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Atme - wenn du kannst!

Atme - wenn du kannst!

Titel: Atme - wenn du kannst! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Hogan
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zitterte, und auf ihren nackten Armen war trotz der Sommerhitze eine Gänsehaut zu erkennen. „Was ist, wenn unsere Motoren ausfallen? Da! Hört ihr das nicht? Die Maschinen klingen schon so seltsam. Gleich gehen sie bestimmt aus!“
    Emily tauschte einen verblüfften Blick mit Andy. Offenbar bildete sich Melanie die Unregelmäßigkeiten nur ein. Jedenfalls hatte sich nach Emilys Meinung das Geräusch überhaupt nicht geändert. Mit den Motoren war alles in Ordnung. Es war Melanie, die immer stärker die Nerven verlor. Lee gab trotzdem nicht auf. Sanft berührte er sie am Arm.
    „Hey, komm mal wieder runter. Es bringt niemandem was, wenn du jetzt ausrastest.“
    „Fass mich nicht an!“ Bevor jemand es verhindern konnte, verpasste Melanie Lee eine schallende Ohrfeige. Damit hatte niemand gerechnet. Ausgerechnet Melanie, die sich noch nicht einmal Geschichten über Gewalttaten anhören wollte, verwandelte sich nun in eine wilde Furie. Lee sagte überhaupt nichts. Er hockte nur an der Reling und hielt sich die Wange, die vermutlich wie Feuer brannte. Sein Mund war halb geöffnet, und er starrte Melanie an.
    Emily trat langsam auf die andere Frau zu.
    „Melanie, das geht zu weit. Ich kann ja verstehen, dass du dich fürchtest. Es geht uns allen nicht gut, schätze ich. Aber Lee wollte dir doch nur helfen. Es bringt überhaupt nichts, wenn du …“
    „Du solltest besser die Klappe halten, Emily.“ Melanie schnitt ihr das Wort ab und ballte die Fäuste. „Du gehst mir sowieso auf den Keks mit deiner ewigen Besserwisserei. Die ach so tolle Emily, die Supertaucherin! Ehrlich, ich habe die Nase voll von dir. Einen Freund hast du dir hier auch noch angelacht, und beim Kapitän bekommst du eine Vorzugsbehandlung – merkst du eigentlich gar nicht, wie eingebildet du bist?“
    Melanies Worte trafen Emily wie Keulenschläge. Sie wusste natürlich, dass Melanie hysterisch und völlig außer sich war. Trotzdem war Emily fürchterlich gekränkt. Wurde sie so von den Menschen an Bord betrachtet? Als eine eingebildete Zicke?
    „Reiß dich gefälligst zusammen, Melanie!“
    Es war Vivian, die Melanie diesen Satz an den Kopf warf. Und bevor eine Antwort kam, fuhr sie fort: „Glaubst du eigentlich, nur du leidest unter dieser Verfolgung durch schießwütige Kriminelle? Ich habe dich getröstet, Lee wollte dich aufmuntern, Emily war auch immer freundlich zu dir – und du behandelst uns alle wie den letzten Dreck. Wenn du dich schon nicht beherrschen kannst, dann geh uns wenigstens aus dem Weg.“
    Melanie riss die Augen immer weiter auf, während Vivian sie anblaffte. Emily befürchtete schon, dass Melanie mit den Fäusten auf Vivian losgehen würde. Aber stattdessen sank sie in sich zusammen und ließ den Kopf hängen.
    „Es tut mir leid“, brachte sie krächzend hervor. „Ich bin manchmal so ein Biest, dann kenne ich mich selbst nicht mehr. Lee und Emily, könnt ihr mir verzeihen?“
    „Kein Thema“, meinte Lee. Und auch Emily rang sich zu einem Nicken durch, obwohl Melanies Anmache sie richtig beleidigt hatte. Aber das war jetzt nicht der richtige Moment für Empfindlichkeiten. Emily führte sich vor Augen, dass die Fortuna immer noch von schwer bewaffneten Verbrechern gejagt wurde. Es war purer Zufall gewesen, dass bei den ersten Schüssen niemand verletzt oder gar getötet worden war. Immerhin hatte die Funkanlage Schaden genommen, und das war schlimm genug. Wie lange konnte die Motorjacht den Verfolgern entkommen? Was geschah, wenn der Fortuna der Treibstoff ausging?
    „Emily, kommst du bitte zu mir?“
    Bevor Emily sich über ihre Befürchtungen weiter den Kopf zerbrechen konnte, hörte sie Kendalls Stimme. Sie eilte zu ihm auf die Kommandobrücke. Schaudernd erblickte sie die Einschusslöcher. Einige der Fenster waren zerborsten, es lagen Scherben herum. Der Kapitän wandte sich ihr zu.
    „Das Barometer fällt“, erklärte er ihr leise. „Es könnte sein, dass innerhalb der nächsten zwei Stunden ein Hurrikan heraufzieht. Normalerweise erhalten wir die Sturmwarnungen über Funk, aber das ist jetzt natürlich nicht möglich. Könntest du Sam dabei helfen, an alle Passagiere Rettungswesten zu verteilen und dafür zu sorgen, dass sie angelegt werden? Das ist eine reine Vorsichtsmaßnahme. Aber wenn der Hurrikan erst mal loslegt, dann ist keine Zeit mehr für so was.“
    „Okay, mache ich.“
    Emily hatte das Gefühl, dass der Kapitän ihr noch mehr sagen wollte. Aber stattdessen nickte er ihr nur zu und widmete

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