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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Schmugglerkar kannte und im Sommer ein beliebtes Touristenziel war. Eines der Gebäude, bei weitem das größte, war berühmt, weil darin die verfallenden Überreste der Irland-Pumpmaschine standen, zur Zeit ihrer Herstellung angeblich die größte Pumpe der Welt, die zur Entwässerung genutzt worden war, wenn Schächte bis unter den Wasserspiegel gegraben wurden.
    Die Weihnachtsmine würde sicherlich verschlossen sein – denn sämtliche alten Minen und Stollen in Roaring Fork, so hatte sie erfahren, waren zugemauert oder in manchen Fällen mit Eisenplatten verschlossen worden. Es könnte schwierig oder sogar ausgeschlossen sein, in die Mine einzubrechen, vor allem, wenn man den Schnee bedachte. Aber es war einen Versuch wert. Sie hatte allen Grund zu der Annahme, dass die Gebeine der Kannibalen sich noch immer dort befanden, vielleicht irgendwo versteckt von den Vigilanten, die sie erschossen hatten.
    Während sie die Unterlagen, Landkarten und Schaubilder durchging, merkte sie, dass sich in ihrem Geist völlig unbewusst bereits ein Plan geformt hatte. Sie würde zu der Mine hinauffahren, die Leichen ausfindig machen und ihre Proben nehmen. Und sie würde das sofort erledigen – solange die Wege aus der Stadt noch unpassierbar waren und bevor Pendergast sie dazu zwingen konnte, nach New York zurückzukehren.
    Aber wie dort hinaufkommen, zu einem steilen Hang im Hochgebirge im tobenden Schneesturm? Noch während sie sich die Frage stellte, kam ihr die Antwort. Oben in dem Skischuppen standen Motorschlitten. Sie würde einfach zu den Heights hinauffahren, sich einen Motorschlitten ausleihen … und der alten Weihnachtsmine einen kurzen Besuch abstatten.
    Und jetzt war der ideale Zeitpunkt dafür: Heiligabend, wenn neunzig Prozent der Einwohner weggefahren waren und alle anderen sich zu Hause in Sicherheit gebracht hatten. Selbst wenn jemand ihr tatsächlich folgte – er würde ihr bestimmt nicht bis zur Mine folgen, nicht bei diesem Wetter. Nur ein kurzes Auskundschaften hoch oben am Berg und wieder zurück – und dann würde sie sich im Hotel verkriechen, bis sie Vorkehrungen treffen konnte, die Stadt zu verlassen.
    Ihr fiel ein, dass sie nicht nur auf Kermodes Berufsschläger, sondern auch auf das Wetter aufpassen musste. Wenn jemand anders so verrückt war, bei diesem Unwetter vor die Tür zu gehen, handelte sie denn nicht auch ein wenig irre? Sie würde die Sache einen Schritt nach dem anderen angehen. Sollte der Schneesturm zu übel werden, oder wenn sie das Gefühl hatte, in eine Situation zu geraten, mit der sie nicht fertig wurde, würde sie die Aufklärungsmission abbrechen und umkehren.
    Sie steckte die alte Landkarte der Mine und eine weitere Karte des gesamten Komplexes ein, auf der sämtliche Verbindungsstollen verzeichnet waren, und machte sich auf den Rückweg zum Hotel Sebastian. Dabei hielt sie nach dem mutmaßlichen Verfolger Ausschau, fand aber keine Hinweise auf ihn. Sie packte den Rucksack mit einer kleinen Wasserflasche, Probebeuteln, einer Stirnlampe mit Ersatzbatterien, extra Handschuhen und Socken, Streichhölzern, einer Feldflasche, Mars-Riegeln und Schokolinsen, ihrem Werkzeug zum Schlösserknacken, einem Messer, Pfefferspray (das sie überallhin mitnahm) und ihrem Handy. Als sie noch einmal kurz auf die Karte der Weihnachtsmine blickte, die sie aus dem Archiv entwendet hatte, stellte sie zu ihrer Genugtuung fest, dass der unterirdische Verlauf der Stollen klar und deutlich eingezeichnet war.
    Der Hotelportier konnte ihr – was am nützlichsten war – eine Straßenkarte mit Wegen für Motorschlitten in den umliegenden Bergen mitgeben. Außerdem war es ihr gelungen, aus dem Geräteraum des Hotels einen Klauenhammer, einen Bolzenschneider und ein Brecheisen zu »borgen«.
    Sie zog sich warm an, belud den Wagen und fuhr im Schneesturm und mit flappenden Scheibenwischern die Main Street hinunter. Der Schneefall hatte ein wenig nachgelassen, der Wind ebenso. Die Schneepflüge waren noch immer in vollem Einsatz – die Schneeräumung funktionierte in dieser Stadt erstaunlich effizient –, aber der Sturm war den Räumungsarbeiten trotzdem voraus, so dass auf den meisten Straßen zwischen sieben und zehn Zentimeter Schnee lagen. Trotzdem: Der Ford Explorer ließ sich ganz gut fahren. Als sie sich den Heights näherte, spielte sie in Gedanken durch, was sie dem diensthabenden Wachmann sagen wollte; doch als sie dann am Tor eintraf, stand es offen und das Wachhäuschen war leer. Aber

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