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Atlan TH 0003 – Der Katzer

Atlan TH 0003 – Der Katzer

Titel: Atlan TH 0003 – Der Katzer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Detlev G. Winter & Hubert Haensel
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Geheimpolizei des High Sideryt seien und nur dort auftreten, wo Vystiden und Haematen versagen. Leider gibt es keine lebenden Zeugen, die das bestätigen oder dementieren können.«
    Seine Begleiter lachten leise.
    »Wisst ihr noch«, fuhr Hartem fort, »was die beiden Pyrriden letzte Woche für dumme Gesichter gemacht haben?«
    »Sie haben sich übertölpeln lassen wie zwei unwissende Extras«, nickte Horm Brast.
    »Still!«, zischte Mira plötzlich. Sie deutete auf das Ende des Korridors. Auch Brast hatte die flüchtige Bewegung bemerkt, das sekundenlange Aufblitzen im Licht der Kunstsonnen. Nun aber war alles wieder wie zuvor.
    »Ein Roboter?«, wollte er wissen und packte den Griff seiner Neuropeitsche fester. Hartem winkte ab.
    »Du wirst sehen«, sagte er, »es läuft ab wie immer. Ich verstehe nicht, warum du derart nervös bist.«
    »Dann frage doch diesen Atlan. Alles, was er sagt, scheint Hand und Fuß zu haben. Irgendwie stimmt mich das nachdenklich.«
    »Du glaubst seinen Reden?«
    »Du nicht?«, stellte Brast die Gegenfrage.
    Der seltsame Solaner mit den roten Augen und dem kurzen silbernen Haar schien von einer Aura der Zuversicht umgeben zu sein. Vor zwei Tagen war er Hartem auf einem Raubzug über den Weg gelaufen und hatte sich weder durch die sofort ins Auge stechenden Troiliten-Abzeichen noch durch die Strahler einschüchtern lassen. Mira und Horm hatten die Gruppe nicht begleitet, aber die anderen hatten ihnen erzählt, wie der Fremde sie alle praktisch mühelos entwaffnet hatte. Unverständlich schien, dass er ihr Leben danach schonte. Mark war davon so beeindruckt gewesen, dass er diesem Atlan spontan anbot, in ihre Gemeinschaft einzutreten. Das Leben als Nomade war durchaus reizvoll, und vor allem kannte es kaum einen Mangel. Alles, was man brauchte, ließ sich auf die eine oder andere Weise beschaffen, wenn man nur entsprechend skrupellos war.
    Da war derselbe flüchtige Reflex wieder, den Mira kurz zuvor bemerkt hatte. Eine Antigravplattform bog um die Ecke. Auf ihr stapelten sich ein Dutzend kleine Container.
    »Lebensmittel für mehrere Wochen«, murmelte Mark Hartem. »Wenigstens für einige Zeit werden wir keine Sorgen mehr haben.«
    Eine zweite Plattform folgte. Brast stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    »Das ist mehr, als wir erwarten durften. Mit den paar SOL-Farmern, die ihr Gemüse begleiten, werden wir spielend fertig.«
    »Du solltest genauer hinsehen«, riet Mira. »Seit wann tragen die Pflanzenheinis dunkelblaue Uniformen?«
    »Fünf Rostjäger«, stellte Hartem fest. »Und fünf Farmer.«
    »Mist!«, schimpfte Brast.
    »Willst du aufgeben?«
    Im Schritttempo kam der Transport näher. Etwa hundert Meter war er noch entfernt.
    »Das nicht«, erwiderte Horm. »Aber wir werden sie töten müssen. Atlan sagt allerdings ...«
    »Atlan sagt allerdings...«, äffte Hartem ihn nach. »Wenn es nach ihm ginge, würden wir innerhalb kürzester Zeit am Hungertuch nagen.«
    »Aber er ist ein hervorragender Kämpfer.«
    »Deshalb ist er ja auch bei uns«, sagte Hartem.
    Die erste Antigravplattform glitt vorüber. Die Schritte der nebenhermarschierenden Wachen hallten durch den Gang. Als auch das zweite Gefährt vorbei war, verließen die Troiliten ihr Versteck. Horm Brasts Neuropeitsche zuckte durch die Luft und schlang sich einem der Farmer um den Hals. Ein Zittern ging durch dessen Körper, bevor er in sich zusammensank. Geistesgegenwärtig fing Mira ihn auf.
    Mit einem wohlgezielten Handkantenschlag hatte Hartem mittlerweile einen zweiten der Bewacher außer Gefecht gesetzt. Die anderen ahnten nichts von dem, was sich völlig lautlos hinter ihrem Rücken abspielte. Dann geschah es.
    Die Peitsche traf einen der Ferraten, und der stieß ein ersticktes Gurgeln hervor, ehe der erlittene Schock ihm die Besinnung raubte. Die anderen wirbelten herum, rissen ihre Waffen hoch. Ohne zu überlegen, sprang Hartem vor und brachte seinen Thermostrahler in Anschlag.
    »Halt!«, donnerte er. »Wagt nicht, euch zu widersetzen!«
    Seine Gedanken überschlugen sich. Die drei verbliebenen Farmer waren waffenlos, von den vier Ferraten besaß nur einer einen Strahler, die anderen hielten Schocker in Händen. Zwei der Rostjäger konnte Horm mit der Peitsche erreichen. Die Chancen standen also nicht schlecht.
    Die Brüder der sechsten Wertigkeit zögerten. Vermutlich waren es die blutrot leuchtenden Abzeichen der Troiliten, die ihnen, wie jedem normalen Solaner auch, Respekt einflößten.
    Hinhalten! , dachte

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