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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Die Männer hatten ihr zu viele Schmerzen zugefügt, als dass sie nicht bemerkt hätte, dass von Chief Russo keinerlei Bedrohung ausging. Als sie in den Graben gefahren war, hatte sich der Inhalt ihrer Handtasche über den Fußraum verstreut; sie schnallte sich los, beugte sich behutsam vor und kramte in den Sachen herum, bis sie die kleine Kassette gefunden hatte. »Ich habe es nicht nur gehört«, sagte sie. »Ich habe es auch auf Band.«

24
    Mrs. Nolan war ziemlich unsicher auf den Beinen, aber durchaus zurechnungsfähig. Um alle Eventualitäten abzudecken, bestand Jack darauf, dass sie sich einem Alkoholtest unterzog; doch das Gerät zeigte nichts an. Sie hatte an diesem Tag noch keinen Tropfen Alkohol zu sich genommen. Einer seiner Männer
nahm ihre Aussage auf; dann hörten sie sich zu mehreren das Band aus dem Anrufbeantworter an. Die Stimme des Bürgermeisters klang ein bisschen blechern, war aber unverkennbar.
    »… schnappt sie sich, wenn sie mittags aus der Bücherei kommt, oder spätestens, wenn sie heute Nachmittag nach Hause fährt. Sie wird ganz einfach verschwinden. Wenn Sykes sich persönlich einer Sache annimmt, gibt es nie Probleme.«
    »Ach ja?« Das war der Anrufer, der Mann, den Mrs. Nolan als Elton Philipps identifiziert hatte, ein reicher Geschäftsmann aus Scottsboro. » Und warum wurde dann Mitchells Leiche so schnell gefunden?«
    »Das hat Sykes nicht selbst erledigt. Er musste auf dem Parkplatz des Clubs bleiben, um festzustellen, wer sie beobachtet hatte. Die anderen beiden haben den Leichnam entsorgt.«
    »Trotzdem geht der Fehler auf das Konto von Mr. Sykes.«
    »Ja.«
    »Dann ist das hier seine letzte Chance. Und Ihre.«
    Daisys Name war nicht gefallen, aber da die beiden über die Bücherei gesprochen hatten und aufgrund von Mrs. Nolans Aussage über jenen Teil der Unterhaltung, den sie nicht aufgenommen hatte, war das auch nicht notwendig. Dafür hatten die beiden Mitchell erwähnt und die Tatsache, dass jemand sie auf dem Parkplatz des Buffalo Clubs beobachtet hatte. Nachdem Daisy ihre Zeugenaussage gemacht und zwei der Männer, die Mitchell umgebracht hatten, identifiziert hatte, genügte Temples Stimme auf diesem Band als Beweis, dass der Bürgermeister in einen Mord verwickelt war. Mrs. Nolan konnte ihnen zwar nicht erklären, was die Bemerkungen über die bevorstehende Lieferung von Russinnen zu bedeuten hatten, aber in Jack keimte ein widerwärtiger Verdacht auf.
    Wie auch immer, der Bürgermeister und sein Kumpel waren dran.

    Eva Fay gehörte mit zu der Gruppe, die das Band angehört hatte. Sie stemmte die Hände in die Hüften. »Diese Schlange.«
    Seine Leute waren sauer, erkannte Jack.
    Kriminalpolizisten, Streifenbeamte und Büroangestellte waren gleichermaßen empört. Jack war kein Außenseiter mehr, sondern einer von ihnen. Und man hatte seine Frau bedroht. Und zwar nicht irgendeine Frau, sondern Daisy Minor, die fast alle seit Jahren kannten. Das Unangenehme an einer Kleinstadt war, dass hier alles persönlich genommen wurde. Das Angenehme an einer Kleinstadt war, dass hier alles persönlich genommen wurde. Wenn es Schwierigkeiten gab, konnte man sich auf ein dicht gewebtes Netz an Unterstützung verlassen.
    »Dann werden wir den Bürgermeister mal vorladen«, sagte er leise, und seinen Zorn nach Kräften zügelnd. Daisy war au ßer Gefahr; das allein zählte. »Ruft mal bei den Kollegen in Scottsboro an, damit sie Mr. Philipps ebenfalls abholen.« Am liebsten hätte er eine Großfahndung ausgerufen, um diesen Sykes aus dem Verkehr zu ziehen, aber ihm fehlten die Leute, um jede Straße in der Stadt absperren zu lassen. Sykes machte ihm nach wie vor Sorgen, aber solange Daisy den Kopf eingezogen hielt, würde er sie nicht finden.
    »Ich habe darauf geachtet, dass nichts davon über Funk geht«, sagte Tony Marvin. »Er kann unmöglich ahnen, dass wir hinter ihm her sind.«
    »Na klar ahnt er was. Was ist mit Kendra Owens? Glauben Sie vielleicht, die sitzt den ganzen Tag in der Bücherei, ohne jemandem von Mrs. Nolans Anruf zu erzählen?«
    »Kendra nicht«, bestätigte Eva Fay. »Sie ist eine Seele von Mensch, aber sie plaudert für ihr Leben gern.«
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass der Bürgermeister von Mrs. Nolans Anruf weiß. Er wird auf der Hut sein, aber zumindest weiß er nichts von dem Band, dann wird er sich wahrscheinlich nicht sofort absetzen. Also los, bringen wir den Ball ins Spiel.«

    Diese verdammte Minor war nirgendwo in der Stadt

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