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Auch keine Tränen aus Kristall

Auch keine Tränen aus Kristall

Titel: Auch keine Tränen aus Kristall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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entdecken, bei dem es sich ganz offenkundig um eine Außenschleuse handelte. Der Offizier berührte die Mänovrierraketen kaum. Winzige Gaswölkchen quollen aus den Seiten des Shuttle und schoben es näher an den Fremden heran, ehe sich seine Position im Weltraum wieder verfestigte.
    Die Schleusenöffnung war ebenso ungewöhnlich wie die Form des fremden Schiffes. Es handelte sich um ein nahezu quadratisches Ellipsoid und war damit völlig anders ausgebildet als die vertrauten dreieckigen Luken der Zinramm. Es erinnerte eher an eine AAnn- Schleuse. Solche Ähnlichkeiten begannen Broh immer mehr zu beunruhigen. Die Form der Schleuse war das erste unwiderlegliche Anzeichen, dass die Fremden, was ihre Körperform anging, möglicherweise mit den AAnn verwandt sein könnten.
    An Bord zu gelangen, würde keine Schwierigkeiten bereiten. Die Röhre, die sich vom Shuttle aus auf den Fremden zubewegen würde, war flexibel und würde sich während des Vorgangs des Andockens an die Öffnung des Fremden anpassen. Broh erteilte die entsprechenden Befehle.
    Der Außenoffizier veränderte die Position des Shuttle leicht, so dass es dem Heck des Fremden die linke Seite zuwandte. Die Verbindungsröhre streckte sich aus und verband sich mit dem fremden Fahrzeug. Jetzt folgte eine Pause, während der die notwendigen Untersuchungen angestellt wurden.
    »Verbindung hergestellt«, verkündete Anzeljermeit knapp.
    Von dem fremden Schiff war keine Reaktion zu erkennen. Jetzt musste Broh eine wesentlich schwierigere Entscheidung treffen. Um das fremde Schiff zu betreten, würden sie möglicherweise die Schleuse aufsprengen müssen, eine Handlung, die leicht als Akt der Aggression ausgelegt werden konnte. Da seitens des fremden Schiffes keinerlei Lebenszeichen zu erkennen gewesen waren, hatte er den Schluss gezogen, dass es sich tatsächlich um ein Wrack handelte, das frei im Weltraum trieb und dessen Motoren ebenso wie die Mannschaft nach einer bewaffneten Auseinandersetzung tot waren.
    Aber die wenigen schwachen Lichter zeigten an, dass an Bord immerhin noch etwas Energie vorhanden war. Selbst ein totes Schiff besaß vielleicht automatische Verteidigungsanlagen. Deshalb wünschte er sich nichts so sehnlich, als dass es ihm erspart bleiben möge, die Schleuse zu sprengen.
    Anzeljermeit ließ zwei seiner Leute zurück, übergab ihnen das Kommando über das Shuttle und beauftragte sie damit, Informationen von dem Bautrupp an die sekundäre Wissenschaftlerbesatzung der Zinramm weiterzugeben. Broh wusste, dass sie, falls es Schwierigkeiten geben sollte, sofort zur Zinramm zurückkehren mussten. Zwar legte man auf Thranx- Schiffen keinen großen Wert auf strenge Einhaltung von Ranggrenzen; aber das bedeutete keineswegs, dass keine strenge Disziplin herrschte.
    Der Bautrupp betrat in Schutzanzügen die Schleuse des Shuttle, die sich schnell hinter ihm schloss. Die drei Scheiben der Außentüren glitten auseinander, und die Beobachter schwebten in das Verbindungsrohr.
    Vor ihnen lag die Außenseite des fremden Schiffes. Die Außenhaut war schwarz gestrichen oder bestand aus irgendeinem schwarzen Metall; jedenfalls leuchtete sie nicht in dem vertrauten Silber der Zinramm. Broh hatte schon vor einer Weile mit großer Erleichterung festgestellt, dass sie es nicht mit dem grellen Orange eines AAnn- Fahrzeuges zu tun hatten. In der engen Röhre zusammengedrängt überlegten sie, was als nächstes zu tun war.
    Der Bautrupp hatte Sprengstoffladungen mitgebracht, um, falls nötig, die Schleusen aufsprengen zu können. Broh ließ dem Wissenschaftsrat Zeit, die Anordnung der Schleuse zu studieren.
    Dieser entdeckte ein paar mit Scharnieren versehene Deckel, die man aufheben konnte und hinter denen Kontaktscheiben zu erkennen waren, die oberflächlich inspiziert wurden. Die Beobachter konferierten, und dann sprach die Erste Broh über sein Interkom an: »Wir glauben, dass es sich hier um einfache, wenn auch ziemlich schwerfällige Kontrollen zur Bedienung der Schleusen handelt, wie es sie bei solchen Eingängen für den Fall eines Energieausfalls geben sollte.«
    »Ebenso aber«, meinte der Zweite Beobachter mürrisch, »könnte es sich um eine Methode handeln, um Eindringlinge dazu zu veranlassen, sich selbst in die Luft zu sprengen.«
    »Eine Unterstellung, die in gleicher Weise paranoides und streitsüchtiges Verhalten voraussetzt«, sagte der Dritte Beobachter. »Zwei Eigenschaften, die ich den Erbauern dieses Schiffes lieber nicht zuschreiben

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