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Auch Pünktlichkeit kann töten: Crime Stories

Auch Pünktlichkeit kann töten: Crime Stories

Titel: Auch Pünktlichkeit kann töten: Crime Stories Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Haushaltsbücher in der Hand trug. Poirot verbeugte sich.
    »Habe ich recht, Sir, daß Sie ein Freund von – hm – hm – Mademoiselle Saintclair sind?«
    »Ich bin von einem ihrer Freunde geschickt worden, Madame.«
    »Oh, das ist etwas anderes. Ich dachte, vielleicht –«
    Poirot wies plötzlich brüsk aufs Fenster.
    »Waren Ihre Rouleaus gestern abend nicht heruntergelassen?«
    »Nein – daher hat Mademoiselle Saintclair das Licht wohl so deutlich gesehen.«
    »Wir hatten gestern abend Mondschein. Es wundert mich daher, daß Sie Mademoiselle Saintclair nicht von Ihrem Platz gegenüber dem Fenster gesehen haben.«
    »Wir waren wohl zu sehr in unser Spiel vertieft. So etwas ist uns überhaupt noch nicht vorgekommen.«
    »Das kann ich mir gut vorstellen, Madame. Und ich kann Ihnen zu Ihrer Beruhigung sagen, Mademoiselle Saintclair wird Sie morgen verlassen.«
    »Oh!« Das Gesicht der guten Dame klärte sich zusehends auf.
    »Und ich wünsche Ihnen einen guten Morgen, Madame.«
    Ein Dienstmädchen reinigte die Stufen, als wir aus der Haustür traten. Poirot sprach sie an.
    »Sind Sie es gewesen, die die Schuhe der jungen Dame oben gesäubert hat?«
    Das Mädchen schüttelte den Kopf. »Nein, Sir. Ich glaube nicht, daß sie schon geputzt sind.«
    »Wer mag sie denn wohl geputzt haben?« fragte ich, als wir die Straße hinuntergingen.
    »Niemand. Sie brauchten gar nicht geputzt zu werden.«
    »Ich gebe zu, daß sie die Schuhe bei einem Spaziergang auf der Straße oder auf einem Pfad in einer schönen Nacht nicht beschmutzen würde. Aber wenn sie durch das hohe Gras im Garten gegangen ist, müßten die Schuhe doch eigentlich sehr schmutzig und fleckig gewesen sein.«
    »Ja«, sagte Poirot mit einem seltsamen Lächeln. »In dem Falle – da pflichte ich Ihnen bei – müßten sie dreckig geworden sein.«
    »Aber –«
    »Gedulden Sie sich noch eine halbe Stunde, mein Freund. Wir gehen zurück nach Mon Désir. «

    Der Butler schien überrascht, als wir wieder auftauchten, aber er hatte nichts dagegen einzuwenden, daß wir noch einmal in die Bibliothek gingen.
    »He, das ist nicht das richtige Fenster, Poirot«, rief ich, als er auf das Fenster zumarschierte, das auf die Einfahrt hinausging.
    »Ich glaube doch, mein Freund. Sehen Sie mal her.« Er zeigte auf den marmornen Löwenkopf, auf dem ein schwacher verfärbter Fleck zu sehen war. Dann wies er auf einen ähnlichen Fleck auf dem polierten Boden.
    »Irgend jemand hat Reedburn mit der geballten Faust zwischen die Augen geschlagen. Daraufhin ist er rückwärts auf dieses vorspringende Stückchen Marmor gefallen und dann zu Boden geglitten. Hinterher wurde er über den Fußboden zum anderen Fenster geschleppt und dorthin gelegt, aber nicht ganz im selben Winkel, wie der Doktor es uns beschrieben hat.«
    »Aber warum denn nur? Das war doch ganz überflüssig.«
    »Im Gegenteil, es war erforderlich. Außerdem gibt es Aufschluß über die Identität des Mörders, der übrigens gar nicht die Absicht hatte, Reedburn zu töten. Daher ist es kaum statthaft, ihn einen Mörder zu nennen. Er muß ein sehr starker Mann sein.«
    »Warum? Weil er die Leiche durchs Zimmer geschleift hat?«
    »Nicht nur deshalb. Es ist ein sehr interessanter Fall. Aber ich hätte mich beinahe lächerlich gemacht.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß der Fall abgeschlossen ist, daß Sie alles wissen?«
    »Ja.«
    Mir fiel plötzlich etwas ein. »Nein«, rief ich. »Es gibt etwas, das Sie nicht wissen!«
    »Und was wäre das?«
    »Sie wissen nicht, wo der fehlende Kreuzkönig ist!«
    »Wie? Das ist ja drollig! Das ist sehr drollig, mein Freund.«
    »Wieso?«
    »Weil er in meiner Tasche ist!« Er zog ihn mit schwungvoller Bewegung heraus.
    »Oh«, sagte ich etwas betroffen. »Wo haben Sie ihn denn gefunden? Hier?«
    »Es ist nichts Sensationelles dabei; denn er lag noch im Kasten und war einfach nicht mit den anderen Karten herausgenommen worden.«
    »Hm! Er hat Sie aber doch auf eine Idee gebracht, nicht wahr?«
    »Ja, mein Freund. Ich verneige mich vor Seiner Majestät.«
    »Und vor Madame Zara!«
    »Ach ja – vor der Dame auch.«
    »Na, was machen wir denn nun?«
    »Wir kehren wieder in die Stadt zurück. Aber erst muß ich noch mit einer gewissen Dame in Daisymead reden.«
    Dasselbe kleine Dienstmädchen öffnete uns die Tür.
    »Sie sind alle beim Essen, Sir – es sei denn, Sie möchten Mademoiselle Saintclair sprechen, und die ruht gerade.«
    »Es genügt, wenn ich Mrs. Oglander ein paar Minuten

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