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Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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aufgerissenen Augen starrte Daisy in die malerische Landschaft. Allein die Vorstellung, dass sich solche Dinge auf der Welt abspielten! Er hatte ihr die Szene in den Clubs in einem ganz anderen Licht gezeigt, und Daisy würde sie nie wieder unbefangen betrachten können. Aber wenn sie nicht ausging und unter Menschen kam, wie sollte sie dann je einen allein stehenden Mann kennen lernen? Auf der Unterlippe kauend, durchdachte sie die Situation. Alles in allem konnte sie ihr Ziel jedoch am einfachsten und effizientesten erreichen, wenn sie weiter in die Clubs ging. Sie würde halt aufpassen und sich seine Ratschlägen zu Herzen nehmen müssen.
    »Ich werde aufpassen«, gelobte sie inbrünstig. »Vielen Dank für die Warnung.« Es war wirklich nett von ihm, dass er sich solche Umstände machte, nur um sie vor den Gefahren zu
warnen, die ihr drohen konnten; so viel Nettigkeit hätte sie ihm gar nicht zugetraut. Eventuell hatte sie ihn vorschnell abgeurteilt, nur weil er ein bisschen schroff war und allzu offenherzig in seiner Ausdrucksweise.
    Als sie sich einer Kirche näherten, bremste er ab, wendete auf dem Parkplatz und fuhr dann in Richtung Hillsboro zurück. »Wann gehen Sie denn wieder aus?«, erkundigte er sich beiläufig.
    Man konnte die Dankbarkeit auch übertreiben. »Wieso?«, fragte sie, misstrauisch bis zum Anschlag.
    »Damit ich alle Männer warnen kann, ihre Weichteile einzupacken, wieso sonst?« Er seufzte. »Es war einfach eine höfliche Frage.«
    »Ach so. Also, natürlich kann ich sonntags schlecht ausgehen und auch nicht unter der Woche, darum werde ich wohl bis nächstes Wochenende warten müssen. Außerdem habe ich in meinem neuen Haus zu tun, damit ich bald einziehen kann.«
    »Sie ziehen um?«
    »Ich habe ein Haus in der Lassiter Avenue gemietet.«
    Er bedachte sie mit einem kurzen Seitenblick. »Lassiter? Nicht die allerbeste Gegend.«
    »Ich weiß, aber die Auswahl war begrenzt. Außerdem werde ich mir einen Hund zulegen.«
    »Am besten einen großen. Ein Deutscher Schäferhund wäre eine gute Wahl. Die sind intelligent und loyal und würden Sie vor Godzilla persönlich beschützen.«
    Deutsche Schäferhunde wurden auch in den Hundestaffeln eingesetzt, deshalb kannte er sich vermutlich damit aus. Die Hunde mussten zuverlässig und vertrauenswürdig sein, sonst würde die Polizei nicht damit arbeiten.
    Sie versuchte sich auszumalen, wie sie lesend in einem Sessel lümmelte, einen riesigen Hund dösend zu ihren Füßen, aber irgendwie wollte sich das Bild nicht recht einstellen. Sie war eher ein Kläffer-Typ; ein Terrier würde eher zu ihr passen als
ein riesiger Deutscher Schäferhund. Sie hatte gelesen, dass kleine Hunde ebenso effektiv Diebe verscheuchten wie große, weil sie beim geringsten Geräusch zu bellen begannen. Schließlich brauchte sie vor allem eine Alarmanlage, keine Mordwaffe. Terrier waren gut im Anschlagen. Möglicherweise würde sie sich auch einen dieser niedlichen winzigen Malteserhunde zulegen, mit einem kleinen Schleifchen auf dem Scheitel.
    Die ganze Heimfahrt über wog sie im Geist die Vorzüge der diversen Kleinhundrassen gegeneinander ab, bis sie abrupt aus ihren Gedanken gerissen wurde, als er vor ihrem Haus anhielt. Einen Moment schaute sie blinzelnd auf den Minivan, der hinter ihrem Auto in der Auffahrt parkte, bevor sie ihn erkannte.
    »Sie haben Besuch«, bemerkte Chief Russo.
    »Meine Schwester Beth und ihre Familie«, bestätigte Daisy. Sie kamen mindestens zweimal im Monat zu Besuch, gewöhnlich am Sonntag nach der Kirche. Sie hätte damit rechnen können, hatte es aber völlig verdrängt.
    Gerade als sie nach dem Türknauf fassen wollte, kam Tante Jo auf die Veranda geeilt. »Nur herein mit euch«, rief sie. »Ihr kommt gerade rechtzeitig für das selbst gemachte Eis.«
    Noch bevor Daisy ihm erklären konnte, dass er nicht zu bleiben brauchte, war Chief Russo aus dem Wagen gesprungen. Als er ihr die Wagentür aufhielt, blieb sie wie angewurzelt sitzen und sah mit großen Augen zu ihm auf. »Na, machen Sie schon«, drängte er, »sonst schmilzt das Eis.«
    »Das ist keine gute Idee«, flüsterte sie.
    »Warum?«, flüsterte er zurück, wenngleich mit einem Funkeln in den Augen.
    »Die glauben, dass Sie … dass wir …«
    »Uns den Hof machen?«, ergänzte er hilfsbereit, wobei er sie aus dem Auto zerrte und zum Haus hinaufschob.
    »Das ist überhaupt nicht komisch! Sie wissen gar nicht, wie schnell so was in einer Kleinstadt die Runde macht. Ich möchte meiner

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