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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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dem Zeitungsfoto derselbe Mann sei. Sie beschrieb seine Kleidung, so gut sie sich erinnerte: Jeans, Stiefel und ein helles Westernhemd. Schweigend reichte Detective Morrison die Fotos der Leiche an Jack weiter. Die Kleider waren zwar verdreckt, da der Leichnam vergraben worden war, aber sie entsprachen zweifelsfrei Daisys Beschreibung. Das bedeutete, dass Mitchell sich nicht mehr umgezogen hatte, nachdem Daisy ihn auf dem Parkplatz vor dem Buffalo Club gesehen hatte, weshalb es äußerst wahrscheinlich erschien, dass er in jener Nacht umgebracht worden war.
    »Möchtest du sie sehen?«, fragte Jack Daisy.
    Sie schüttelte den Kopf, und er reichte die Fotos an Detective Morrison zurück.

    Dann läutete Jacks Handy. Er zog es aus der Tasche, warf einen Blick auf die Nummer im Display und sagte: »Das ist mein Büro. Ich gehe mal raus.«
    Er trat auf den Gang und drückte dann die Sprechtaste. »Russo.«
    »Chief, hier ist Marvin.« Tony Marvin war der Dienst führende Beamte während der Frühschicht. Er klang verlegen, so als sei er nicht sicher, ob er anrufen solle. »Eben hat Kendra Owens aus der Bücherei angerufen. Jennifer Nolan, die Frau des Bürgermeisters, hat bei ihr angerufen, weil sie mit Miss Minor sprechen wollte, und als Kendra ihr gesagt hat, dass sie nicht da ist, wurde Mrs. Nolan ganz aufgeregt. Sie hat gesagt, Miss Minors Leben sei in Gefahr, sie hätte den Bürgermeister belauscht, wie er mit einem Mann namens Sykes telefoniert hat. Mrs. Owens hat gesagt, Mrs. Nolan sei überzeugt, dass die beiden Miss Minor umbringen wollten. Ich dachte, dass Sie das vielleicht wissen sollten, nachdem Sie heute Morgen Personenschutz für Miss Minors Mutter und ihre Tante angeordnet haben.«
    Die Härchen in Jacks Nacken richteten sich auf. »Sehr gut, Tony. Sieht so aus, als würde der Bürgermeister bis zum Hals im Morast stecken. Lassen Sie Mrs. Nolan abholen; und nehmen Sie ihre Aussage auf.« Er schwieg kurz und dachte nach. »Sie soll in der Station bleiben. Setzen Sie sie in einen der Vernehmungsräume, und behalten Sie sie da.«
    »Mrs. Nolan, Chief?«
    »Ihr Leben könnte ebenfalls in Gefahr sein.«
    »Sie meinen nicht, dass Mrs. Nolan einfach ein bisschen zu tief ins Glas geguckt hat?«
    »Ich wünschte, es wäre so. Schicken Sie so schnell wie möglich einen Wagen zu ihrem Haus.«
    »Ja, Sir«, bestätigte der Sergeant. »Was soll ich machen, wenn der Bürgermeister davon erfahren hat?« Tony sagte »wenn«, nicht »falls«, weil es in einer Kleinstadt kein »falls« gab.

    »Halten Sie ihn hin. Lenken Sie ihn ab. Tun Sie so, als sei Mrs. Nolan betrunken und als würden wir ihr kein Wort glauben. Ich will ihn nicht aufschrecken, bevor wir ihre Aussage aufgenommen haben.«
    »Okay, Chief.«
    »Und keinen Funkverkehr in dieser Sache; alle Gespräche gehen übers Telefon. Damit können wir uns eventuell noch ein bisschen Zeit erkaufen.«
    Jack beendete das Gespräch und rief Todd an, um ihm Dampf zu machen. »Jennifer Nolans Aussage gibt uns einen berechtigten Anlass für eine gerichtliche Anordnung, die Telefonaufzeichnungen anzufordern. Wenn Sie die Daten also noch nicht besorgt haben, könnten wir sie jetzt ganz legal bekommen. Außerdem hat sie uns einen Namen genannt: Sykes. «
    »Es ist immer schön, etwas legal zu tun«, meinte Todd spröde.
    »Bis jetzt war ich einfach nur neugierig, weil ich ein unangenehmes Gefühl in der Magengrube hatte. Inzwischen liegt der Fall anders.« Seitdem er wusste, dass hier wirklich ein Verbrechen vorlag, musste alles ganz korrekt ablaufen. Er hatte kein Problem damit, die Vorschriften ein wenig zurechtzubiegen - oder sie einfach zu übertreten -, wenn es um eine rein persönliche Angelegenheit ging, aber diese Sache war längst nicht mehr rein persönlich. Um keinen Preis wollte er den Prozess wegen eines Verfahrensfehlers verlieren.
    »Ich sehe mal, was ich über Sykes herausfinden kann. Falls er auch nur einen einzigen Strafzettel kassiert hat, finde ich ihn.«
    Jack kehrte zurück in das Büro des Detectives und schilderte die neueste Wendung der Ereignisse. Detective Morrison machte sich ein paar Notizen, in jener typisch abgewinkelten Handhaltung, mit der Linkshänder schreiben. »Falls Ihr Bürgermeister tatsächlich mit Chad Mitchell zu tun hatte, dann sucht er sich seine Freunde nicht besonders sorgfältig aus. Mitchell
war Bodensatz; wir hatten ihn schon wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt, Drogenbesitzes, versuchter Vergewaltigung, Diebstahl und

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