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Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer

Titel: Atlan TH 0010 – Das Gesetz der Erbauer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Haensel & Detlev G. Winter
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und Schwestern leben dort. Sie haben euch aus Angst vor einem unmenschlichen und diktatorischen System verstoßen, nicht, weil sie euch nicht mehr lieben. Sie werden euch mit offenen Armen empfangen. Sie werden euch um Vergebung bitten, und wenn ihr dazu bereit seid, kann der Prozess der Heilung beginnen. Es wird nicht leicht werden, aber es ist möglich . Lohnt es sich nicht, dafür zu kämpfen?«
    »Hör auf damit, Atlan. Wenn du das alles tatsächlich glaubst, betrügst du dich nur selbst. Sieh mich an. Ich habe die Herzlosigkeit der Solaner am eigenen Leib erfahren. Meine Eltern waren vermutlich Ferraten. Schon als Baby setzten sie mich aus, und ich wäre gestorben, hätten mich nicht sogenannte Monster gefunden und aufgezogen. Sie haben mir alles beigebracht, was ich heute weiß. Ich darf und werde sie nicht enttäuschen.« Er machte eine kurze Pause, doch als Atlan nichts erwiderte, fuhr er fort: »Das Einzige, was die SOL noch zusammenhält, ist der Stahl, aus dem sie besteht – und um den kümmern sich nun die Demontageroboter. Eine richtige Gemeinschaft an Bord gibt es schon lange nicht mehr. Wir Monster mussten jeden Tag mit der Angst vor Entdeckung leben, mit der ständigen Furcht, den Demütigungen, dem Wissen, nur Lebewesen zweiter Klasse zu sein. Ich glaube nicht, dass ich dir schildern muss, was das bedeutet. Jetzt haben wir die Chance, das alles von heute auf morgen zu beenden. Wir wären verrückt, wenn wir uns diese Chance entgehen lassen.«
    Anklage und tiefe Resignation schwangen in Weicos' kleiner Rede mit und machten den Arkoniden betroffen. Was sollte er darauf antworten? Hatte das Robbenwesen nicht mit jedem Wort recht? Verdienten die Solaner und ihr Schiff überhaupt die Rettung? Waren sie es wert, dass er sich mit allem, was er hatte, für sie einsetzte?
    Thorma Null hatte sich der SOL mittlerweile bis auf weniger als zwei Kilometer genähert und setzte zu einer erneuten Umkreisung an. Etliche Buhrlos wurden auf das kleine Schiff aufmerksam. Atlan sah, wie sie sich in ihrer Zeichensprache verständigten. Ein wenig davon verstand er – bei Weitem aber nicht alles. Die Gläsernen unterhielten sich über die Roboter und die Schäden, die sie bereits an Bord angerichtet hatten.
    Thorma Null flog die SZ-2 an.
    »Wo willst du uns absetzen?«, fragte der Arkonide. Er erhielt keine Antwort.
    Sie schwebten auf einen geöffneten Hangar zu. Soweit Atlan erkennen konnte, war dieser bis in den hintersten Winkel leer. Sollten hier in letzter Zeit Beiboote gestanden haben, waren sie mit Sicherheit den Demontagetrupps zum Opfer gefallen.
    Eigentlich war es die Absicht des Arkoniden gewesen, sich so schnell wie möglich zur Zentrale zu begeben, um mit Chart Deccon und den Magniden zu sprechen. Nur gemeinsam waren sie in der Lage, einen Ausweg zu finden. Der High Sideryt und die Brüder und Schwestern der ersten Wertigkeit konnten gar nicht anders, als ihm zuzuhören, denn letztlich hingen ihre Macht und ihr Ansehen davon ab, ob es gelang, sich mit dem Robotgehirn zu einigen.
    »Ich möchte in den Mittelteil gebracht werden«, sagte Atlan.
    »Teilt Weicos deine Forderung?«, fragte Thorma Null.
    Das Monster stemmte sich auf seinen zu Flossen verkümmerten Beinen im Sessel hoch und ließ ein unterdrücktes Grunzen hören. »Du willst keine Zeit verlieren, nicht wahr?«, meinte es dann. »Du willst nicht, dass ich mit meinen Freunden spreche. Warum? Die SOL braucht uns Monster nicht. Die Mächtigen der SOLAG werden keinen Finger rühren, um unseren Exodus zu verhindern.«
    »Ihr seid nicht für das Leben auf einem Planeten geschaffen«, erwiderte Atlan. »Noch dazu ist die Schwerkraft auf Osath eineinhalbmal so hoch wie auf der SOL. Fang endlich an, deinen Verstand zu benutzen, verdammt! Ich weiß, dass du ihn hast!«
    »Alles, was du bisher vorgebracht hast, waren keine Argumente. Der Herr in den Kuppeln benötigt wirklich unsere Hilfe – und er wird uns seine Dankbarkeit zeigen. Niemand kann mich davon abhalten, die Freiheit zu wählen, wie ich sie mir vorstelle. Und wer mich begleiten will, der kann das gerne tun. Aber du sollst deinen Willen bekommen: Thorma Null, setze Atlan dort ab, wo er es wünscht.«
    »Warum müssen wir gegeneinander arbeiten?«, fragte der Arkonide.
    »Tun wir das?«
    »Ich glaube schon.«
    Weicos grinste. »Du verfolgst deine Ziele und ich die meinen. Wahrscheinlich wollen wir beide im Grunde genommen sogar das Gleiche, aber wir können diesen Weg nicht gemeinsam gehen. Ich

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