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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich der Geisterjäger in der Nähe des Lichts befand und wahrscheinlich eine lebensgefährliche Situation erlebte. Dann sah er den Schatten. Ein mächtiges Etwas, das aus der Tiefe hoch gegen den Himmel mit der Flammenwand stieg, sich ausbreitete wie große Tücher, die wolkenähnlich über den Himmel schwebten, um dann in der Dunkelheit zu verschwinden oder von ihr aufgesaugt zu werden. Nancy hatte Bill zugeschaut. Als er sich drehte, sah sie sein nachdenkliches Gesicht. »Was ist denn passiert?«
    »Es scheint gebrannt zu haben.«
    Fast wäre sie aufgesprungen. Im letzten Augenblick dachte sie an ihren Sohn. »Was? Das kann doch nicht wahr sein. Das will ich einfach nicht glauben.«
    »Doch, es stimmt.«
    »Ich habe nichts gerochen. Wer hätte das Feuer denn löschen sollen?«
    »Es war auch kein normales.«
    »Wie meinen Sie das denn?«
    Bill lächelte verkrampft. »Ich erwähnte vorhin den Begriff Magie, Nancy…«
    Sie verstand, das zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. Dann nickte sie sehr langsam. »Unnatürliches Feuer?«
    »Ja.«
    »Durch sie?«
    »Wenn Sie Julia meinen, so kann ich das nicht bestätigen. Ich sah noch einen Schatten hochsteigen, der auf mich den Eindruck eines gewaltigen Vogels machte.«
    »Und weiter!«
    »Nichts mehr, er ist weg. Ich weiß nicht, wie ich den Schatten einordnen soll.«
    »Das war doch dort, wo auch Mr. Sinclair…«
    »Sehr richtig.«
    »Dann könnte er verbrannt sein?«
    Bill hob die Schultern. »Das will ich nicht hoffen.« Er schüttelte den Kopf.
    »Nein, das glaube ich nicht. Ich kenne ihn zu gut. Er besitzt Waffen, die er gegen magische Flammen einsetzen kann. Um ihn brauchen wir uns wohl keine Sorgen zu machen.«
    »Ich wollte«, flüsterte Nancy, »ich könnte das auch von Frank behaupten.«
    »Noch haben Sie keinen…«
    Sie ließ Bill nicht ausreden. »Ich weiß es. Ich fühle es, Mr. Conolly. Glauben Sie mir.«
    Bill schwieg. Ihn drückten dieselben Befürchtungen wie Nancy, nur sprach er sie nicht aus. Er schaute zu, wie Nancy Bristol aufstand und ihren Sohn sehr vorsichtig im Arm hielt. Sie wollte ihn in sein Bett bringen.
    Bill folgte ihr in die kleine Halle direkt hinter dem Eingang. Julia lag als zusammengekrümmtes Bündel am Boden. Die Tür war zerstört, die Axt in eine Ecke geschliddert. Alles Zeichen des erlebten Grauens. Nancy schaute nicht hin. Bill sah ihr nach, er hörte sie weinen. Zornig ballte er die Hände, bevor er nach draußen trat. Die Nacht war frisch geworden. Auch der Monat März brachte noch eine gewisse Kälte mit.
    Sein Blick glitt in die Dunkelheit hinein. Er schaute nach links, doch hatte sich das Feuer am Himmel abgezeichnet, und da war auch der Schatten hergeflogen.
    Nichts mehr zu sehen. Glatt und finster lag der Himmel über ihm, als hätten riesige Hände eine große Decke gespannt mit einem großen Loch darin, durch das die blasse Scheibe des Vollmonds lugte wie ein beobachtendes Auge.
    Er hörte Schritte. Eine Gestalt löste sich. Schon am Gang erkannte Bill, dass sein Freund John Sinclair zurückkehrte, und er fühlte sich erleichtert.
    ***
    Auch ich hatte meinen Freund Bill vor der offenen Tür stehen sehen. Er hatte mir sein Gesicht zugedreht, das aus der Ferne wie ein fettiger Fleck aussah, der keine Konturen besaß.
    Bill wartete mit seiner Frage, bis ich dicht vor ihm stand. »Was ist passiert, John?«
    »Wenn du Frank Bristol meinst, es gibt ihn nicht mehr.«
    »Wie soll ich das verstehen? Ist er tot?«
    »Ja und verschwunden.«
    Bill schluckte. »Das Feuer?«
    »Richtig. Es war plötzlich da und hat ihn zerstört. Brutal und grausam, ohne Hemmungen. Ich konnte daran nichts ändern und war froh, Deckung gefunden zu haben.«
    Der Reporter schüttelte den Kopf. »Ich habe es gesehen, John. Am Himmel tanzte der Widerschein, und ich sah den Schatten. War es tatsächlich ein großer Vogel oder ein als Fledermaus erschienener Vampir?«
    »Keines von beiden.«
    »Was dann?«
    »So etwas Ähnliches wie ein Engel. Jedenfalls eine Gestalt mit breiten Flügeln.«
    »Noch etwas?«
    »Sicher.« Ich gab ihm einen genauen Bericht und war gespannt auf seine Schlussfolgerungen, die ich nach einer gewissen Denkpause auch zu hören bekam.
    »Atlantis, John, das ist Atlantis.«
    »Meine ich auch.«
    »Man müsste den Eisernen fragen, aber zuvor müssen wir die Verbindung zwischen dem Kindermädchen, dem ungewöhnlichen Engel und dem kleinen Kevin herstellen. Wie ich von Mrs. Bristol erfahren habe, ist es ihr wohl um den Jungen

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