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Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke

Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke

Titel: Auch du kannst meditieren - Schritt für Schritt zu Klarheit, Gelassenheit und innerer Stärke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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diesem Wege können wir wachsen und reifen.
    Hin und wieder wachsen wir unversehens über unseren Alltagsgeist hinaus, und etwas Ungewöhnliches erschließt sich uns. So ist es beispielsweise, wenn uns urplötzlich eine Eingebung kommt oder eine unerklärliche Ahnung überfällt. Wir sprechen dann vielleicht von Intuition. Der Alltagsgeist kann nicht wissen, woher so etwas kommt, schließlich ist er nicht aus Inhalten seines Erinnerungsspeichers zusammengesetzt. Und da Intuition zudem nicht rational ist, lässt sie sich auch nicht mithilfe der Logik erfassen.

    Blitzhafte Eingebungen erreichen uns aus dem allgegenwärtigen und unsichtbaren Feld des universalen Geistes. Und sie geben uns einen Vorgeschmack auf das, was uns erwartet, wenn es uns schließlich gelingt, unser gewöhnliches Denken zu durchbrechen. Ein geklärter Geist – das ist wie eine blitzhafte Eingebung, die nicht mehr aufhört.
    In den praktischen Zusammenhängen unseres Alltags ist der universale Geist die Quelle, aus der spontane Erinnerungen kommen. Jeder hat diese Verbindung schon dann und wann erlebt. Sie ist uns vertraut in der Form von plötzlichen Aha-Augenblicken, wenn etwas, das uns partout nicht einfallen oder klar werden wollte, plötzlich geradezu hörbar einrastet.
    Der universale Geist ist eine buchstäblich unerschöpfliche Energiequelle. Er hält für alle Fragen und Probleme des Lebens, wie auch immer sie sich entwickeln
mögen, Antworten parat. Er passt sich allen Umständen an und vermag Fehler und Irrtümer – das heißt Verstöße gegen das universale Gesetz – zu erkennen und zu korrigieren. Er scheut sich nicht, die Dinge umzustülpen oder auf den Kopf zu stellen, um sie zu sehen, wie sie wirklich sind. Der universale Geist ist nur der höchsten Wahrheit verpflichtet und sonst nichts und niemandem.
    Unser Zugang zu dieser »Ressource« ist ganz ohne Zweifel das größte Kapital, über das wir als Menschen verfügen können. Trotzdem haben nur sehr wenige Menschen ein Gespür für die Bedeutung dieses fantastischen evolutionären Erbes. Dabei ist es so wichtig für unser Leben, denn wenn wir nicht unsere gesamte Intelligenz so einsetzen, wie sie angelegt und gemeint ist, ist das Leben ein ständiger mühsamer Kampf. Und wenn wir gar nicht wissen, dass uns dieses große Erbe zugefallen ist, ahnen wir
auch nichts von unseren Möglichkeiten, anderen zu helfen. Dann entgehen uns die Freuden des Gebens, und stattdessen plagen uns Bedauern und Schuldgefühle. Vor allem aber werden wir die Dinge dann nicht richtig verstehen können, wir sehen sie nicht, wie sie wirklich sind, und folglich fehlen uns die Einsichten, mit denen wir unsere Leiden lindern könnten.

»E rziehen« – das Wort hat wie in vielen anderen indogermanischen Sprachen etwas von Anleitung und Führung oder von Überführung von einem Zustand in einen anderen. Der Geist wird aus der Finsternis der Unwissenheit heraus und in Richtung des Lichts der Erkenntnis und des Verstehens geführt oder eben gezogen. Als lebenslang Lernende ziehen wir uns selbst groß, und das kann ein Weg der geistigen Weitung sein, der allem, was wir tun, Sinn verleiht. Wenn es dabei allerdings nur um akademische Bildung und auswendig Gelerntes geht, führen wir uns selbst hinters Licht,
denn in dieser Art von Lernen und Wissenserwerb fehlt das Spirituelle. Es vermittelt uns nicht die Werte, die uns bei der täglichen Auseinandersetzung mit dem Leben helfen könnten.
    Aus ebendiesem Grund sind viele der Meinung, radikale Veränderungen des bestehenden Bildungssystems seien dringend geboten. Eltern, differenziert denkende Lehrer und geistig höherstehende Verwaltungsmitarbeiter beklagen den Verlust des Heiligen in der Erziehung und Bildung. Hier in Thailand, wo ich lebe, ist es den Eltern wichtig, dass sich ihre Söhne in einem nahe gelegenen Wat oder Tempel zum Mönch ordinieren lassen, sei es auch nur für einen Monat. Sie versprechen sich davon, dass diese Zeit in der Obhut der Mönche ihren Kindern ein spirituelles Fundament geben wird und ihnen so eine glückliche Zukunft sichert. Ihr reger Verstand sagt ihnen, dass spirituelle Werte entscheidend
sind, wenn sich ihre Kinder zu gesitteten, kultivierten Menschen entwickeln sollen.
    Wenn Lehrpläne so angelegt sind, dass akademische und spirituelle Unterweisung im rechten Verhältnis zueinander stehen, wird etwas wirklich Sinnvolles vermittelt. Diese Seite dessen, was wir Bildung nennen, vermittelt Sinn, der über die materielle Seite

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