Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
auszusteigen«, protestierte Gavro Yaal. »Wenn sich das Tor dort nicht öffnet, sitzen wir erneut in der Falle.«
»Ich denke, Kuno will , dass wir hier aussteigen«, erklärte der Arkonide. »Er hat uns den Zugang zum Lift geöffnet und die Kabine bis hierher fahren lassen.«
»Das denke ich auch«, sagte Studia St. Felix und verließ den Lift. Die übrigen Buhrlos folgten ihr, und schließlich gab auch Gavro Yaal nach.
Kaum standen sie alle im Korridor, als sich der Schacht vor der Liftkabine schloss. Ein schwaches Summen verriet, dass sich die Kabine wieder in Bewegung gesetzt hatte. Doch das Tor am Ende des Korridors blieb weiterhin geschlossen.
»Vielleicht solltest du es auffordern, sich zu öffnen«, sagte Bjo Breiskoll zu Atlan.
Der Arkonide zuckte die Schultern. »Ich möchte noch abwarten, Bjo. Wenn wir jetzt eigenmächtig handeln, pfuschen wir Kuno womöglich ins Handwerk.«
»Das sehe ich auch so«, sagte Joscan Hellmut.
»Ich bin mir da nicht so sicher«, meinte Gavro Yaal, dessen mürrische Art dem Arkoniden langsam, aber sich auf die Nerven ging.
»Diskussionen bringen uns nicht weiter«, erwiderte der Arkonide. »Wir müssen geduldig sein, so schwer uns das auch fällt.«
Wenige, wenn auch scheinbar endlos lange Minuten später öffnete sich das Tor. Dahinter war der Ausschnitt einer großen Maschinenhalle zu sehen, und im selben Augenblick tauchte der kleine Roboter von links auf.
»Tretet ein«, pfiff Kuno. »Euch droht keine Gefahr.«
Dieser Aufforderung hätte es allerdings gar nicht mehr bedurft, denn die Raumfahrer eilten in die Halle, kaum dass das Tor sich geöffnet hatte. Aufmerksam blickte sich Atlan um.
Die Halle war rund und durchmaß etwa dreißig Meter. Fast lückenlos standen an ihren Wänden unterschiedliche Maschinen aufgereiht, deren Kontrolllampen in unregelmäßigen Abständen blinkten.
»Das ist alles?«, erkundigte sich der Arkonide. »Hast du niemanden gefunden, der von hier aus die Roboter dieses Planeten kontrolliert?«
»In diesem Turm gibt es keine organischen Intelligenzen«, erklärte der kleine Roboter. »Über uns befindet sich nur noch eine Kraftstation. Aber ich habe einen durchgehenden Personenlift gefunden, mit dem wir den Turm wieder verlassen können.«
»Dazu sind wir eigentlich nicht hergekommen«, meinte Joscan Hellmut und trat an eine der Maschinen heran. Interessiert musterte er ihre Kontrollen. »Dieses Aggregat scheint die Belieferung der Lagerräume zu kontrollieren«, erklärte er. »Zweifellos arbeitet es selbstständig. Aber es muss dennoch zentral überwacht werden. Wenn ich es manipuliere, sollte das durch die Herren der Roboter festgestellt werden, sodass ich auf dem Umweg über die Maschine vielleicht mit ihnen Kontakt aufnehmen kann.«
»Davon rate ich ab«, pfiff Kuno und quietschte aufgeregt. »Ich habe viel riskiert, als ich in die Vorgänge innerhalb des Turmes eingriff, um euch zu befreien.«
»Jos ist ein hervorragender Kybernetiker«, erklärte Atlan. »Wenn er meint, dass er über eine Maschine mit den Herren der Roboter Kontakt aufnehmen kann, dann schafft er das auch.«
»Darum geht es nicht.« Kuno blinkte hektisch mit seinen Augenzellen. »Wenn ihr nicht dazu autorisiert seid, die Kontrollen zu manipulieren, und es dennoch tut, werdet ihr Schwierigkeiten bekommen.«
»Wenn wir etwas erreichen wollen, müssen wir dieses Risiko eingehen«, erklärte Bjo Breiskoll. »Wir stolpern schon viel zu lange ergebnislos in dieser Stadt herum!«
»Was für Schwierigkeiten würden wir bekommen, falls wir eine der Maschinen manipulieren, Kuno?«, fragte Atlan. »Schützt uns nicht unser Status als Freie?«
»Ich verstehe nicht«, erwiderte Kuno.
Der Arkonide seufzte. »Gibt es eine Möglichkeit, die Umgebung des Turmes zu beobachten?«, fragte er dann weiter. »Ich sehe hier keinen einzigen Bildschirm, der die Stadt zeigt.«
»Hier läuft alles automatisch. Für die Steuerung des Turmes ist es unerheblich, was in der Stadt geschieht«, erwiderte der kleine Roboter.
»Dieser durchgehende Personenlift, den du erwähnt hast ...«, erkundigte sich Joscan Hellmut nachdenklich. »Führt er auch auf das Dach des Turms?«
»Aber ja«, bestätigte Kuno.
»Gut«, zeigte sich der Kybernetiker zufrieden. »Dann schlage ich vor, dass du bis auf Atlan und mich alle aufs Dach führst.« Er wandte sich an den Katzer. »Von dort oben könnt ihr die Umgebung beobachten und feststellen, ob sich uns Roboter nähern. Dann gebt ihr über Funk
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