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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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ein. Die Villa dürfte mit einem alten Schloss gesichert sein – überhaupt keine Herausforderung.
    Noch einmal mummelte sie sich ein und trat in den Schneesturm hinaus. Ermutigenderweise war außer den Schneepflügen nichts los auf den Straßen, während sie durch die menschenleere Kulisse ging. Einige Weihnachtsdekorationen, Immergrün-Girlanden und -Schleifen hatten sich im Wind losgerissen und flatterten und schwangen verloren an Laternenpfeilern und Spruchbändern über den Straßen. Auch Lichterketten hatten sich gelöst und blinkten unstet. Die Silhouette der Berge konnte sie nicht erkennen, aber immer noch war das durch den Schnee gedämpfte Brummen und Poltern der Skilifte zu hören, die trotz allem, was passiert war und obwohl fast kein Skifahrer mehr auf den Pisten war, weiterhin in Betrieb waren. Vielleicht war Skifahren ein so tief verwurzelter Teil der Lebensweise in Roaring Fork, dass die Lifte und die Pistenpflegefahrzeuge einfach nie ihren Betrieb einstellten.
    Als sie um die Ecke der East Hallam bog, hatte sie plötzlich das Gefühl, dass jemand hinter ihr ging. Sie drehte sich um und spähte in die Finsternis, konnte aber außer wirbelndem Schnee nichts ausmachen. Sie zögerte. Könnte ein Passant gewesen sein, aber vielleicht auch nur ihre Einbildung. Trotzdem ging ihr Pendergasts Warnung erneut durch den Kopf.
    Aber es gab eine Möglichkeit, die Sache zu überprüfen. Sie ging den Weg zurück, den sie gekommen war – ihre Fußstapfen waren noch deutlich sichtbar. Und tatsächlich: Da waren andere Fußspuren. Offenbar war ihr jemand gefolgt, aber die Spuren waren plötzlich abgebogen und führten in eine nicht öffentliche Gasse – ungefähr da, wo sie sich abrupt umgedreht hatte.
    Auf einmal spürte Corrie ihr Herz wummern. Okay, jemand folgte ihr. Vielleicht handelte es sich um den Kerl, der versucht hatte, sie aus der Stadt zu vertreiben. Natürlich konnte es sich auch um einen Zufall handeln, gepaart mit ihrem begründeten Verfolgungswahn.
    »Scheiß drauf«, sagte sie laut, wandte sich um und eilte die Straße entlang. Wieder eine Ecke, und dann stand sie vor der Villa Griswell. Das Schloss war, wie vermutet, alt. Es würde ein Leichtes sein, ins Haus zu kommen.
    Aber hatte es eine Alarmanlage?
    Eine Windböe fegte über sie hinweg, als sie durch den gläsernen Türeinsatz spähte, um Hinweise auf eine Alarmanlage zu entdecken. Sie konnte nichts Offensichtliches erkennen, wie zum Beispiel Infrarotsensoren oder an den Ecken angebrachte Bewegungsmelder, außerdem war am Haus kein Hinweisschild angebracht, das vor einer Alarmanlage warnte. Das Haus wirkte vernachlässigt, als wären die Eigentümer Pfennigfuchser. Vielleicht glaubte ja niemand, dass die Stapel von Dokumenten darin irgendeinen Wert hatten oder geschützt werden mussten.
    Selbst wenn das Haus mit einer Alarmanlage gesichert war und sie die auslöste – würde die Polizei wirklich darauf reagieren? Im Moment hatte sie wichtigere Dinge zu erledigen. Und bei einem Schneesturm wie diesem, mit orkanartigen Böen, herabstürtzenden Dachlawinen und Baumästen, würden wahrscheinlich in der ganzen Stadt Alarmanlagen losgehen.
    Sie blickte sich um, zog ihre Handschuhe aus und knackte schnell das Schloss. Sie schlüpfte ins Haus, schloss die Tür, atmete tief durch. Keine Alarmanlage, keine blinkenden Lämpchen. Nur das Heulen des Schneesturms draußen.
    Sie rieb sich die Hände, um sie zu wärmen. Das hier würde ein Kinderspiel werden.

55
    E ine halbe Stunde später hatte Corrie in einem Stapel Dokumente in einem schummrigen Hinterzimmer gefunden, was sie brauchte. Eine alte Landkarte verriet ihr Lage und Grundriss der Weihnachtsmine. Den Informationen zufolge, die sie ausgegraben hatte, war die Mine ein Fehlschlag, eine der ersten, die damals im Jahr 1875 ausgebeutet waren und stillgelegt wurden und, soweit sie das erkennen konnte, nie wieder in Betrieb genommen worden waren. Das war vermutlich auch der Grund, weshalb die irren Bergarbeiter sie als Unterschlupf genutzt hatten.
    Noch einmal sah sie sich die Karte sorgfältig an. Zwar befand sich die Mine hoch oben in der Schmugglerwand, auf fast 4000 Meter Höhe, aber wegen des Netzes alter Bergwerkstraßen, die heutzutage im Sommer von vierrädrigen Leichtfahrzeugen und im Winter von Motorschlitten befahren wurden, war sie leicht zugänglich. Sie befand sich oberhalb eines weithin bekannten Komplexes alter Gebäude, der in einer natürlichen Mulde lag, die man unter dem Namen

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