Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)
Natürlich bin ich froh über jeden Tag, den Sie hier sind. Das ist ja auch der Grund, weshalb ich... Sehen Sie, Karen, Sie sind ein bezauberndes Mädchen. Doch ich bin um mehr als zehn Jahre älter und noch dazu blind. Eigentlich habe ich kein Recht, Sie zu fragen. «
»Ich verstehe noch immer nicht«, sagte sie erregt und entzog ihm ihre Hand. »Weshalb sagen Sie mir nicht gerade heraus, was Sie meinen? Es ist doch sonst nicht Ihre Art, um den heißen Brei herumzureden. «
Der Mann lachte herzlich, wurde jedoch gleich wieder ernst. »Sie haben Recht. « Langsam hob er eine Hand und suchte so lange, bis er ihre Wange gefunden hatte »Wie feinster Samt«, murmelte er nachdenklich »Ich gäbe wer weiß was dafür, wenn ich Sie sehen konnte, Karen. Sie müssen wunderschön sein. « Seine Hand wanderte weiter und fuhr sacht durch ihr Haar, das offen wie ein golden schimmernder Vorhang über ihre Schultern fiel.
»Der Arzt sagte doch … «‚ unterbrach sie seine forschenden Berührungen, die Stromstöße in ihrem Körper zu verursachen schienen
»Es interessiert mich nicht, was der Arzt sagte. Ich glaube, ich habe mich an Sie verliebt, Karen, in Ihre Stimme, Ihr Lachen und Ihre tiefsinnigen Gedanken, die ich manchmal sogar erahnen kann. Sie haben sich sehr verändert, mein kleiner Schmetterling Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo ich Sie fragen mochte, ob Sie mich heiraten würden. Ich habe Sie schon einmal gefragt, doch das war noch graue Theorie. Heute will ich eine Antwort, Karen «
Eine bedrückende Stille breitete sich in dem Zimmer aus. Beide Menschen schienen den Atem anzuhalten Karens Herz klopfte zum Zerspringen Am liebsten hatte sie überglücklich ja gerufen, doch eine innere Stimme warnte sie vor dieser Entscheidung Noch wußte sie ja nicht, ob Werner Bostel sie nur Tamaras wegen heiratete, oder weil er sie wirklich liebte Ohne Liebe jedoch wollte Karen keine Ehe eingehen, auch nicht wegen eines Kindes, das ihr sehr am Herzen lag
»Darf ich es mir überlegen? « fragte sie und unterdrückte tapfer ihre Erregung »Das ist eine Entscheidung, die ich nicht so einfach treffen kann «
»Sie hatten bereits Zeit, es sich zu überlegen«, widersprach der Mann enttäuscht. »Doch ich will Sie nicht drängen Immerhin geht es um Ihre Zukunft. Ich sehe ein, dass es nicht einfach ist, einem ungeliebten Mann sein Ja-Wort zu geben. «
Seine Worte schnitten ihr ins Herz, denn sie entsprachen nicht der Wahrheit. Karen wußte genau, dass sie Werner Bostel längst liebte Doch sie konnte es ihm nicht sagen, weil sie von ihm nicht wiedergeliebt wurde.
»Sie denken nach, kleine Karen. « Seine Stimme klang ungewöhnlich liebevoll »Wo ist Ihre Hand geblieben? Ich habe mich so wohl gefühlt, als ich Ihre Nähe spüren durfte. Geben Sie mir Ihre Hand wieder. «
Zögernd erfüllte sie ihm seine Bitte. Seine Berührung rief ganze Gefühlsstürme in ihr wach Sie fürchtete nur, dass er es bemerken konnte Deshalb atmete sie so ruhig und gleichmäßig, wie es ihr nur möglich war.
»Konnten Sie sich nicht vorstellen, immer hierzubleiben? Sie haben keine Angst vor den Pferden und … «
»Ich habe die herrlichen Tiere heben gelernt«, unterbrach Karen ihn »Sie sind klug und schön, und es gibt keinen Grund, weshalb ich mich vor ihnen furchten sollte «
»Sicher werden Sie eines Tages auch reiten lernen Ich bin früher viel geritten, als ich noch sehen konnte Vielleicht konnten wir dann zusammen … « Dieses Mal unterbrach Werner sich selbst »Das ist Zukunftsmusik Ich möchte Sie damit gewiß nicht beeinflussen. Doch versprechen Sie mir, dass Sie es sich wirklich überlegen werden Ich bin schon zufrieden, wenn Sie sich hier wohl fühlen, und ich nicht mehr so allein bin Tamara braucht eine Mutter und ich - brauche eine Frau. «
Als sein Mund immer näher kam und der Druck seiner Hand sich verstärkte, hatte Karen nur einen einzigen Gedanken: Flucht! Doch sie tat es nicht, sondern schloss die Augen, als seine linke Hand sich langsam auf ihre Wange legte. Dann fühlte sie seine Lippen auf den ihren. Sein Kuss war sanft und doch fordernd zugleich.
Für Karen bedeutete er die Erfüllung all ihrer Träume.
***
Armin Bostel war reisefertig. Allzu viel Gepäck hatte er ohnehin nicht, so dass er nicht lange gebraucht hatte, um alles einzupacken. Eigentlich hatte er sich den Urlaub in der Heimat etwas anders vorgestellt, zumal er dieses Jahr ein hübsches Mädchen bereits zu Hause vorgefunden hatte. Dass Karen jedoch
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