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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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mich?«
    »Ja. Ja, natürlich.« Er kannte Pendergast aus der Zeit in Oxford, er studierte damals Jura und Pendergast Philosophie am Graduiertenkolleg des Balliol College. Pendergast war ein ziemlich seltsamer Bursche gewesen – reserviert und außerordentlich zurückgezogen –, dennoch waren sie eine Art intellektuelle Verbindung eingegangen, an die Kleefisch noch immer voll Zuneigung zurückdachte. Pendergast schien damals, wie er sich erinnerte, irgendein privater Kummer zu belasten, doch seinen taktvollen Versuchen, ihn hinsichtlich des Themas aus der Reserve zu locken, war kein Erfolg beschieden gewesen.
    »Entschuldigen Sie, dass ich so spät anrufe. Aber ich erinnere mich, dass Sie, sagen wir, ein etwas ungeregeltes Leben führen, und hoffte, dass Sie diese Gewohnheit beibehalten haben.«
    Kleefisch lachte. »Stimmt, ich gehe selten vor fünf Uhr morgens zu Bett. Wenn ich nicht bei Gericht bin, ziehe ich es vor, zu schlafen, während der Pöbel auf den Straßen randaliert. Was verschafft mir die Ehre Ihres Anrufs?«
    »Wie ich höre, sind Sie Mitglied der Baker Street Irregulars.«
    »Ich habe die Ehre, ja.«
    »In dem Fall könnten Sie mir eventuell helfen.«
    Kleefisch lehnte sich im Sessel zurück. »Warum? Arbeiten Sie an einem akademischen Projekt über Sherlock Holmes?«
    »Nein. Ich bin Special Agent beim FBI und ermittle in einer Reihe von Mordfällen.«
    Es entstand ein kurzes Schweigen, während Kleefisch die Antwort verdaute. »In dem Fall kann ich mir nicht vorstellen, wie ich Ihnen zu Diensten sein könnte.«
    »Lassen Sie mich den Fall zusammenfassen, so kurz wie ich kann. Ein Brandstifter hat in dem Skiort Roaring Fork im Bundesstaat Colorado ein Haus niedergebrannt und die Bewohner umgebracht. Kennen Sie Roaring Fork?«
    Selbstverständlich hatte Kleefisch von Roaring Fork gehört.
    »Ende des neunzehnten Jahrhunderts war Roaring Fork ein Bergbauort. Interessanterweise zählte er zu jenen Stationen, an denen Oscar Wilde auf seiner Lesereise durch Amerika haltmachte. Während seines Aufenthalts dort hat ihm einer der Bergarbeiter eine ziemlich wüste Geschichte aufgetischt. Es ging darin um einen Menschenfresser-Grizzly.«
    »Bitte fahren Sie fort«, sagte Kleefisch und fragte sich, worauf diese seltsame Geschichte hinauslief.
    »Während ihres gemeinsamen Dinners im Jahr 1889 im Hotel Langham hat Wilde diese Geschichte Conan Doyle erzählt. Offenbar hat sie auf Conan Doyle großen Eindruck gemacht – stark, unangenehm und nachhaltig.«
    Kleefisch schwieg. Natürlich wusste er von dem legendären Dinner. Er müsste hinsichtlich dieser Sache noch einmal einen Blick in Conan Doyles Tagebuch werfen.
    »Ich glaube, dass das Gehörte Conan Doyle so sehr berührte, dass er es – natürlich in angemessen fiktiver Umgestaltung – in sein Werk verwoben hat, als Versuch einer Katharsis. Ich spreche hier insbesondere vom
Hund der Baskervilles.
«
    »Interessant«, sagte Kleefisch. Seines Wissens war das ein neuer Ansatz in der Sherlock-Holmes-Forschung. Sollte er sich als vielversprechend erweisen, könnte sich sogar eine gelehrte Abhandlung für die Irregulars daraus machen lassen. Die er natürlich selbst schreiben würde: Er suchte bereits seit einiger Zeit nach einem neuen Thema, auf das er sein Augenmerk richten konnte. »Aber ich bekenne, dass ich immer noch nicht verstehe, wie ich Ihnen helfen kann. Und ich verstehe gewiss nicht, was das alles mit dem Fall von Brandstiftung zu tun hat, in dem Sie ermitteln.«
    »Was letzteren Punkt betrifft, so würde ich es vorziehen, meine Meinung für mich zu behalten. Was ersteren angeht, wächst bei mir die Überzeugung, dass Conan Doyle mehr wusste, als er nach außen dringen ließ.«
    »Sie meinen, mehr als das, worauf er im
Hund der Baskervilles
anspielte?«
    »Genau.«
    Kleefisch setzte sich auf. Die Angelegenheit war mehr als interessant – sie war absolut aufregend. Sein Hirn arbeitete auf Hochtouren. »Was meinen Sie damit?«
    »Nur dass Conan Doyle möglicherweise an anderer Stelle – vielleicht in den Briefen oder den unveröffentlichten Werken – mehr über diesen Menschenfresser-Bären geschrieben hat. Womit ich beim Grund meines Anrufs wäre.«
    »Wissen Sie, Pendergast, an Ihren Spekulationen könnte tatsächlich etwas dran sein.«
    »Bitte erklären Sie mir das.«
    »Zum Ende seines Lebens schrieb Conan Doyle angeblich eine letzte Holmes-Geschichte. Nichts darüber ist bekannt – nicht ihr Thema, nicht einmal ihr Titel. Es

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