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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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dicht nebeneinanderstanden und die gesamte rechte Seite einer leicht gewundenen Straße beherrschten.
    »Wir müssen helfen!« Joscan Hellmut machte Anstalten loszulaufen, wurde jedoch von Atlan aufgehalten.
    »Was ist denn das?«, fragte der Arkonide und blickte auf die Straße, die sich in kurzen Intervallen um einige Zentimeter hob und senkte. Dabei rieb sie sich an den Wänden der zu beiden Seiten stehenden Häuser und erzeugte die Töne, die der Arkonide und seine Gefährten kurz zuvor als Gesang empfunden hatten.
    »Vielleicht ruft die Straße Hilfe herbei«, meinte Studia St. Felix.
    Atlan kniff die Augen zusammen und musterte das brennende Haus genauer. Das war nicht leicht, weil es zeitweise völlig von Flammen eingehüllt war. Doch dort, wo die Flammen es für kurze Zeit wieder freigaben, entdeckte der Arkonide etwas, das ihn an einer echten Feuersbrunst zweifeln ließ.
    »Das Haus scheint zu brennen, aber es verbrennt nicht«, stellte er fest. »Seht ihr das denn nicht?«
    »Er hat recht«, warf Dirsa Lefter ein. »Es gibt auch keine Rauchentwicklung.«
    »Dennoch müssen wir helfen«, erklärte Joscan Hellmut. »Das Haus selbst mag feuerfest sein, aber was, wenn sich Lebewesen darin befinden ...?«
    »Na schön«, sagte Atlan. Dann sah er sich um. »Wo steckt denn Kuno?«, fragte er.
    »Und Bjo?«, rief Studia St. Felix. »Bjo ist ebenfalls verschwunden! Hat jemand gesehen, wohin er gegangen ist?«
    »Wir kümmern uns nachher um ihn«, sagte Atlan und lief los. Die Solaner folgten ihm.
    Plötzlich dröhnte eine dumpfe Stimme, die von überall her gleichzeitig zu kommen schien. »Zurück, zurück! Ihr entweiht die Totenfeier der Hellschests!«
    Atlan und seine Begleiter blieben zögernd stehen.
    »Das war die Straße«, stellte Joscan Hellmut fest. »Aber wir können doch nicht zusehen, wie ein Haus brennt, in dem sich vielleicht noch Bewohner aufhalten.«
    »Zurück, habe ich gesagt!«, dröhnte die Stimme abermals auf – diesmal deutlich lauter.
    »Wir haben es gehört!«, rief Atlan. »Aber dort in dem brennenden Haus sterben womöglich Lebewesen!«
    »Hier brennt kein Haus«, erklärte die Straße.
    »Aber wir sehen die Flammen!«, protestierte Joscan Hellmut.
    »Flammen?«, echote die Straße. »Das sind keine Flammen, sondern die Hellschests. Sie tanzen um ihr Domizil. Es handelt sich um eine rituelle Totenfeier. Einer der Ihren ist gestorben. Zieht euch zurück, sonst glauben die Hellschests, ihr wolltet die Seele des Toten verdammen.«
    »Das wussten wir nicht«, erwiderte Atlan. »Kommt«, wandte er sich an seine Begleiter. »Verschwinden wir von hier. In dieser verrückten Stadt ist offenbar nichts so, wie es scheint.«
    »Intelligente Lebewesen, die wie Flammen aussehen«, stieß Studia St. Felix hervor, nachdem sie sich hastig von der Straße zurückgezogen hatten. »Es ist nicht zu glauben!«
    »Das Leben im Kosmos ist von einer Vielfalt, die wir uns in unseren kühnsten Träumen nicht ausmalen können«, gab der Arkonide zurück. »Aber jetzt sollten wir nach Bjo und dem Roboter suchen. Sie können sich ja nicht allzu weit entfernt haben. Am besten teilen wir uns in zwei Gruppen auf, die die Häuser der Querstraße durchsuchen, aus der wir gekommen sind.«
    »Wir Buhrlos möchten zusammenbleiben«, sagte Ghuna Heck.
    Atlan blickte die Weltraumgeborene nachdenklich an, dann nickte er verständnisvoll. So selbstständig Buhrlos im freien Raum und innerhalb der SOL handeln konnten, so unsicher fühlten sie sich in der absolut fremdartigen Umgebung eines Planeten. Deshalb hingen sie aneinander wie die Kletten.
    »Gut, dann nehmt ihr die linke Seite, und wir nehmen die rechte«, entschied der Unsterbliche.
    »Einer von uns sollte bei ihnen bleiben, Atlan«, sagte Joscan Hellmut. »Bei Gefahr könnten sie in Panik geraten.«
    »Einverstanden«, erwiderte der Arkonide. »Du übernimmst das. Komm, Gavro.«
    »Sollen wir wirklich jedes einzelne Haus auf unserer Straßenseite durchsuchen?«, meinte Gavro Yaal mürrisch, als sie auf das erste Haus zugingen. »Das dauert ewig.«
    »Wir suchen nur so lange, bis wir Bjo und Kuno gefunden haben«, erwiderte Atlan.
    »Der Katzer sollte alt genug sein, um zu wissen, dass er sich nicht zu weit und für zu lange von der Gruppe entfernen darf«, murrte Yaal.
    »Das ist er«, sagte Atlan.
    »Warum macht er uns dann solche Umstände?«, schimpfte der Solgeborene weiter.
    Atlan antwortete diesmal nichts. Er ärgerte sich über Gavro Yaal, der doch wissen musste,

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