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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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sein. Dann hätte zumindest die theoretische Möglichkeit bestanden, die Strahlungsquelle irgendwie zu neutralisieren und zur SOL zurückzukehren. So aber saßen sie fest.
    »Was ist mit der Funkanlage?«, erkundigte sich der Spezialist weiter. »Können wir wenigstens um Hilfe rufen?«
    »Auch das nicht«, antwortete Lefton. »Sowohl Hyper- als auch Normalfunk sind ohne Abstrahlleistung. Ganz abgesehen davon würden die Emissionen des Meteoriten unsere Sendungen so überlagern, dass wir gar nicht bis zur SOL durchkämen.«
    Makos nickte mutlos. Er löste die Haltegurte und stand auf. Durch die Sichtkuppel blickte er nach draußen.
    Das Bild, das sich ihm bot, war trostlos. Durch einige noch intakte Landescheinwerfer wurde die Umgebung spärlich beleuchtet. Aus der Nähe wirkte die Oberfläche des Meteoriten noch eintöniger – düster und drohend. Der nicht weit entfernte Horizont, hinter dem die Landschaft steil abzufallen schien, weckte ein Gefühl der Platzangst in Makos. Rasch wandte er sich ab.
    Seine Unsicherheit überspielend, fragte er: »Kann mir jemand erklären, warum zwar Antrieb und Funk nicht mehr brauchbar sind, die Landescheinwerfer jedoch noch arbeiten?«
    »Warum«, stellte Lefton die zynische Gegenfrage, »macht ein Roboter fortwährend Biipbiip, obwohl er nach dem Sturz durch einen abgeschalteten Antigravschacht nur noch ein Blechhaufen ist, an dem sonst nichts mehr funktioniert?«
    Makos verstand zwar, was der Kommandant meinte, aber anscheinend machte er einen dermaßen begriffsstutzigen Eindruck, dass der Pilot zu einer weiteren Erklärung ansetzte.
    »Die Landescheinwerfer befinden sich in Höhe der Zentrale. Alle anderen wichtigen Anlagen bezogen ihre Energie aus den tiefer gelegenen Decks, die durch unser Aufsetzen in Stücke ...«
    »Es ist gut.« Makos schüttelte unwillig den Kopf. »Ich brauche keine Vorlesung. Immerhin haben wir es überlebt.«
    Während der Pilot ihn breit angrinste, brummte Lefton: »Keine Angst; es kann alles noch kommen!«
    Irgendwie tat ihm dieses Gespräch gut, stellte Makos fest. Es half ihm, die innere Spannung abzubauen, jenes lähmende Gefühl der Chancenlosigkeit zu unterdrücken und sich eine situationsgerechte, nüchterne Einstellung anzueignen.
    Er beobachtete Lynka Woortz, die sich von der Gruppe ihrer Freunde löste und auf die drei Männer zukam. Sie gab sich überaus selbstbewusst und gelassen, gerade so, als sei das Verhältnis zwischen ihr und dem Kommandanten völlig normal.
    »Was haltet ihr davon«, fragte sie herausfordernd, »wenn wir, statt dumme Reden zu schwingen, endlich etwas tun?«
    In Leftons Augen blitzte es abweisend auf.
    »Erwartest du, dass ich dir darauf eine Antwort gebe?«
    »Ja«, erklärte sie ernsthaft. »Ich weiß, du kannst uns Buhrlos und insbesondere mich nicht an einer Zusammenarbeit hindern! Wir sitzen alle in einem Boot, und jeder ist auf den anderen angewiesen.«
    Ihre Haltung und die Art, wie sie sprach, mussten den eigensinnigen Kommandanten reizen. Durch ihr forsches Auftreten war der erneute Konflikt vorprogrammiert.
    »Du täuschst dich, wenn du glaubst, ich sei auf dich oder deine Freunde angewiesen«, sagte Lefton kalt. »Im Übrigen lehne ich es ab, mit Leuten zu reden, die mich tätlich angegriffen haben!«
    Die Buhrlofrau ahnte, wie sehr er sich beherrschte, um nicht blindwütig auf sie loszugehen. Aber sie steckte nicht zurück.
    »Wir haben uns entschlossen, das Wrack zu verlassen und uns draußen etwas umzusehen. Wir halten es durchaus für möglich, dass die Energiestrahlung des Meteoriten auf unterirdische Anlagen zurückzuführen, also künstlich erzeugt ist. Wenn es diese Anlagen gibt, wollen wir sie finden. Möglicherweise haben die Erbauer ein Raumschiff zurückgelassen, das noch flugtauglich ist und mit dessen Hilfe wir uns von hier absetzen können.«
    Der Vortrag raubte Lefton die Beherrschung.
    »Das ist absurd!«, stieß er hervor und wandte sich ab.
    »Nicht so absurd, wie über das Biipbiip eines defekten Roboters nachzudenken«, sagte Lynka.
    »Schluss mit diesem albernen Palaver!«, schrie Lefton, während er die Hände zu Fäusten ballte. »Niemand geht nach draußen! Und das ist mein letztes Wort!«
    » Wir gehen!«
    Makos erstarrte, als die übrigen vier Buhrlos sich plötzlich in Bewegung setzten und sich hinter Lynka aufstellten. Sie hielten Blaster in den Händen, die sie aus dem Waffenschrank genommen haben mussten, während die anderen sie nicht beachtet hatten.
    Der Kommandant

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