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Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL

Titel: Atlan TH 0004 – Logbuch der SOL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Kneifel & Detlev G. Winter
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bringen. Es war kaum denkbar, dass die Zwillinge für eine unnötig lange Zeit freiwillig getrennt blieben.
    Auch ohne die normalerweise übliche Mitwirkung der Hangartechniker bereitete der Start keine Probleme. Joscan ließ sich hinter den Kontrollen in der Zentralkuppel nieder und aktivierte von hier aus den Schleusenmechanismus. Es dauerte einen Moment, bis die Luft abgepumpt war, dann öffnete sich das Außenschott. Zwar besaß der ehemalige Sprecher der Solgeborenen längst keine Flugpraxis mehr, doch hielt er seine Kenntnisse für ausgeprägt genug, dass er sich zutraute, die Jet auch ohne die Hilfe eines erfahrenen Piloten zu steuern.
    Als der Flugkörper das Mutterschiff verließ, begann er sich trotzdem unbehaglich zu fühlen. Durch die Sichtkuppel war der Blick völlig frei, wodurch der Eindruck entstand, dass die Sterne auf ihn zustürzten und das Schwarz des Weltraums ihn zu verschlingen drohte. Früher hatte er diesen Effekt nie als unangenehm empfunden, heute jedoch, nachdem er die SOL lange Zeit nicht mehr verlassen hatte, ängstigte er ihn im ersten Augenblick. Es gelang ihm allerdings sehr schnell, die Angst wieder abzuschütteln.
    »Die Sache gefällt mir nicht«, murmelte er, während die Space-Jet sich weiter von der SOL entfernte. »Es geht mir alles zu glatt.«
    »Was meinst du?«, fragte Federspiel. Er stand hinter dem Kybernetiker und war dabei, einen Raumanzug überzuziehen.
    »Ich mache mir Gedanken darüber, warum niemand versucht, uns aufzuhalten. Wir handeln gegen den ausdrücklichen Befehl der Arbeitsgemeinschaft, und trotzdem lässt man uns unbehelligt. Sie funken uns nicht einmal an.«
    Bjo Breiskoll, der unterdessen ebenfalls einen Schutzanzug trug, ließ sich im Sessel neben ihm nieder.
    »Vielleicht wollen sie, dass wir dieses Unternehmen zu Ende bringen und die Mitglieder der ersten Expedition bergen«, argwöhnte er.
    »Damit wir hinterher als Helden dastehen und sie zugeben müssten, falsche Entscheidungen getroffen zu haben? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Sie werden unseren Start noch nicht bemerkt haben«, vermutete Federspiel leichthin. »Um diese Zeit ist die Zentrale nicht voll besetzt.«
    Joscan schüttelte den Kopf und hob zugleich die Schultern. Es drückte aus, dass er nicht wusste, was er davon halten sollte. Normalerweise wurden eigenmächtig gestartete Beiboote unter Strafandrohung zur Umkehr aufgefordert. In ihrem Fall tat sich jedoch nichts. Was hatte das zu bedeuten?
    Er kam nicht mehr dazu, weiter darüber nachzudenken.
    »Vorsicht!«, warnte Bjo Breiskoll und stieß einen maunzenden Laut aus. »Es geht los!«
    Das hieß, dass sie in den Einflussbereich der mehrdimensionalen Strahlung des Meteoriten gerieten. Augenblicklich vergaß Joscan alle anderen Sorgen und richtete seine Aufmerksamkeit auf die Steuerkontrollen. Neben ihm erstarrte der Katzer in höchster Konzentration.
    Bjo Breiskoll war vermutlich der außergewöhnlichste Mensch unter den Solanern. Schon physisch stellte er eine Besonderheit dar, denn an vielen Stellen seines Körpers wuchsen rötlich braune Fellbüschel aus seiner Haut. Zwar pflegte er diese durch meist hochgeschlossene Kleidung zu verbergen, doch konnte er die übrigen Merkmale seiner einzigartigen Erscheinung damit nicht verleugnen. Die Augen standen schräg, mit katzenhaft geschlitzten Pupillen, und die Art, wie er sich bewegte, glich einem geschmeidigen, lautlosen Dahingleiten und zeugte von absoluter Körperbeherrschung.
    Damit nicht genug, verfügte er auch über geistige Fähigkeiten, die ihn aus der Masse hervorhoben. Er war Telepath, was ihn in die Lage versetzte, die Gedanken anderer Menschen zu erfassen und deren Sinn zu verstehen – und er hatte ein sensationelles Gespür dafür, was in der näheren kosmischen Umgebung vor sich ging, und vermochte wichtige Dinge weit voraus im Raum wahrzunehmen. Das hatte ihm die Bezeichnung Kosmo-Spürer oder Para-Scout eingebracht. In gewisser Weise fühlte er den Pulsschlag des Universums und entwickelte ein instinktives Verständnis für dessen Bedeutung.
    »Hinter diesen stählernen Wänden des Schiffes öffnet sich der Kosmos«, hatte er selbst es einmal zutreffend beschrieben. »Ich höre seine Stimme tief in mir, die Stimmen von Sonnen, Planeten und energetischen Strömungen. Es ist ein immerwährender, gewaltiger Chor. Ich bin ein Teil davon.«
    Auch die mehrdimensionalen Impulse, die der Meteorit aussandte, nahm der Katzer wahr. Wie das genau vor sich ging, wusste Joscan

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