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Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition)

Titel: Attack Unsichtbarer Feind: Ein neuer Fall für Special Agent Pendergast (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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heißt, dass er sie zur Veröffentlichung freigab, sie jedoch abgelehnt wurde, weil ihr Thema für die allgemeine Öffentlichkeit zu stark gewesen sei. Was danach mit ihr passierte, ist nicht bekannt. Die meisten vermuten, dass sie vernichtet wurde. Seither ist diese Holmes-Geschichte geheimnisumwittert und Gegenstand nicht enden wollender Spekulationen unter den Irregulars.«
    Am anderen Ende der Leitung herrschte Stille.
    »Um Ihnen die Wahrheit zu sagen, Pendergast, ich hatte eher angenommen, dass es sich einfach nur um eine weitere Holmes-Legende handelt. Sie sind Legion, wissen Sie. Oder vielleicht um eine langatmige Erzählung, an der Ellery Queen weitergeschrieben hat. Aber angesichts dessen, was Sie gesagt haben, frage ich mich, ob die Erzählung vielleicht tatsächlich existiert. Und wenn sie existiert, ob sie möglicherweise …« Er stockte.
    »… den Rest der Geschichte erzählt, die Conan Doyle zeit seines Lebens verfolgt hat«, beendete Pendergast den Satz für ihn.
    »Ganz genau.«
    »Haben Sie eine Idee, wie man vielleicht daran herangeht, nach einer solchen Erzählung zu suchen?«
    »Nicht aus dem Stegreif. Aber als Irregular und Holmes-Forscher stehen mir verschiedene Ressourcen zur Verfügung. Das Ganze könnte einen außergewöhnlichen neuen Forschungsansatz darstellen.« Kleefischs Gehirn arbeitete jetzt noch schneller. Eine verschollene Sherlock-Holmes-Geschichte zu entdecken, nach all den Jahren …
    »Wie lautet Ihre Adresse in London?«, fragte Pendergast.
    »Marylebone High Street 72 .«
    »Ausgezeichnet. Ich hoffe, Sie haben nichts dagegen, wenn ich Sie in naher Zukunft aufsuche?«
    »Wie nahe?«
    »Zwei Tage vielleicht. Sobald ich von diesen Brandstiftungsermittlungen wegkommen kann. Ich steige im Hotel Connaught ab.«
    »Hervorragend. Pendergast, es freut mich, Sie wiederzusehen. Bis dahin stelle ich ein paar erste Nachforschungen an, und dann können wir –«
    »Ja«, unterbrach ihn Pendergast. Auf einmal klang seine Stimme ganz anders; ein dringlicher Tonfall hatte sich eingeschlichen. »Ja, vielen Dank, ich gebe mein Bestes, mich dann mit Ihnen zu treffen. Aber jetzt, Kleefisch, muss ich auflegen; bitte entschuldigen Sie mich.«
    »Stimmt irgendwas nicht?«
    »Offensichtlich steht ein weiteres Haus in Flammen.« Und damit legte Pendergast unvermittelt auf, und die Leitung war unterbrochen.

30
    S ogar nach mehrmaligem Betätigen der Sirene und wiederholten lauten Aufforderungen durch das Außenmegaphon des Einsatzwagens konnte Chief Morris nicht näher als einen Häuserblock an die Polizeiwache herankommen, so dicht war das Gedränge aus Automobilen, Medienvertretern und Einwohnern. Und dabei war es noch nicht mal acht Uhr morgens. Nach dieser zweiten Brandstiftung hatte die Geschichte nationales Interesse erregt – keine Überraschung angesichts der Identität der Opfer –, und die Schaulustigen waren alle da, dazu die Leute von den Fernseh- und Radiosendern, CNN und wer sonst noch alles.
    Inzwischen bereute Morris, dass er selbst gefahren war; er hatte niemanden, der ihm den Rücken freihielt, und seine einzige Option war, den Wagen zu verlassen und sich einen Weg durch diese Typen zu bahnen. Die Pressefritzen hatten mit laufenden Kameras seinen Einsatzwagen umzingelt und ihm ihre Mikrofone wie Knüppel entgegengehalten. Die ganze Nacht hatte er am Ort des Brands zugebracht, der um acht Uhr abends ausgebrochen war. Jetzt war er dreckig und erschöpft, stank nach Rauch, hustete und konnte kaum noch klar denken. Was für ein Zustand, um vor die Kameras zu treten.
    Die Meute der Reporter ruckelte und wackelte an seinem Wagen. Sie riefen Fragen, schrien ihm irgendetwas zu, drängelten sich vor, um die günstigste Position zu ergattern. Am besten, er ließ sich ein paar Sätze einfallen, die er an sie richten konnte.
    Er atmete tief durch, sammelte sich und schob die Tür auf. Die Reaktion folgte auf dem Fuße: Die Presseleute drängten nach vorn, wobei sie mit den Kameras und Mikrofonen gefährlich herumfuchtelten und eins ihm sogar die Mütze vom Kopf schlug. Er stand auf, wedelte den Schnee von seiner Mütze ab und hielt die Hände in die Höhe. »Also gut. Also gut! Bitte. Ich kann keine Erklärung abgeben, wenn Sie mich so bedrängen. Machen Sie etwas Platz,
bitte!
«
    Die Menschenmenge wich ein wenig zurück. Morris blickte sich um, wobei er sich überaus bewusst war, dass sein Konterfei in allen Abendnachrichtensendungen im ganzen Land erscheinen würde.
    »Ich gebe gleich

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