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Atlantis in London

Atlantis in London

Titel: Atlantis in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gegangen.«
    »Dann weißt du mehr.«
    Bill berichtete mir von seiner Unterhaltung mit Nancy Bristol, und ich notierte mir in meinem Oberstübchen, was da an neuen Informationen auf mich zugekommen war.
    »Weiß sie noch mehr?«
    »Ich glaube nicht, John. Wenn uns jemand hätte etwas sagen können, dann allein Frank.«
    »Ihn gibt es nicht mehr«, flüsterte ich. »Es wird ein Schock für Nancy sein, wenn wir…«
    »Sie ahnt es schon. Das heißt, sie rechnet fast damit, dass ihr Mann nicht mehr lebt. Dieses Kindermädchen hat die Stricke verdammt eng gezogen, und die Familie hat sich darin verfangen. Am stärksten allerdings der Mann. Er hat es auch gespürt, John. Er hat als erster über die Verbindung zu Atlantis etwas gehört.«
    »Wo ist sie jetzt?«
    »Oben. Sie legt ihren Sohn ins Bett. Es ist für beide besser. Vielleicht kann sie vergessen, wenn sie Kevin hat.«
    »Ja, das meine ich auch.« Ein letztes Mal schaute ich mich um, aber die Finsternis lag über dem Garten wie ein dicker Vorhang. Sie gab nichts mehr frei. Dann ging ich ins Haus. Durch die Tür klangen mir Schritte entgegen. In sie hinein mischte sich das Geräusch eines Schreies. Ich ging schneller. Bill überholte mich noch. Wir sahen die Frau auf der Treppe stehen, aber wir sahen noch mehr. Zwischen ihr und uns lag die Tote. Bisher war sie völlig normal gewesen. Das hatte sich nun geändert. Die obere Hälfte des Kopfes, ungefähr dort, wo die Kugel sie erwischt hatte, funkelte wie ein grünes Licht, das aus zahlreichen Kristallen geströmt war…
    Nancy wollte weitergehen, mein scharfer Ruf stoppte sie. Auf keinen Fall sollte sie in die Nähe dieser unheimlichen Person gelangen, die eine derartige Veränderung zeigte.
    Ich ging mit sehr langsamen Schritten auf die Tote zu. Bill kümmerte sich um Nancy. Er lief ihr entgegen und hielt sie fest. Ich hörte, dass er flüsternd auf sie einsprach und die Frau nach Frank fragte. Was Bill ihr antwortete, verstand ich nicht, denn ich hatte mich bereits gebückt und schaute auf das ungewöhnliche Kristallgewächs auf dem Schädel.
    Kristalle und keine Gehirnmasse. Ein durch Magie manipulierter Mensch, jemand, der durch unsichtbare Fesseln gefangen war. Die Kristalle leuchteten in einem hellen Grün. Ich berührte sie nicht, schaute mir ihre Lage an. Sie erinnerten mich an lange Finger, die dicht nebeneinander lagen und sich nicht bewegten.
    Was war das nur?
    Sehr vorsichtig holte ich mein Kreuz hervor und legte es auf die Kristalle. Ich rechnete mit einer bestimmten Reaktion, und sie trat auch ein. Vor meinen Augen zersprühten die Kristalle in einem hellen Lichtschein, der von meinem Kreuz ausging. Auf die Kristalle hatte das Allsehende Auge reagiert. Es strahlte sein Licht in die Masse hinein und verdampfte so vor meinen Augen.
    Ich hatte mich abgedreht, weil ich nicht unbedingt in das Licht hineinschauen wollte. Als es verschwunden war, sah ich mir die Tote wieder genauer an. Bis zu den Augenbrauen war ihr Kopf nicht mehr vorhanden. Das heißt, ich sah nur mehr eine verbrannte Fläche, mehr nicht.
    Langsam drückte ich mich hoch. Bill stand auf der Treppe und hielt Nancy umfangen. Sie zitterte, und auf mein Zeichen hin brachte Bill die Frau weg. Erst als sie oben waren, telefonierte ich mit meiner Dienststelle und bestellte die Mordkommission. Begeistert waren die Kollegen nicht, aber sie versprachen, so schnell wie möglich an den Einsatzort zu kommen.
    Ich ging wieder in die kleine Halle, weil ich dort die Tritte gehört hatte. Bill kam mir entgegen. »Ich habe Verständnis dafür, dass Nancy und der Junge nicht mehr hier leben wollen. Wir werden sie mitnehmen und in einer Pension unterbringen.«
    »Ja, das ist gut. Wie hat sie den Tod ihres Mannes aufgenommen?«
    Bill hob die Schultern. »Sehr gefasst, denn sie hatte damit gerechnet, dass Frank nicht mehr lebte. Der Schock wird erst später kommen. John, ich sage dir«, flüsterte er mit sehr ernster Stimme, »hier haben wir in ein Wespennest gegriffen. Das ist erst der Anfang. Ich habe das dumme Gefühl, dass es unseren Gegnern um Kinder geht.«
    »Du redest in der Mehrzahl.«
    »Ja, und das aus gutem Grund. Kevin ist meiner Ansicht nach nicht der einzige gewesen.«
    »Weißt du mehr?«
    »Ich habe meine Vermutungen, John. Die Bristols haben dieses Kindermädchen über eine Agentur engagiert. Nancy wird den Namen noch herausfinden. Ich habe sie gebeten, das für uns zu tun. Da sollten wir uns morgen einmal umschauen.«
    »Das werden Suko und ich

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