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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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entstellte, jagte ihr ungeheuer große Angst ein. Seine Augen waren blutunterlaufen und tränten. »Sieh dich doch an«, sagte er und senkte die Stimme. Seine Lippen waren vor Wut verzerrt. »Mich an der Nase herumzuführen, mir erst Versprechungen zu machen und dann nein zu sagen, mich zum Narren zu halten.«
    Plötzlich drückte er sie so heftig mit seinem kräftigen Arm, dass sie spürte, wie unter dem Druck eine Rippe brach. Der Schmerz durchfuhr ihre Brust. Sie schrie auf, rang nach Luft, versuchte, etwas zu sagen, aber wieder drückte er zu und presste ihr die Luft aus der Lunge. »Die Verarsche hört auf,
sofort.
« Spucke spritzte auf sein Gesicht. Jetzt strichen seine Lippen, bedeckt mit einem weißen Film, über ihre, sein merkwürdig schlechter Atem wehte sie an wie der Gestank einer verwesten Tierleiche.
    Sie bemühte sich, Luft zu holen, aber es gelang ihr nicht. Die Schmerzen in ihrem Knöchel, der Hand und nun dem Brustkorb waren zusammengenommen so scheußlich, dass sie keinen klaren Gedanken fassten konnte. Die Angst und der Schock ließen ihr Herz, das nach der Flucht durch die Mine bereits extrem schnell schlug, rasen. Noch nie hatte sie ein so verzerrtes, ein so furchteinflößendes Gesicht gesehen. Er war total irre.
    Irre. Irre
 … Sie wollte nicht daran denken, was das bedeutete, sie wollte, konnte diesen Gedanken nicht zu Ende denken.
    »Bitte –«, stieß sie keuchend hervor.
    »Ist das nicht perfekt? Dass du mir so einfach in die Arme gelaufen bist. Das ist Karma. Es erspart mir die ganze übliche Vorbereitung. Das Universum will dir eine Lektion erteilen, und ich werde dein Lehrer sein.«
    Und damit schleuderte er sie zu Boden. Vor Schmerz aufschreiend, fiel sie der Länge nach hin. Daraufhin versetzte er ihr einen Tritt gegen den verletzten Brustkorb. Die Schmerzen waren unerträglich, und wieder schrie sie auf und rang nach Luft. Sie spürte, wie sich alles um sie herum drehte, ein seltsam flüchtiges, schwebendes Gefühl, Schmerz und Furcht und Unglauben, überwältigte alle ihre rationalen Gedanken. Ein Nebel trat vor ihre Augen, und sie wurde ohnmächtig.
    Eine lange, dunkle Zeit schien verstrichen zu sein, bevor ein durchdringender Schmerz sie wieder zu Bewusstsein kommen ließ. Noch immer lag sie in dem schmuddeligen Raum. Vermutlich waren nur Sekunden vergangen. Ted stand über ihr, seine Gesichtszüge immer noch grotesk verzerrt, mit tränenden Augen, die Lippen bedeckt mit einem klebrigen weißen Schaum. Er griff nach unten, packte ihr Bein, wirbelte sie herum und begann, sie über die ungehobelten Holzbohlen zu schleifen. Sie versuchte zu schreien, konnte es aber nicht. Ihr Kopf schlug hart auf den Boden auf, und wieder spürte sie, dass sie kurz davor war, bewusstlos zu werden.
    Er zog sie aus dem Hinterzimmer in den Hauptraum des Gebäudes. Über ihr ragte die riesige Pumpe auf, ein monströser Moloch aus riesigen Röhren und Zylindern. Das große Gebäude knarrte im Wind. Er zog sie längs einer waagerechten Röhre, riss ihr die Handschuhe von den Händen, bemerkte ihre verletzte Hand – bei dem Anblick verzerrte sich sein Mund zu einem bösartigen Lächeln –, dann hob er den anderen Arm und fesselte ihr Handgelenk mit Handschellen grob an eine der Röhren.
    Corrie lag da, nach Luft ringend, verlor das Bewusstsein, kam wieder zu sich.
    »Jetzt sieh dich mal an«, sagte er und bespuckte sie.
    Während sie sich matt bemühte, sich aufzusetzen, keuchend vor Schmerz, schien ein Teil ihres Gehirns zu registrieren, dass das hier geschah, aber nicht mit ihr, sondern mit jemand anderem, und dass sie das Geschehen von irgendwo aus weiter Ferne verfolgte. Doch ein anderer Teil ihres Verstandes – kalt und erbarmungslos – sagte ihr immerfort das genaue Gegenteil. Dies war die Realität. Und nicht nur das – Ted hatte vor, sie umzubringen.
    Nachdem er sie an die Röhre gefesselt hatte, trat er einen Schritt zurück und nahm sein Werk in Augenschein. Der dunkle Nebel, der um sie herumschwebte, lichtete sich ein wenig, und Corrie nahm ihre Umgebung bewusster wahr. Überall lagen alte Holzteile herum. In der Nähe hingen zwei Petroleumlampen und spendeten ein trübes gelbliches Licht. In einer Ecke sah sie ein Feldbett mit einem Schlafsack darauf, eine Kiste mit Handschellen, ein paar Strumpfmützen und mehrere Kanister Benzin. Auf einem Tisch lagen mehrere Jagdmesser, Seilrollen, Klebeband, ein Fläschchen mit einem Glasstöpsel mit irgendeiner klaren Flüssigkeit darin,

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