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Atomgewicht 500

Atomgewicht 500

Titel: Atomgewicht 500 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Deutungen der unerklärlichen Erscheinung zum besten, die er mit seinem Freund Schillinger ausgeklügelt hatte. Dr. Wandel warf ein paar Bemerkungen dazwischen, und unwillkürlich kam man dadurch auf die United zu sprechen.
    Der Doktor wollte hören, wie es dort stand; Mr. Smith wußte nichts Besonderes zu berichten. Ob es seit dem letzten großen Brand im Detroit-Werk noch Unfälle ähnlicher Art gegeben habe, fragte der Doktor bestimmter. Smith schüttelte den Kopf.
    „Bis heute morgen jedenfalls nicht, Herr Doktor. Ich bin vormittags um elf Uhr von Detroit fortgefahren.”
    „Erst um elf Uhr, Mr. Smith? Sind Sie mit einem Flugzeug hierhergekommen?”
    Smith lächelte. „Ich verstehe, Herr Doktor, Sie wundern sich über die kurze Fahrzeit. Nein! Ein Flugzeug habe ich nicht benutzt. Meine hundertpferdige Limousine hat den Weg von Detroit nach Salisbury in weniger als sechs Stunden geschafft.”
    „Meine Hochachtung, Mr. Smith, das muß ein brillanter Wagen sein; von hier bis Detroit sind es zwölfhundert Kilometer. Alle Wetter noch mal! Da sind Sie ja mit einem Stundendurchschnitt von zweihundert Kilometern... hm!
    ... das wäre...”
    Dr. Wandel brach ab, irgendein Gedanke schien ihn plötzlich zu beschäftigen.
    „Stimmt, Herr Doktor. Genau gerechnet zweihundert Kilometer Stundendurchschnitt. Die vielen Städte kosten natürlich Zeit. Auf freier Strecke macht mein Wagen 250 Kilometer”, sagte Smith und schwieg dann, weil auch ihm ein besonderer Gedanke gekommen war.
    Der Doktor scheint sich für Kraftwagen zu interessieren. Vielleicht kann ich die Geschichte so drehen, daß ich ihm unsern Wagen auf der Straße zeige — dann 'rein mit ihm und ab nach Detroit, dachte Smith.
    „Haben Sie Lust, Herr Doktor, sich meinen Wagen mal anzusehen?” fragte er laut.
    „Gewiß, Mr. Smith, recht gern. Noch lieber möchte ich eigentlich darin fahren.”
    Smith hatte Mühe, seine Freude zu verbergen. „Aber mit dem größten Vergnügen, Herr Doktor”, beeilte er sich zu antworten. „Wenn es Ihnen recht ist, können wir auch ein Stückchen auf die Landstraße hinausfahren. Da sollen Sie mal sehen, was der Hundertpferdige leistet.”
    „Sehr liebenswürdig von Ihnen, Mr. Smith, aber... Hm — sagen Sie, wann gedenken Sie nach Detroit zurückzufahren?”
    Smith stutzte. Durchschaute ihn der Doktor etwa? War alles, was er bisher gesagt hatte, mit wohlberechneter Absieht gesprochen? Nach dem, was er in Detroit über den Deutschen gehört hatte, war ihm allerlei zuzutrauen und Vorsicht angebracht.
    „Ich denke, sehr bald, Herr Doktor”, sagte er nach kurzem Überlegen. „Vielleicht schon morgen früh.” „Schade!”
    Das Wort war dem Doktor entfahren, ohne daß er's wollte.
    „Wie meinen Sie, Herr Doktor?” fragte Smith verwundert.
    „Ich dachte, daß Sie noch heute nacht fahren wollten.”
    Smith hatte ein bestimmtes unangenehmes Gefühl, als ob Dr. Wandel mit ihm spiele wie die Katze mit der Maus. Er glaubte zu träumen, als er den Doktor weitersprechen hörte.
    „Es ist schade, Mr. Smith. Wenn Sie noch heute nacht gefahren wären, hätte ich Sie gebeten, mich in Ihrem Wagen mitzunehmen. So muß ich das Frühflugzeug benutzen.”
    Mit Mühe bewahrte Smith seine Haltung. „Sie wollen nach Detroit”, fragte er, „heute nacht noch, Herr Doktor?”
    „So schnell wie möglich, Mr. Smith.” Dr. Wandel wurde sichtlich ernst, während er weitersprach. „Ich habe dringend mit Direktor Clayton zu sprechen.”
    „Mit Direktor Chyton von der United?” entfuhr es Smith.
    „Mit Direktor Clayton. Es handelt sich um Dinge von größter Wichtigkeit. Ich kann Ihnen das im einzelnen jetzt nicht erklären, Mr. Smith. Ich muß den Direktor schleunigst sprechen und warnen.”
    Smith wußte nicht mehr, wo ihm der Kopf stand. Er war hierhergekommen, um den Doktor gewaltsam zur United zu schaffen, und nun erklärte ihm der, daß er von sich aus größte Eile habe, zur United zu kommen — zu Direktor Clayton noch zu allem Überfluß, von dem er, Smith, seinen Auftrag bekommen hatte. Steckte da am Ende auch wieder ein Trick dahinter? Smith entschloß sich, auf den Busch zu klopfen.
    „Ich bin erstaunt, Herr Doktor, daß Sie Direktor Clayton aufsuchen wollen”, sagte er nach kurzem Zögern. „Schillinger deutete einmal an, daß Sie in Unfrieden von Clayton geschieden seien.”
    Dr. Wandel konnte trotz allen Ernstes ein Lächeln nicht unterdrücken. „In Unfrieden, Mr. Smith? Da sind Sie nicht ganz recht unterrichtet. Einen

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