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Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Atlan TH 0006 – Stadt der Freien

Titel: Atlan TH 0006 – Stadt der Freien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Ewers
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Verteidigung des Bezirks der Geister auf der eingleisigen Denkweise der Roboter von Mausefalle VII aufbauen können? Er war korrekterweise davon ausgegangen, dass den Robotern die bei der Erzeugung von Projektionen angewandte Technik fremd war und damit außerhalb ihrer Vorstellungskraft lag. Seine Annahme, dass diese Konfrontation mit dem Unerklärlichen ganze Heere dieser Maschinenwesen vertreiben könnte, hatte sich ebenfalls erfüllt.
    Diese Art von schöpferischer Phantasie traute Atlan keinem normalen Roboter zu. Selbstverständlich wusste er aus Erfahrung, dass Roboter mit solchen Fähigkeiten ausgestattet werden konnten – NATHAN und SENECA waren dafür nur zwei Beispiele von vielen –, aber dabei handelte es sich fast ausschließlich um stationäre Großpositroniken, deren künstliche Intelligenz auf einer schier überwältigenden Rechenleistung basierte.
    Natürlich gab es auch die Möglichkeit, mobilen Robotern diese höheren Fähigkeiten zu verleihen, doch über die dazu notwendige Technik verfügten nur wenige. Atlan zweifelte deshalb daran, dass Y'Man eine normale Maschine war. Derartige Fähigkeiten erhielt ein Roboter nur durch planmäßige Sonderkonstruktionen, niemals aber dadurch, dass bei der Produktion ein Fehler auftrat, sodass eine Einheit zu einem Missgebauten wurde.
    Alle diese Überlegungen führten den Arkoniden zu dem Schluss, dass es sich bei Y'Man nicht um einen auf Mausefalle VII hergestellten Roboter handelte. Er mochte eine Maschine sein, die mit einem gekaperten Raumschiff auf diesen Planeten gekommen war oder der von fremden Intelligenzen auf Mausefalle VII für einen bestimmten Zweck umgebaut worden war.
    Atlan hielt es auch für möglich, dass Y'Man überhaupt kein Roboter war, sondern ein organisches Wesen, das insgeheim und unter Verschleierung seiner wahren Identität gegen die Macht des Herrn in den Kuppeln kämpfte.
    Das alles verstärkte in Atlan den Wunsch, Y'Man endlich kennenzulernen. Vielleicht konnte er sich mit ihm verbünden und die Herrschaft des Herrn in den Kuppeln brechen. Aber wenn Y'Man sich im Bezirk der Geister verbarg, dann mussten sie in den Bezirk der Geister zurückkehren, wenn sie ihn finden wollten.
    Atlan richtete sich auf und sah sich um. Seine Gefährten lagen noch immer auf dem Boden. Sie schliefen den Schlaf der Erschöpften. Von Kuno dagegen war nichts zu sehen.
    Von irgendwoher drangen Geräusche an Atlans Ohr: das metallische Dröhnen einer fernen, unverständlichen Stimme, das Summen von Fahrzeugen und ein dumpfes Brodeln, das an eine weit entfernte Menschenansammlung denken ließ.
    Atlan stand auf – und in diesem Augenblick watschelte Kuno aus der offenen Tür eines den Innenhof begrenzenden Hauses. Der Roboter schien aufgeregt zu sein. Er fuchtelte mit den dünnen Armen und blinkte intensiv mit seinen zahlreichen Augenzellen.
    »Was ist los?«, fragte Atlan beunruhigt.
    »Ihr müsst sofort von hier verschwinden!«, pfiff Kuno. »Die ganze Stadt befindet sich in Aufruhr. Überall tauchen Trupps von Robotern auf. Einige davon haben die Stadtbewohner über Lautsprecher dazu aufgerufen, bei der Suche nach zwei flüchtigen Saboteuren mitzuhelfen.«
    »Damit werden sie wohl kein Glück haben«, erwiderte Atlan. »Keiner, der in dieser Stadt gefangen ist, kann mit seinen Wärtern sympathisieren.«
    »Man hat versprochen, der Gruppe, der es gelingt, euch gefangen zu nehmen oder einen Trupp Roboter zu euch zu führen, die Möglichkeit zu geben, diese Welt zu verlassen«, erklärte Kuno.
    Atlans Gesicht verfinsterte sich. »Unter diesen Umständen werden sich genug Verräter finden«, meinte er. »Du musst uns in den Bezirk der Geister zurückführen, Kuno. Zum einen, weil wir dort von den Spukerscheinungen beschützt werden, zum anderen weil wir Y'Man nur dort finden können.«
    »Y'Man befindet sich nicht mehr dort«, erwiderte Kuno. »Er hat die Stadt verlassen.«
    Atlan starrte den Roboter verblüfft an. »Das kannst du nur wissen, wenn du direkt oder indirekt mit ihm in Kontakt stehst! Warum hast du uns das verschwiegen?«
    »Ich habe keinen Kontakt zu Y'Man«, behauptete Kuno und quietschte gekränkt.
    »Vielleicht nicht im Augenblick«, entgegnete Atlan. »Aber du musst Kontakt mit ihm gehabt haben.« Er beruhigte sich wieder. »Kannst du den Kontakt wiederherstellen?«
    »Ich muss euch in Sicherheit bringen«, erklärte der kleine Roboter ausweichend.
    »Was ist eigentlich los?«, fragte Bjo Breiskoll. Der Katzer war aufgewacht und rieb sich

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