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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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das war am sichersten so.
    »Wen wolltest du anrufen?«
    Sie zeigte auf ihre Haare, wobei sie versehentlich mit der Zahnbürste über ihre Wange schrubbte. »Ich muss mir die Haare machen lassen.«
    »Allerdings. Nächstes Mal pass auf, dass ich nicht gerade telefoniere, bevor du anfängst, irgendeine Nummer einzutippen.« Er wartete gar nicht ab, ob sie ihm das versprach, sondern drehte sich wortlos um und dampfte ab. Den Kopf gegen das Waschbecken gelehnt, atmete Jennifer tief durch und bemühte sich, ihren Puls unter Kontrolle zu bringen. Als sie sich halbwegs sicher auf den Beinen fühlte, stand sie wieder auf, wusch sich das Gesicht, spülte ihren Mund aus und entfernte zum Schluss mit einem Waschlappen die Zahnpasta aus ihren Haaren.
    Sie hatte den Anrufbeantworter nicht wieder ausgeschaltet.
Darum kehrte sie in ihr Schlafzimmer zurück; Temple hatte die Tür offen gelassen, die sie schloss, bevor sie zum Telefon ging und die Aufnahme ausschaltete.
    Das kleine Band war Gold wert. Die Frage war nur, was sie damit anfangen sollte. Wem konnte sie es vorspielen? Temple hatte oft genug erzählt, dass der neue Polizeichef, dieser Russo, »sein« Junge sei, was nur bedeuten konnte, dass ihr Mann Russo unter seinem Daumen hatte. Er war ganz froh gewesen, als Beason, der alte Polizeichef, in Ruhestand gegangen war, weil Beason schon zu lange im Amt gewesen war, seine Nase in zu viele Dinge gesteckt hatte und viel zu viele Geheimnisse kannte. Ob Russo so blind war, wie Temple meinte, blieb abzuwarten, aber dieses Risiko konnte Jennifer im Moment nicht eingehen. Denn diesmal durfte sie auf gar keinen Fall einen Fehler machen.
    Sie blieb noch eine halbe Stunde auf ihrem Zimmer, bevor sie nach unten ging, um nachzusehen, ob Temple schon gefahren war. Er war nicht in seinem Büro, darum sah sie in der Garage nach; sein Auto stand nicht mehr da.
    Endlich! An seinem Schreibtisch sitzend, suchte sie die Telefonnummer der Bücherei heraus und wählte.
    »Öffentliche Bücherei Hillsboro.«
    Jennifer atmete erst einmal durch. »Kann ich bitte mit Daisy Minor sprechen? Hier ist Jennifer Nolan.«
    »Tut mir Leid, aber Daisy ist heute nicht da. Ich bin Kendra Owens; kann ich Ihnen irgendwie helfen?«
    Herr im Himmel, und jetzt? »Ist sie zu Hause? Kann ich sie dort erreichen?«
    »Also, ich weiß nicht. Ihre Mutter hat gesagt, sie hätte Zahnschmerzen, also ist sie wahrscheinlich beim Zahnarzt.«
    »Wissen Sie, zu welchem Zahnarzt sie geht?« Jennifer merkte, wie ihr alles aus der Hand glitt. Sie brauchte etwas zu trinken. Nein. Nein, sie brauchte nichts zu trinken; sie brauchte jetzt ihre gesamte Konzentration.

    »Nein, leider nicht.«
    »Es ist wichtig, verdammt noch mal! Überlegen Sie! Ich muss sie sofort sprechen; jemand wird versuchen, sie umzubringen.«
    »Verzeihung? Madam? Was haben Sie eben gesagt?«
    »Sie haben mich schon richtig verstanden!« Jennifer packte den Hörer so fest, dass ihre Knöchel weiß hervortraten. »Sie müssen sie finden! Ich habe gehört, wie mein Mann am Telefon mit einem Mann namens Sykes geredet hat, der sie umbringen wird, wenn ich sie nicht warnen kann.«
    »Vielleicht sollten Sie lieber die Polizei anrufen -«
    Jennifer knallte den Hörer auf die Gabel und vergrub das Gesicht in den Händen. Und jetzt? Zahnärzte. Wie viele Zahnärzte gab es wohl in Hillsboro? Nicht viele, aber wenn Daisy nun zu einem Zahnarzt in, hm, … Fort Payne ging? Oder in Scottsboro?
    Nein, Moment. Sie würde Daisys Mutter anrufen und sie fragen, zu welchem Zahnarzt sie gegangen war.
    Sie schlug die Nummer nach, aber bei Mrs. Minor ging niemand an den Apparat.
    Jennifer klappte die Gelben Seiten auf, fand den Eintrag Zahnärzte und begann zu wählen. Sie durfte einfach nicht aufgeben. Sie war schon oft im Leben gescheitert, doch diesmal durfte sie um keinen Preis versagen.

21
    »Hunde sind in öffentlichen Gebäuden nicht erlaubt, Blindenhunde ausgenommen«, referierte er zum fünften Mal während ihrer Fahrt nach Huntsville.
    Daisy drehte sich zu Midas um, der hinten auf seiner Hundedecke schlief. »Sie werden ihn schon reinlassen müssen,
wenn Sie meine Aussage nicht auf dem Parkplatz aufnehmen wollen.«
    Jack hatte ununterbrochen auf sie eingeredet, während sie Midas’ Näpfe, sein Futter und eine Flasche mit Wasser in den Kofferraum geladen hatte. Er hatte auf sie eingeredet, während sie die Leine an dem winzigen Welpenhalsband eingehängt hatte. Er hatte auf sie eingeredet, während sie die Decke über die

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