Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)
aufhielt.
»Hab's schon vergessen. « Plötzlich fühlte sich das Mädchen so leicht und unbeschwert wie schon lange nicht mehr. Die Zukunft lag wieder bunt und lebenswert vor ihr, denn Armin schien sie zu mögen.
Er war wirklich ein zauberhafter Begleiter, der auf jeden ihrer Wünsche einging. Außerdem ließ er es nicht an Komplimenten und Aufmerksamkeiten fehlen. Als er hörte, dass sie zu gern wieder einmal in ein Kino gehen wollte, erfüllte er ihr selbstverständlich diesen Wunsch. Anschließend besuchten sie noch ein kleines Restaurant, das an einem verträumten See lag, in dem sich das Mondlicht spiegelte.
Nach einem nicht zu reichhaltigen Imbiss schlenderten sie am Ufer des Wassers entlang. Armin hatte Karens Hand ergriffen und hielt sie fest in der seinen. Längst duzten sie sich.
»Du bist ein bezauberndes kleines Mädchen. Ein richtiger Papillon«, flüsterte der Mann und blieb stehen. Er zog Karen zu sich heran und legte seine Hände um ihre Taille. Dann schaute er ihr tief in die Augen.
Karen lächelte kokett. Der Wein, den sie getrunken hatte, ließ das Blut in ihren Schläfen rauschen. Sie fühlte sich tatsächlich so leicht und frei wie ein Papillon - ein bunter Schmetterling.
»Und du bist ein großer, mächtiger Raubvogel, der den Schmetterling in seinen starken Krallen gefangen hält«, entgegnete sie ebenso leise. Sie legte ihre Arme um den Hals des Mannes und schwieg, weil sie den Zauber dieser Nacht nicht durch ein paar unbedachte Worte zerstören wollte. Zum ersten Mal in ihrem Leben wurde sie begehrt und bewundert, und es war ein herrliches Gefühl - so berauschend wie der süße Rotwein.
Armins Hände glitten fordernd über ihren Rücken und wühlten dann in dem langen blonden Haar, das wie schimmerndes Gold über ihre schmalen Schultern fiel.
»Du bist schön wie eine Fee aus dem Märchenland«, raunte er erregt. »Deine Augen sind so blau, dass man meint, darin versinken zu können. Und deinen roten Lippen kann man nicht widerstehen. « Sanft lagen seine Lippen auf den ihren, doch sein Kuss wurde immer fordernder.
Karen gab sich zunächst ganz diesem ungewohnten Gefühl hin, doch mit einem Mal bekam sie es mit der Angst zu tun. Langsam wurde ihr klar, was er wollte, und dass er sich ganz bestimmt nicht mit einem harmlosen Schmusestündchen würde zufrieden geben.
»Nicht, Armin. Du tust mir weh. « Energisch schob sie den Mann von sich. Sie atmete hastig, fast keuchend. Nicht sie hatte den Zauber dieser Nacht zerstört, sondern der Mann. Karen wollte die warmherzige Liebe, die sanfte Zärtlichkeit kennenlernen, nicht dieses heiße Begehren, das ihr Furcht einflößte.
Errötend wandte sie sich ab. Zum Glück war es dunkel, so dass er ihre Verlegenheit nicht sehen konnte.
Bisher war Karen Fenders den Männern erfolgreich aus dem Weg gegangen. Sie mochte es nicht, wenn aus einem zärtlichen Kuss mehr wurde, solange sie es nicht selbst entschied. Unverbindliche Flirts und Bekanntschaften dauerten meist nicht lange, denn sie hatten mit der wirklichen Liebe nichts zu tun. Und Karen wollte sie aufsparen für einen Mann, der sie wirklich liebte und sie nicht nur wegen ihres wohlgeratenen Körpers begehrte. In diesem Punkt war sie sehr altmodisch, wie ihre frühere Freundin einmal sagte. Sie wollte nicht von Bett zu Bett hüpfen in der Hoffnung, auf diese Weise dem Richtigen zu begegnen.
»Was soll das? « fragte Armin barsch und musterte das Mädchen verärgert. »Ich dachte, du willst es ebenfalls.«
»Ich will nach Hause, falls du das meinst«, sagte Karen ernüchtert. »Erstens bin ich müde zum Umfallen, und zweitens habe ich Wera versprochen, dass ich bis Mitternacht wieder zurück bin.«
Die Heimfahrt verlief schweigend Karen wußte natürlich, dass sie Armin zutiefst gekränkt hatte. Doch das war ihr gleichgültig. Sie war sich keiner Schuld bewusst, denn sie hatte dem Mann keine Hoffnungen auf ein schnelles Abenteuer gemacht.
Vor dem Haus hielt Armin den Wagen an und ließ Karen aussteigen Dann wendete er und fuhr zurück zu den Garagen.
Karen war erleichtert, als sie die Treppe zur Haustür hinaufging. Sie fühlte sich tatsächlich müde und wusste doch schon, dass sie diese Nacht wohl nicht mehr sehr viel schlafen würde. Zu viel war geschehen, das sie erst durchdenken und verarbeiten musste.
Forschend glitt ihr Blick an der Hauswand hoch. Alle Fenster waren dunkel, und im Haus schien es ruhig zu sein. Die Bewohner schliefen. Karen war froh, dass sie Werner nichts von
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