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Atomgewicht 500

Atomgewicht 500

Titel: Atomgewicht 500 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans Dominik
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Überreste einer toten Ziege an der Stoßstange seines Wagens. Er hatte wirklich getan, was er konnte, aber zum zweitenmal war ihm der andere Wagen außer Sicht gekommen. Ein mörderisches Tempo legte das braune Auto vor, und gerade dieses Tempo bestärkte Lawrence in der Überzeugung, daß der Streich gelungen, der deutsche Doktor bereits in den Händen der United-Leute sei.
    „Geben Sie Gas, Gordon! Fahren Sie doch zu, Mensch!” Wutentbrannt brüllte er es dem andern in die Ohren und schickte eine Kette von Flüchen hinterher, bis seine Stimme sich überschlug. Bis zur nächsten Stadt waren es reichlich hundertundfünfzig Kilometer, weil die Autostraße die kleineren dazwischenliegenden Ortschaften umging, und hier, auf der langen freien Strecke, zeigte es sich, daß hundertvierzig Pferde doch schneller sind als hundert. Das Schlußlicht des braunen Wagens wurde wieder sichtbar, und immer näher rückte der blaue auf. Jetzt betrug der Abstand noch zweihundert Meter. Jetzt nur noch hundert.
    Dr. Wandel zog seine Uhr aus der Tasche und versuchte die Zahl auf einem der vorüberfliegenden Meilensteine abzulesen. Als es ihm bei dem Höllentempo nicht gelang, steckte er sie wieder fort. Smith sah es.
    „Ich denke, Herr Doktor, in sieben Stunden werden wir es schaffen”, sagte er.
    „Verdammt!” fluchte Smith.
    „Was gibt's?” fragte Dr. Wandel.
    „Vorsicht!” schrie Smith dem Fahrer zu.
    Im nächsten Augenblick hielt der blaue Wagen neben der Limousine. Seine Seitentür sprang auf. Lawrence machte Anstalten, aus dem Wagen zu steigen.
    „Bleiben Sie drin, lassen Sie die andern zuerst kommen!” warnte Gordon.
    „Ah, bah, Jungens! Ihr wißt, was ihr zu tun habt”, sagte Lawrence und setzte den Fuß auf den Wagentritt, als auch schon die Tür dej Limousine sich öffnete.
    „Hallo, da ist er ja! Hierher zu uns, Doktor!” schrie Lawrence, als Dr. Wandel aus dem braunen Wagen auf die Straße trat. „Hatte ich doch recht, Gordon! Na, Mr. Spinner wird sich freuen, wenn wir ihm seinen Mann gesund wiederbringen.”
    Der Doktor war inzwischen dicht an ihn herangetreten. Lawrence wollte nach ihm greifen, um ihn in seinen Wagen zu ziehen. Er erwartete, das verstörte Opfer eines Überfalles zu finden, und fuhr verblüfft zurück, als Dr. Wandel ihn schneidend anherrschte.
    „Sind Sie toll geworden, Mann? Einen friedlichen Wagen auf der Landstraße zu überfallen? Wissen Sie, das Kidnappers in den Staaten gehängt werden?”
    Lawrence brauchte Zeit, sich zu fassen.
    „Herr Doktor Wandel... Sie sind Herr Doktor Wandel, ich kenne Sie doch. Wir sind zu Ihrer Befreiung gekommen im Auftrage von Mr. Spinner.”
    Der Doktor machte eine unmutige Bewegung. „Übertriebene Vorsicht von Mr. Spinner. Ich bin mit einem Bekannten auf der Fahrt nach Detroit, habe große Eile, hinzukommen, und Sie überfallen uns. Natürlich im Auftrage von Mr. Spinner, Herr... Herr... Wer sind Sie denn?”
    „Lawrence ist mein Narne. Von der Abteilung Spinner.”
    „Ist alles kein Grund, Sir, Mr. Smith die Reifen zu verderben und mich aufzuhalten.”
    Während die Rede zwischen Lawrence und Dr. Wandel hin und her ging, steckte Smith den Kopf vorsichtig aus der Wagentür. Schnell zog er ihn wieder zurück, aber doch nicht schnell genug, als daß ihn Lawrence nicht erkannt hätte.
    „Aha! Mr. Smith! Da steckt er ja. Ein guter Bekannter von Ihnen, Herr Doktor? Wissen Sie auch, daß er zur Sicherheitsabteilung der United gehört und von Direktor Clayton nach Salisbury geschickt wurde, um Sie auszuheben?”
    Der Doktor wandte sich nach der Limousine um. „Sie haben es gehört, Mr. Smith. Was sagen Sie dazu?”
    Smith lehnte sich so weit wie möglich in das Polster zurück und antwortete nicht.
    „Reden Sie doch, Mann!” fuhr ihn Dr. Wandel an. „Wollen Sie das auf sich sitzen lassen?”
    „Es wird ihm kaum was anderes übrigbleiben, Herr Doktor”, sagte Lawrence, der inzwischen auch an den braunen Wagen herangetreten war.
    Smith hatte sich inzwischen wieder gefaßt. „Ich verstehe nicht, was Sie zusammenreden”, sagte er mit gut gespielter Entrüstung. „Herr Doktor Wandel hat mich gebeten, ihn so schnell wie möglich nach Detroit zu bringen. Ich war dabei, ihm den Gefallen zu tun, da kommen Sie und überfallen uns auf offener Landstraße.”
    Lawrence lachte. „Das glauben Sie ja selber nicht, Smith!”
    „Doch, Mr. Lawrence, das ist richtig”, mischte sich nun Dr. Wandel ein. „Ich bin auf dem Wege zu Direktor Clayton... Zum Teufel,

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