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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Studentenheim aussehenden Kühlschrank und einem billigen Herd; beim anderen Zimmer handelte es sich offenbar um ein kleines Kämmerchen. Es war kaum besser als ihr Motelzimmer in Basalt.
    »Wie gesagt, ich werde in Kürze aufbrechen«, sagte Fine. »Kommen Sie mit zurück in das kleine Zimmer, dann gebe ich Ihnen den Schlüssel. Irgendwelche Fragen?«
    »Wo ist der Thermostat?«, fragte Corrie und schlang sich die Arme um den Leib, damit sie nicht bibberte.
    »Hier unten.« Fine trat aus der Hausmädchenwohnung, ging den Flur hinunter und bog ins Wohnzimmer ab. An der Wand war ein Thermostat angebracht, na bitte – unter einem Kasten aus Plexiglas mit einem Schloss daran.
    »Zehn Grad«, sagte Fine.
    Corrie sah ihn an. »Wie bitte?«
    »Zehn Grad. Auf diese Temperatur habe ich es eingestellt, und daran wird sich auch nichts ändern. Ich werde keinen einzigen Penny mehr in dieses gottverdammte Haus stecken, als ich muss. Soll doch die Verfolgerin die Nebenkosten bezahlen, wenn sie will. Und da ist noch etwas – beschränken Sie den Stromverbrauch auf ein Minimum. Nur wenige Lampen, die absolut notwendig sind.« Fine schien ein Gedanke gekommen zu sein. »Und übrigens, die Thermostateinstellung und der Kilowattverbrauch sind mit dem Internet verbunden. Beides kann ich über mein iPhone überwachen.«
    Mit bangem Herzen blickte Corrie auf den abgeschlossenen Thermostat.
Na prima. Also werde ich mir ab jetzt Tag und Nacht den Arsch abfrieren.
Allmählich verstand sie, warum sich die ursprüngliche Bewerberin gegen den Job entschieden hatte.
    Fine schaute sie mit einer Miene an, die besagte, dass das Vorstellungsgespräch beendet war. Damit blieb nur noch eine Frage.
    »Wie viel bekomme ich dafür, dass ich auf das Haus aufpasse?«
    Fines Augen weiteten sich vor Überraschung. »Bekommen? Sie wohnen umsonst in einem großen, wunderschönen Haus mitten in Roaring Fork – und Sie verlangen ein
Gehalt?
Sie können von Glück reden, dass ich Ihnen keine Miete berechne.«
    Und damit ging er ihr voran zurück in Richtung des kleinen Zimmers.

17
    A rnaz Johnson, Friseur der Stars, hatte zu seiner Zeit jede Menge außergewöhnlicher Leute kennengelernt, die in der berühmten Big Pine Lodge ganz oben in den Roaring Fork Mountains abschlafften – Filmsternchen, gekleidet wie für eine Oscar-Verleihung; Milliardäre, die ihre Trophäen-Freundinnen in Pelz und Nerz herumführten; Möchtegern-Indianer in zehntausend Dollar teuren Designer-Hirschledermänteln; Pseudo-Cowboys in Stetsonhüten, Stiefeln und Sporen. Arnaz nannte das die Parade der Narzissten. Kaum jemand von denen konnte überhaupt Ski laufen.
    Diese Parade war auch der Grund, warum sich Arnaz einen Saisonpass kaufte und ein-, zweimal in der Woche mit der Gondel in die Lodge fuhr; deswegen und aufgrund der Atmosphäre dieser berühmtesten Skihütte im Westen mit ihren holzgetäfelten Wänden voller Navajo-Teppiche, den mächtigen und beeindruckenden gusseisernen Deckenleuchtern, dem prasselnden Kamin, so groß, dass man einen Stier darin hätte grillen können. Von den Glasfronten, die ein 360 -Grad-Panoramabild auf die Berge freigaben, die zurzeit grau und drückend unter einem dunklen Himmel lagen, ganz zu schweigen.
    Doch noch nie hatte Arnaz jemanden gesehen wie den Herrn, der dort ganz allein an einem kleinen Tisch vor dem Riesenfenster saß. Er hatte einen silbernen Flakon mit irgendeiner unbekannten Flüssigkeit vor sich und schaute in Richtung des schneebedeckten Schmugglerkars mit dem Komplex uralter, längst stillgelegter Bergbaugebäude, die wie Gefolgsleute um das riesige, wacklige Holzhaus herum standen, in dem sich die berühmte Irland-Pumpmaschine befand: ein prächtiges Beispiel der Ingenieurskunst des 19 . Jahrhunderts, einst die größte Pumpe der Welt, heute nur noch eine verrostete Hülle.
    Arnaz beobachtete den gespenstischen Mann nun schon seit über einer halben Stunde, und in dieser Zeit hatte der andere keinen Finger gerührt. Arnaz war ein
fashionista,
deshalb entzückte ihn die Kleidung des Mannes: Er trug einen schwarzen Vikunja-Mantel; Qualität des Stoffs, Schnitt und Stil waren exquisit, die Marke war Arnaz allerdings nicht bekannt. Der Mantel war aufgeknöpft, so dass ein maßgefertigter schwarzer Anzug englischen Zuschnitts zu erkennen war, eine Krawatte von Zegna und ein umwerfender cremefarbener Seidenschal, locker drapiert. Die Krönung des Ensembles – im Wortsinne – war, dass der Mann auf dem blassen,

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