Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
Vom Netzwerk:
bitte, Sir?«
    Aber der Mann schenkte ihr keine Beachtung.
    »Ich muss Sie doch ankündigen –«
    Sie konnte kaum mit ihm Schritt halten. Er trat vor die große Doppeltür zum Esszimmer, packte die Griffe und schob die Türen auseinander. Zum Vorschein kam die ganze Familie, ein Dutzend oder mehr, sie saßen um einen festlich gedeckten Tisch, der vor Silber und Kristall funkelte, die Reste eines Spanferkels auf einer riesigen Platte in der Mitte. Das Ferkel war zu einem Brustkorb reduziert, umgeben von fettigen Stücken und Knochen, unversehrt war nur der Schädel mit seinen knusprigen geringelten Ohren und dem unvermeidlichen Bratapfel im Maul.
    Alle am Tisch starrten den Mann überrascht an.
    »Ich habe versucht, ihn –«, begann die Hausangestellte, aber der Herr in Schwarz unterbrach sie, indem er die Flasche Champagner hochhielt.
    »Eine Flasche Perrier Jouet Fleur de Champagne und ein fröhliches Weihnachten für Sie alle!«, verkündete er.
    Schockierte Stille. Und dann erhob sich Henry Montebello, der am Kopfende des Tisches saß. »Was soll diese Unterbrechung?« Er kniff die Augen zusammen. »Sie … Sie sind doch dieser FBI -Agent.«
    »In der Tat, das bin ich. Aloysius Pendergast, zu Ihren Diensten. Ich mache gerade die Runde bei meinen Freunden und bringe weihnachtliche Grüße und kleine Geschenke!« Er nahm auf dem einzigen freien Stuhl am Tisch Platz.
    »Entschuldigen Sie«, sagte Montebello kalt. »Dieser Stuhl ist für Mrs. Kermode reserviert, die gleich kommt.«
    »Nun, Mrs. Kermode ist nicht hier, aber ich.« Er knallte die Champagnerflasche auf den Tisch. »Wollen wir die aufmachen?«
    Montebellos patrizische Gesichtszüge wurden streng. »Ich weiß zwar nicht, für wen Sie sich halten, Sir, dass Sie einfach so in ein Familiendinner hineinplatzen. Aber ich muss Sie bitten, unverzüglich das Haus zu verlassen.«
    Der Agent hielt inne, er schwankte leicht auf seinem Stuhl, die Kränkung stand ihm ins Gesicht geschrieben. »Wenn Sie den Champagner nicht öffnen wollen, gut, aber schicken Sie mich nicht weg ohne ein kleines Glas von
irgendetwas.
« Er langte über den Tisch, nahm eine halbe Flasche Wein zur Hand und betrachtete das Etikett. »Hm. Ein 2000 er Castle’s Leap Cabernet.«
    »Was machen Sie denn da?«, herrschte Montebello ihn an. »Stellen Sie das wieder hin und verschwinden Sie. Sofort, oder ich rufe die Polizei!«
    Der Mann ignorierte ihn und nahm sich ein Glas vom Tisch, schenkte sich Wein ein und schwenkte ihn ausgiebig, steckte die Nase ins Glas, schlürfte, holte geräuschvoll Luft, blähte die Backen auf, nippte noch einmal. Er stellte das Glas ab. »Ein paar gute Beerenaromen, aber kein Körper und ein kurzer Abgang. Stumpf, fürchte ich, sehr stumpf. Was ist denn das für ein Wein – serviert man so etwas auf einem Heilig-Abend-Dinner? Sind wir ein Barbar, Squire Montebello? Ein Philister?«
    »Lottie, rufen Sie die Polizei. Sagen Sie, es sei eingebrochen worden.«
    »Ah, aber ich wurde hereingelassen«, sagte Pendergast. Er wandte sich in Richtung der Hausangestellten um. »Nicht wahr, meine Liebe?«
    »Aber ich habe doch nur die Tür geöffnet –«
    »Und mehr noch«, sagte Montebello, dessen Stimme vor Wut fast brach, während der Rest der Familie dem Gespräch mit vollständiger Fassungslosigkeit lauschte, »Sie sind ja
betrunken!
«
    Im selben Augenblick trat, wie aufs Stichwort, eine Köchin aus der Küche ins Esszimmer, flankiert von Bediensteten, in den Händen eine riesige flambierte Eisbombe; die Flammen sprangen vom silbernen Tablett hoch.
    »Mit flambierten Kirschen und Vanilleeis!«, rief Pendergast und sprang auf. »Wie wunderbar!« Er stürmte vor. »Das ist zu schwer für Sie – lassen Sie mich Ihnen helfen. Die Flammen könnten gefährlich sein, vor allem hier in Roaring Fork.«
    Die Köchin, alarmiert, weil der Mann auf sie zutrat, wich einen Schritt zurück, aber sie war zu langsam. Der FBI -Agent ergriff das große züngelnde Tablett; es folgte ein kurzer Moment der Schieflage, und dann kippte es um: das Tablett, die Kirschen, die Eiscreme und der brennende Cognac – alles krachte auf den Tisch und spritzte auf die Reste des Spanferkels.
    »Feuer! Feuer!«, rief Pendergast ganz erschrocken, während die Flammen emporschlugen, seine Miene eine Mischung aus Entsetzen und Panik. »Das ist ja furchtbar! Laufen Sie! Alle nach draußen!«
    Ein Chor aus Rufen und Schreien erhob sich am Tisch, als alle nach hinten drängelten, Stühle umstießen und

Weitere Kostenlose Bücher