengor gerichtet.
    »Ich habe darüber gehört«, antwortete dieser. »E-kick ist etwas, das ihr Buhrlos im Weltraum generiert und den Magniden und dem High Sideryt überlasst.«
    »

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