Atlan TH 0006 – Stadt der Freien
Bescheid.«
»Einverstanden, Jos«, sagte Bjo Breiskoll.
»Aber ihr werdet in Schwierigkeiten geraten«, protestierte Kuno.
»Du wiederholst dich.« Der Katzer grinste. »Vorwärts, schwing deine Gehwerkzeuge.«
Er nickte dem Arkoniden zu – und Atlan nickte zurück.
Noch immer protestierend quietschend, setzte sich der kleine Roboter in Bewegung. Bjo Breiskoll, Gavro Yaal und die Buhrlos folgten ihm. Er führte sie zu einer freien Wandfläche zwischen zwei Maschinen. Dort öffnete sich der Zugang zu einem Personenlift, und nachdem die Gruppe in die Kabine gestiegen war, schloss er sich wieder.
Atlan blickte Joscan Hellmut an.
»Na, dann los, Jos«, sagte er.
9.
Noch bevor der Kybernetiker sich entscheiden konnte, wie er die Maschine, vor der er stand, manipulieren sollte, blinkten die Kontrolllampen auf ihrer Vorderwand plötzlich schneller als vorher.
»Was bedeutet das?«, erkundigte sich Atlan.
Joscan Hellmut lächelte zufrieden. »Wahrscheinlich wird einem Auslieferungslager gerade Ware entnommen«, antwortete er. »Die Maschine registriert das und veranlasst die Auffüllung. Das erleichtert mir mein Vorhaben.«
Er fuhr mit den Fingern am Rand der Abdeckplatte entlang, dann nickte er. »Sie wird nur magnetisch festgehalten. Ein Ruck, der stark genug ist ...«
Er griff mit beiden Händen unter den Rand und zog kräftig. Im nächsten Moment hielt er die Platte in den Händen. Ein dichtes Gewirr von Schaltungen und elektronischen Bauelementen kam zum Vorschein.
»Hochgezüchtete Technik, ähnlich der in unseren Positroniken«, kommentierte der Kybernetiker. »Aber relativ leicht zu durchschauen. Leider muss ich manuell eingreifen, da ich keinen Steuerimpulsgeber besitze und die Maschine weder Sensoren noch andere Bedienelemente hat.«
»Demnach hat Kuno vorhin mit Funkimpulsen gearbeitet«, meinte Atlan.
Joscan Hellmut nickte. »Meine Manipulation wird notgedrungen relativ plump ausfallen«, sagte er und löste einen Chip mit bloßen Fingern aus seinen Verbindungen. Nachdenklich hielt er die knapp münzgroße integrierte Schaltung zwischen Daumen und Zeigefinger.
»Mir blutet fast das Herz, weil ich so brutal vorgehen muss.«
»Wird es ausreichen, einen einzigen Chip zu entfernen?«, erkundigte sich der Arkonide.
»Wahrscheinlich nicht«, antwortete Joscan Hellmut. »Damit kann ich nur die zentrale Überwachungsstelle, an der die Herren der Roboter sitzen müssen, aufmerksam machen. Da die Maschine ohne den Chip nicht mehr programmgerecht reagieren kann, sollten sie bereits bemerkt haben, dass ein unerlaubter Eingriff stattgefunden hat. Dumm ist nur, dass ich ohne technische Hilfsmittel keine differenzierte Kommunikation beginnen kann.«
»Was brauchtest du, Jos?«
»Mindestens einen primitiven Lötkolben«, erklärte der Kybernetiker. »Stattdessen muss ich meinen Impulsstrahler nehmen. Das ist, als würde ein Chirurg eine Herztransplantation mit Messer und Gabel vornehmen.«
Er zog seine Strahlenwaffe aus dem Gürtelhalfter und justierte sie.
»Was hast du vor?«, fragte Atlan.
»Ich will den Chip wieder einsetzen«, antwortete Hellmut. »Dazu müssen die Verbindungsstellen zusammengelötet werden, damit er wieder in den Funktionsablauf der Maschine integriert wird. Besser wäre es, die integrierte Schaltung selbst zu verändern, aber dazu brauchte ich ein Rasterelektronenmikroskop.«
Er setzte den Chip an seinen ursprünglichen Platz zurück und hielt ihn fest, indem er eine Seite unter den Nagel seines Zeigefingers klemmte. Danach richtete er die Abstrahlmündung seines Impulsstrahlers auf die andere Seite des Chips und auf die silbrig schimmernden Anschlussstellen, die er beim Entfernen des Chips abgebrochen hatte.
Ganz kurz drückte er auf den Auslöser der Waffe. Anschließend löste er die andere Seite des Chips von seinem Fingernagel.
»Meine Lötverbindung hält«, meinte er. »Und jetzt der zweite Streich.«
Er verfuhr mit der noch freien Seite des Plättchens wie mit der ersten, dann atmete er auf.
»Er hält. Ob er auch wieder richtig funktioniert, ist eine andere Sache. Allein die Berührung mit den Fingern kann den Chip verdorben haben.«
»Jetzt registrieren die Herren der Roboter also, dass der vorhin entfernte Chip wieder eingesetzt wurde, richtig?«, fragte der Arkonide.
Der Kybernetiker nickte. »Das auf jeden Fall – vorausgesetzt, sie überwachen die Maschine tatsächlich selbst. Sie müssen nur noch reagieren, das heißt, meinen Eingriff als Versuch einer
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