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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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bringen, hatte er vielleicht eine Chance. Aber er musste blitzschnell handeln. Ohne das Moment der Überraschung stand er gegen die Ferraten auf verlorenem Posten.
    »Hier ist etwas, Buck.«
    Der Mann, der Horm Brast verhörte, wandte sich um.
    »Der Öffnungsmechanismus wurde von der anderen Seite blockiert«, stellte einer der Ferraten fest. »Mit den entsprechenden Geräten ist es leicht, die Sperre zu beseitigen.«
    »Worauf wartest du dann noch?«
    »Und was wird aus dem da?«
    »Wir nehmen ihn mit.«
    Kaum merklich wich Horm Brast nach hinten aus. Jede seiner Bewegungen war so langsam, als stünde er einer Giftnatter gegenüber. Dabei wusste Horm nur ungefähr, was er sich unter einer Schlange vorzustellen hatte. Angeblich lebten solche Tiere auf der Oberfläche von Planeten – auch auf der Erde. Ein einziger Biss konnte tödlich sein. Weshalb die Terra-Idealisten trotzdem mit solchem Eifer die Idee der Rückkehr zur Scholle verbreiteten, hatte Horm nie verstanden. Jedenfalls nicht unter solchen Umständen.
    Sein Fuß stieß an etwas Hartes. Eigentlich konnte es nur die Peitsche sein. Dennoch blickte er nach unten, um wirklich sicherzugehen. Eine zweite Chance würde sich ihm nicht mehr bieten.
    »Hey, du! Was machst ...?«
    Blitzschnell ging er in die Hocke und griff zu. Die Peitschenschnur war halb aufgerollt. Aber Horm kam nicht mehr dazu, den geplanten Schlag auszuführen. Jemand fiel ihm von hinten in den Arm. Und jener, den die anderen Buck nannten, entriss ihm die Waffe.
    »Du musst uns für ziemlich dämlich halten.« Abschätzend wog der Ferrate den kurzen Stiel in den Händen, dann ließ er die Peitsche mehrmals hintereinander knallen. Ein zynisches Lächeln umspielte seine Mundwinkel. Horm spürte, wie seine Knie weich wurden.
    »Jeder, der es wagt, die Brüder und Schwestern der SOLAG anzugreifen, weiß, dass so etwas nicht ohne Konsequenzen bleibt«, zischte Buck. »Ich glaube, einige Tage in einer engen, finsteren Zelle ohne Wasser und Essen werden dich zur Besinnung bringen. Es hat jedenfalls bisher noch niemandem geschadet. Los, beweg dich!« Er stieß Horm den Griff der Neuropeitsche vor die Brust. Resigniert tat der wie ihm geheißen.
    Im nächsten Antigravschacht schwebten sie nach oben. Mehrmals begegneten sie Trupps von Ferraten. Auch überraschend viele Pyrriden waren unterwegs. Daraus bestimmte Schlüsse zu ziehen fiel nicht schwer. Jeder wusste, dass es die Aufgabe der Brüder der vierten Wertigkeit war, die SOL bei Planetenanflügen mit Rohstoffen und anderen Dingen zu versorgen. Allem Anschein nach näherte man sich einer fremden Welt.
    Von irgendwoher hallten ungewohnte Geräusche durch die SZ-1. Sie wurden nicht durch Erschütterungen verursacht, wie es während der letzten Wochen immer wieder der Fall gewesen war, sondern schienen vielmehr auf bestimmte Sektoren des Schiffes beschränkt zu sein.
    Horm Brast musste an Mira und die Kinder denken. Hoffentlich würden sie auf ihn warten und ließen sich nicht zu Dummheiten hinreißen.
    Plötzlich lag ein leises Summen in der Luft. Es kam von dem Armbandgerät, das Buck trug. Der Ferrate sprach einige Worte hinein.
    Horm Brast konnte sich des Eindrucks nicht entziehen, dass der Rostjäger Befehle erhielt. Tatsächlich wandte sich der Mann zu ihm um. »Du hast Glück«, fauchte er. »Für dieses Mal bist du noch davongekommen. Aber hüte dich davor, uns noch einmal über den Weg zu laufen.«
    Damit wandte Buck sich ab und ließ seinen Gefangenen einfach stehen. Seine Untergebenen folgten ihm. Die Gruppe verschwand in Richtung der Außenhülle des Schiffes, und die Männer schienen es überaus eilig zu haben.
    Kopfschüttelnd sah Brast ihnen hinterher. Was konnte von solcher Dringlichkeit sein, dass sie ihn einfach laufen ließen?
    Den Teil des Schiffes, in dem er sich befand, kannte er. Hier war er noch vor wenigen Wochen gewesen und hatte sich als Troilite ausgegeben – zusammen mit Mira und Mark Hartem. Ganz in der Nähe lag eine der Verteilerstationen, lediglich zwei Zwischendecks höher. Aber waffenlos, wie er war, würde es ihm schwerfallen, sich Einlass zu verschaffen.
    Horm Brast gab sich einen Ruck. Er musste es wenigstens versuchen. Germa brauchte die Medikamente. Und er kannte keinen Arzt, der ein Monster behandeln würde.

2.
     
    Ihr werdet das Schiff retten, flüsterte der Logiksektor. So oder so. Eine Entscheidung ist unausweichlich. Derjenige, der an Bord der SOL die Oberhand behält, wird die Zukunft bestimmen.
    Es ist

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