Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Auch Engel Moegens Heiss

Auch Engel Moegens Heiss

Titel: Auch Engel Moegens Heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
war sie dankbar über den Luftzug.
    Er zerrte sich die Krawatte vom Hals und stopfte sie in seine Anzugtasche. »Ich fahre dir nach.«
    »Wohin fahren wir denn?«, fragte sie fassungslos.
    »Zu dir nach Hause.«
    Wieder machte ihr Herz einen Satz. »Sonntags esse ich immer mit Mutter und Tante Jo zu Mittag.«
    »Ruf sie an und sag ab. Du bist gerade erst umgezogen; du hast alle Hände voll zu tun.«
    Einiges davon mit ihm, wenn sie seinen bohrenden Blick richtig deutete. Sie räusperte sich. »Ich glaube, das wäre keine gute Idee.«
    »Ich glaube, es ist verdammt noch mal die beste Idee, die ich seit Jahren hatte.«

    Hastig sah sie sich um. Mittlerweile war der Parkplatz vor der Kirche praktisch menschenleer, weil niemand länger als unbedingt nötig in der Hitze schmoren wollte. Trotzdem beugte sie sich vor, damit sie auf keinen Fall belauscht werden konnte. »Du weißt genau, was passieren würde!«
    »Ich baue darauf!«
    »Ich will keine Affäre!«, zischte sie ihn an. »Ich will eine Beziehung, und du bist mir dabei im Weg.«
    »Wie wär’s mit einer Affäre mit mir, bis sich eine Beziehung findet?« Er rückte näher an sie heran, bis er über ihr aufragte. Der Tag war zwar heiß, doch er war noch heißer; seine Hitze hüllte sie ein. Seine graugrünen Augen loderten. »Ich bin gesund, ich bin halbwegs normal, nicht allzu abgedreht. Ich werde versuchen, dich nicht zu schwängern.«
    »Versuchen?« , wiederholte sie erbost.
    Er zuckte mit den Achseln. »Es kann immer was passieren. Kondome können reißen.«
    Das hätte eigentlich eine niederschmetternde Vorstellung sein müssen. War es aber nicht. Die Tatsache, dass Daisy sie nicht so empfand, zeigte ihr, wie gefährdet sie war, wenn noch nicht einmal der Gedanke an eine ungewollte Schwangerschaft sie abkühlen konnte. Und was war eigentlich -
    »Was ist denn allzu abgedreht?«, flüsterte sie.
    Ein Grinsen blitzte in seinem markanten Gesicht auf. »Wart’s ab.«
    Die alte Daisy wäre mit fliegenden Fahnen abgerauscht. Na ja, vielleicht auch nicht, weil die alte Daisy die Versuchung ebenso stark gespürt hätte wie die neue. Aber die alte Daisy hätte bestimmt nicht die Nerven gehabt, einen Mann mit nach Hause zu nehmen, nur um Sex mit ihm zu haben, während die neue Daisy an nichts anderes denken konnte. Sie wollte diesen Mann haben, und sie fürchtete, dass sie einen anderen, falls wirklich einer auftauchen sollte, gar nicht bemerken würde, weil sie so besessen von Jack war.

    »Na los, greif schon zu«, murmelte er. »Du traust dich ja doch nicht.«
    Nicht seine Provokation gab den Ausschlag; sondern die Vorstellung zuzugreifen.
    »Wenn ich schwanger werde«, warnte sie, »musst du mich heiraten.«
    »Abgemacht«, sagte er, dann stiegen sie beide in ihre Autos und fuhren in die Lassiter Avenue, wobei er ihr in respektvollem Abstand folgte.
    Eigentlich hätte sie zittern müssen wie Espenlaub, dachte sie wenig später, als sie den Schlüssel ins Schloss schob, aber ihre Hände waren ganz ruhig. Sie bebte nur innerlich, und das zählte nicht.
    Jack stand mitten in ihrem gemütlichen kleinen Wohnzimmer und sah sich um, während sie ihre Mutter anrief. Wie üblich brachte Daisy keine glaubhafte Lüge zustande, und als ihre Mutter fragte, warum sie nicht zum Essen kommen wollte, sah sie ihn hilflos an und platzte dann heraus: »Jack ist da.«
    Er grinste.
    »Ach!«, sagte ihre Mutter und kicherte. Ihre Mutter kicherte! »Ich verstehe. Amüsiert euch gut, ihr beiden.«
    Daisy hoffte inständig, dass ihre Mutter gar nichts verstand; aber so wie sich die Dinge in letzter Zeit entwickelten, verstand sie vielleicht doch. Sie stellte das Telefon wieder hin und sagte: »Sie hat gemeint, wir sollen uns gut amüsieren.«
    »Das habe ich fest vor.« Er stand mitten im Raum, der dadurch noch kleiner wirkte. »Hast du Hunger? Auf was zu essen, meine ich«, ergänzte er, weil er das Gefühl hatte, deutlicher werden zu müssen.
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Gut«, befand er und packte sie.
    Sie hatte sich schon beinahe eingeredet, dass sie sich den fantastischen Geschmack nur eingebildet hatte, als er sie erneut küsste. Sie gab ein leises Summen von sich, schlang die
Arme um seinen Hals und stellte sich auf die Zehenspitzen, um sich so eng wie möglich an ihn zu schmiegen und seinem fordernden Mund mit ihren eigenen Forderungen begegnen zu können.
    Wieder breitete sich dieses eigenartige schmelzende Gefühl in ihr aus, unter dem ihr die Knie weich wurden, bis sie sich an

Weitere Kostenlose Bücher