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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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er beten. Er zog einen Handschuh aus, stocherte mit seinen weißen Fingern und einer langen Pinzette in der Badewanne herum und legte weitere Proben ins Röhrchen. Schließlich erhob er sich, und sie gingen weiter durch die Hausruine.
    Sie gelangten zu der verbrannten Matratze mit ihren Drahtschlaufen und Knochenfragmenten. Hier blieb Pendergast erneut stehen und betrachtete sie eine Weile. Morris bibberte, die Untätigkeit, die Kälte und eine gewisse Übelkeit – das wurde ihm alles zu viel. Der Agent zog aus seinem Mantel ein Schriftstück hervor, mit einem detaillierten Grundriss des Hauses – wo hatte er das her? –, und konsultierte es ausgiebig, bevor er es zusammenfaltete und wieder einsteckte. Dann kniete er nieder und untersuchte mit einem Vergrößerungsglas die verkohlten Überreste des Skeletts, das an die Matratze gefesselt worden war, eigentlich nur Knochenfragmente und noch diverse andere Dinge. Morris spürte, wie die Kälte tiefer unter seine Kleidung kroch. Chivers wurde allmählich unruhig, er ging auf und ab, schlug immer wieder die Handschuhe aneinander, um sich warmzuhalten, und vermittelte durch seine Körpersprache, dass er das Ganze für Zeitverschwendung hielt.
    Schließlich richtete sich Pendergast auf. »Wollen wir weitergehen?«
    »Tolle Idee«, sagte Chivers.
    Sie schritten weiter durch die verbrannte Landschaft: die auf gespenstische Weise aufragenden, mit Rauhreif bedeckten Stützpfeiler, die versengten Wände, die Haufen gefrorener Asche, die glitzernden Pfützen aus Glas und Metall. Jetzt war auf einer Seite der Kadaver des Hundes zu sehen, zusammen mit den beiden nebeneinanderliegenden, bröckeligen Haufen aus Asche und Knochen, die Jenny Bakers Vater und Mutter gewesen waren.
    Morris musste wegschauen. Es war zu viel.
    Pendergast kniete sich hin und untersuchte alles mit äußerster Sorgfalt, nahm weitere Proben und hielt sein Schweigen aufrecht. Vor allem die verkohlten Teile des Hundes schienen ihn zu interessieren, die er sorgfältig mit seiner langstieligen Pinzette und einem kleinen Werkzeug sondierte, das wie ein Zahnstocher aussah. Sie gingen in die Ruine der Garage, in der die verbrannten und ausgebrannten Hüllen dreier Autos standen. Der FBI -Agent warf einen flüchtigen Blick darauf.
    Und dann waren sie fertig. Hinter dem Absperrband drehte sich Pendergast um. Seine Augen erschreckten Morris, so klar funkelten sie in der hellen Wintersonne.
    »Es ist, wie ich befürchtet habe.«
    Morris wartete auf mehr, wurde aber lediglich mit Schweigen bedacht.
    »Na ja«, sagte Chivers laut, »das untermauert nur, was ich Ihnen bereits berichtet habe, Stanley. Alle Anhaltspunkte weisen auf einen stümperhaften Einbruchdiebstahl mit mindestens zwei Tätern hin, vielleicht mehr. Möglicherweise mit einer Sexualdelikt-Komponente.«
    »Agent Pendergast?«, sagte Morris schließlich.
    »Es tut mir leid, sagen zu müssen, dass eine korrekte Rekonstruktion des Tathergangs vielleicht nicht möglich ist. Dazu hat der Brand zu viele Informationen vernichtet. Aber ich konnte ein paar hervorstechende Details retten – soll ich sie Ihnen verraten?«
    »Ja. Ich bitte darum.«
    »Es handelt sich um einen Einzeltäter. Er ist durch die unverschlossene rückwärtige Tür eingedrungen. Drei Familienangehörige befanden sich im Haus, alle im ersten Stock, vermutlich schliefen sie. Der Täter tötete den Hund, der herbeikam, um nachzuschauen, auf der Stelle. Dann stieg er – oder sie – die vordere Treppe hinauf in den ersten Stock, überraschte eine weibliche Heranwachsende in ihrem Schlafzimmer, schaltete sie aus und knebelte sie, bevor sie hörbaren Lärm verursachen konnte, und fesselte sie ans Bett, wobei sie noch am Leben war. Möglicherweise befand er sich auf dem Weg zum Elternschlafzimmer, als die zweite Heranwachsende zu Hause eintraf.« Er wandte sich in Richtung Morris. »Das muss Ihre Praktikantin Jenny gewesen sein. Sie kam durch die Garage ins Haus und ging in den ersten Stock. Dort wurde sie vom Täter überfallen, ausgeschaltet, geknebelt und in die Badewanne gelegt. Das wurde mit äußerster Effizienz durchgeführt, dennoch scheint diese zweite Attacke die Eltern geweckt zu haben. Es kam zu einem kurzen Kampf, der im ersten Stock begann und im Erdgeschoss endete. Ich vermute, dass der Vater dort getötet wurde, an Ort und Stelle, wohingegen die Mutter später nach unten geschleift wurde. Möglicherweise wurden beide zusammengeschlagen.«
    »Woher wollen Sie das alles

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