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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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schneller fährt, bitte.«
    »Na ja, wir sind angehalten, mit höchstens dreitausend Umdrehungen pro Minute zu –«
    »Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie tun, was ich Ihnen sage.«
    »Ja, Sir.«
    Er gab Gas, und die Pistenraupe kroch ein weniger schneller den Berg hinauf. Es hatte wieder zu schneien angefangen, und inzwischen wehte auch ein kräftiger Wind. Die Schneeflocken waren von der winzigen körnigen Art – aus langer Erfahrung kannte Kloster jede nur erdenkliche Art von Schnee – und prasselten mit lautem Klickern gegen die Windschutzscheibe. Kloster schaltete die Scheibenwischer ein und stellte die Scheinwerfer auf volle Kraft. Die Lichter stachen in die graue Luft, durch die die Schneeflocken huschten. Es war halb vier, wurde aber bereits dunkel.
    »Wie lange?«, fragte der Mann
    »Fünfzehn Minuten, vielleicht zwanzig bis zu den Minengebäuden. Ich bezweifle, dass ich mit dem Gefährt hier höher komme – oberhalb des Schmugglerkars sind die Hänge zu steil. Außerdem ist die Lawinengefahr dort ziemlich extrem. Wegen des Neuschnees soll das Gebiet den ganzen ersten Weihnachtstag geschlossen werden.«
    Er merkte selbst, dass er plapperte – der Kerl machte ihn nervös –, aber wieder ließ der Agent nicht erkennen, dass er ihn gehört hatte.
    Oben am Skihang angekommen, bog Kloster auf die Servicestraße, die zur Spitze des Bergkamms führte. Dort verband sie sich mit dem Netz der Trails für Motorschlitten. Als er dort ankam, sah er zu seiner Verwunderung frische Schneemobilspuren. Wer immer es war, es war einer von den Hartgesottenen, der sich an so einem Tag hinauswagte. Er fuhr weiter und fragte sich, worauf zum Teufel sein Fahrgast es abgesehen hatte …
    Und dann sah er etwas, oberhalb der dunklen Tannen. Einen Lichtschein, hoch oben am Berg. Instinktiv fuhr er langsamer und schaute hin.
    »Ich weiß nicht.« Kloster spähte nach vorn. Hinter und oberhalb der Bäume konnte er den oberen Teil des Schmugglerkars erkennen. Die steilen Hänge und Gipfel waren in flackerndes gelbliches Licht getaucht. »Sieht aus wie ein Feuer.«
    Der blasse Mann beugte sich vor und packte das Armaturenbrett, seine Augen blickten so hell und hart, dass sie Kloster aus der Ruhe brachten. »Wo?«
    »Verdammt, in dem alten Minenkomplex, würde ich sagen.«
    Noch während sie hinschauten, wurde der Lichtschein heller, und jetzt konnte Kloster auch den dunklen Qualm sehen, der in den Schneesturm hinaufwölkte.
    »Schnell.
Sofort.
«
    »Klar, sicher.« Diesmal gab er richtig Vollgas, die Pistenraupe wühlte sich mit Höchstgeschwindigkeit – nur dreißig Stundenkilometer – durch den Schnee, was aber für ein schwerfälliges Pistenfahrzeug ziemlich flott war.
    »Schneller.«
    »Ist abgeregelt, tut mir leid.«
    Noch während er um die letzte Kurve vor der Baumgrenze bog, sah er, dass das Feuer im Kar groß war. Riesig, um genau zu sein. Die Flammen schossen mindestens dreißig Meter in die Höhe, die aufragenden Säulen aus Funken und schwarzem Qualm waren so dick wie bei einem Vulkanausbruch. Es musste sich um das Pumpengebäude handeln – nichts anderes dort oben war groß genug, dass es ein derartiges Inferno entfesseln konnte. Trotzdem, es konnte sich nicht um ein natürliches Feuer handeln – nichts Natürliches konnte sich so rasend schnell ausbreiten. Kloster dämmerte, dass es sich um das Werk des Brandstifters handeln musste, und auf einmal verspürte er eine Angst, die von der seltsamen Intensität des Mannes neben ihm keinesfalls gemildert wurde. Er behielt den Fuß auf dem Gaspedal.
    Die letzten kleinen verkrüppelten Bäume glitten an ihnen vorbei, dann waren sie auf dem nackten Bergrücken angekommen. Hier lag der Schnee aufgrund von Schneeverwehungen nicht so hoch, deshalb konnte Kloster noch ein paar mehr Stundenkilometer aus dem Fahrzeug herauskitzeln. Gott, das war wie ein Inferno hier oben, Pilzwolken aus Rauch und Flammen stiegen in den Himmel, und er glaubte, sogar das Geräusch des Feuers durch das Dröhnen der Dieselmotoren zu hören.
    Sie überquerten den letzten Teil des Bergrückens und steuerten hinauf zum Rand der darübergelegenen Talmulde. Der Schnee wurde wieder tiefer, die Pistenraupe wühlte sich voran. Sie kamen oben auf dem Rand an, und instinktiv brachte Kloster das Fahrzeug zum Stehen. Es handelte sich tatsächlich um das Irland-Gebäude. Und es war so schnell abgebrannt, so wüst, dass nichts als ein brennendes Holzskelett übrig war, das, noch während sie hinschauten,

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