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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Wein verschütteten.
    »Raus, schnell!«, rief Pendergast. »Lösen Sie den Alarm aus! Das Haus brennt ab! Wir werden bei lebendigem Leibe verbrennen, genau wie die andern!«
    Der Klang der panischen Angst in seiner Stimme war ansteckend. Sofort brach die Hölle los. Ein Rauchmelder sprang an, was die blindwütige Panik, aus dem Haus zu kommen, um jeden Preis von dem Brand wegzukommen, nur noch vergrößerte. Binnen Sekunden hatten alle, die Gäste, die Köchin und die Bediensteten, das Zimmer geräumt, manche stießen in ihrer Panik andere zur Seite und rannten über den Flur und durch die Eingangshalle. Einer nach dem anderen liefen sie aus der Haustür in die Nacht. Der Mann in Schwarz blieb allein im Haus zurück.
    Auf einmal völlig ruhig, streckte er die Hand aus, nahm eine riesige Sauciere zur Hand und goss den Inhalt über die Alkoholflammen, die wegen der schmelzenden Eiscreme und der Säfte des Spanferkels ohnehin zum Großteil langsam erloschen. Und dann, mit großem Aplomb und raschen, effizienten Bewegungen, schritt er durch Esszimmer und Wohnzimmer in eine Reihe amtlich wirkender Räume im rückwärtigen Teil des Hauses, wo der Jurist Henry Montebello sein Heimbüro untergebracht hatte. Dort begab sich Pendergast geradewegs zu einer Gruppe von Aktenschränken. Er musterte die Beschriftungen auf den Fronten und wählte einen aus, hebelte ihn mit einer raschen, gekonnten Bewegung auf, zog eine dicke Akkordeon-Akte hervor, schloss den Schrank und trug die Akte zurück durchs Haus nach vorn zur Eingangshalle, wobei er seine Flasche Champagner vom Esstisch nahm. In der Eingangshalle hob er seinen Mantel, den Schal, den Hut und die Handschuhe vom Boden auf, dort, wo die Hausangestellte sie vor lauter Panik hingeworfen hatte, verstaute die Akte unter dem weiten Mantel und verließ das Gebäude.
    »Meine Damen und Herren«, verkündete er, »das Feuer ist gelöscht. Sie können jetzt wieder ins Haus.«
    Und damit schritt er davon in den verschneiten Nachmittag zu seinem bereitstehenden Wagen und fuhr los.

59
    C orrie spürte Teds kräftige Arme um sich, sie hielten sie fest. So fest, dass sie sich sicher und beschützt fühlte. Erleichterung durchflutete sie. Sie entspannte sich und spürte ihren gebrochenen Knöchel nicht mehr ganz so stark, während er sie weiter umarmt hielt. »Ich kümmere mich um dich«, sagte er noch einmal, etwas lauter.
    »Ich fasse es nicht, dass du hier bist«, schluchzte sie. »Der Typ ist in der Mine – das ist ein Schlägertyp, angeheuert von Kermode, um mich aus der Stadt zu vertreiben. Er ist der, der meinen Hund getötet hat, auf meinen Wagen geschossen hat … und jetzt versucht er, mich umzubringen.«
    »Kermode«, sagte Ted, und seine Stimme klang schärfer. »Das passt. Dieses Miststück. Um die kümmere ich mich auch noch. O Gott, wie werde ich mich um dieses Miststück kümmern.«
    Seine Vehemenz beunruhigte sie ein wenig. »Ist schon gut«, sagte sie. »Gott, mir ist so schwindlig. Ich glaub, ich muss mich hinlegen.«
    Er schien es nicht gehört zu haben. Die Arme legten sich noch fester um sie.
    »Ted, hilf mir, dass ich mich aufsetzen kann …« Sie wand sich ein wenig, weil er sie so fest packte, dass es allmählich weh tat.
    »Dieses beschissene Miststück«, sagte er lauter.
    »Vergiss Kermode … Bitte, Ted – du tust mir weh.«
    »Ich hab nicht von Kermode gesprochen«, sagte er. »Sondern von dir.«
    Corrie war sicher, sich verhört zu haben. Ihr war so schwindlig. Seine Arme packten sie noch fester, bis zu dem Punkt, dass sie kaum noch atmen konnte. »Ted … Das tut weh. Bitte!«
    »Ist das alles, was du zu deiner Verteidigung vorbringen kannst,
Miststück?
«
    Seine Stimme klang jetzt anders. Rauh und heiser.
    »Ted …
was?
«
    »Was, Ted, was?«
Er äffte sie mit hoher, quiekender Stimme nach. »Was bist du doch für ein Prachtstück.«
    »Was redest du da?«
    Er drückte so fest zu, dass sie aufschrie. »Gefällt dir das? Du weißt doch ganz genau, wovon ich rede. Spiel ja nicht das unschuldige Mädchen.«
    Sie wehrte sich, hatte aber kaum noch Kraft übrig. Es war wie ein Alptraum. Vielleicht war es ein Alptraum – ja, vielleicht war das alles hier ein Alptraum. »Was hast du gesagt?«
    »Was hast du ge-
sagt?
«, äffte er sie nach.
    Sie wand sich, versuchte, sich seinem Griff zu entwinden, aber er riss sie sehr grob herum. Fast hätte sein Gesicht ihres berührt. Der rote, verschwitzte, missgestaltete, wütende Blick, der seine Gesichtszüge

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