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Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition)

Titel: Auch Schmetterlinge können weinen (Der romantische Heftroman für den Kindle) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophia Bjenlund
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so viel gelehrt, dass ich mir gar nicht mehr vorstellen kann, in mein früheres, unbedeutendes Leben zurückkehren zu müssen. «
    »Wie meinen Sie das? « fragte Wera erschrocken. »Sie werden uns doch nicht verlassen wollen?«
    Karen schüttelte den Kopf. »Ich will nicht«, gestand sie dann leise.
    »Solange ich gebraucht werde, bleibe ich selbstverständlich. Doch eines Tages wird Werner seiner Einsamkeit überdrüssig werden und sich eine Frau suchen. Dann werde ich von hier Abschied nehmen. «
    »Karen!« Die Wirtschafterin war entsetzt. »Sie sollten nicht so reden. Werner wird nie mehr heiraten. Gerti hat ihm das Vertrauen in die Frauen gründlich ausgetrieben. «
    »Ich muss gehen. Er erwartet mich in seinem Arbeitszimmer. Es gibt da irgendwelche Arbeiten für mich zu tun. Ich darf ihm das Augenlicht ersetzen. « Die Freude über Werners Vertrauensbeweis ließ Karen richtig glücklich aussehen. Wera registrierte es zufrieden. Sie hatte schon lange vermutet, dass Karen ihren Arbeitgeber auf eine stille Weise mehr als mochte, doch dass es offensichtlich so ernst war, darauf hatte sie nicht zu hoffen gewagt.
    »Gehen Sie nur, lassen Sie ihn nicht warten. Ich werde auf Tamy achten. Sie können ganz beruhigt sein. «
    Vor Werners Zimmertür zögerte Karen einen Moment. Sie fühlte instinktiv, dass in den nächsten Minuten etwas geschehen würde.
    »Herein! «, erklang Werners kräftige und doch irgendwie samtweiche Stimme auf Karens zaghaftes Klopfen. »Kommen Sie nur, Karen, ich warte bereits.«
    »Entschuldigen Sie bitte. Ich habe noch ein wenig mit Wera gesprochen. Sie ist so glücklich, dass Tamy wieder da ist. « Karen sah sich genötigt, ihm eine Erklärung geben zu müssen.
    »Es ist schon in Ordnung. Machen Sie die Tür zu, und dann reichen Sie mir Ihre Hand, damit ich Sie fühlen kann. «
    Karen war zwar verwundert, doch sie zeigte es ihm nicht. Sie folgte seiner Aufforderung. Fest und vertrauenerweckend hielt er dann ihre Rechte. Um seinen Mund spielte ein Lächeln.
    »Sind Sie noch der kleine Schmetterling, den ich beinahe aus dem Wasser hätte fischen müssen, oder sind Sie inzwischen erwachsen geworden?« Sein Lächeln verstärkte sich. »Sie sind erwachsen geworden, ich spüre es«, gab er sich dann die Antwort selbst.
    Karen errötete und senkte den Blick. Alle hatten sie für einen Schmetterling gehalten, für ein Mädchen ohne Zukunft, aber mit einer langen Vergangenheit. Nein, das war sie nie gewesen.
    »Schmetterlinge sind wunderschöne Insekten. Ich verstehe nicht, dass Sie etwas gegen Schmetterlinge haben«, antwortete sie leise.
    »Habe ich auch gar nicht behauptet. Ich liebe Schmetterlinge besonders, doch ich kann mit ihnen nichts anfangen. Sehen kann ich sie nicht, und anfassen darf ich sie nicht. Also, was soll ich dann mit ihnen? Nein, mir ist ein treuer braver Hund wie meine Dela bedeutend lieber. Bei ihr weiß ich genau, wie ich mich zu verhalten habe, damit sie mich gern hat. Ein Schmetterling jedoch hat keine Gefühle. Er fliegt nur bunte Blumen an und liebt die Sonne. Regen wäscht seine schillernden Farben ab, und dann muss er sterben.«
    »Mir macht Regen nichts aus. « Die junge Frau sah Werner Bostel forschend an. Worauf wollte er hinaus? Sein Gesicht war ungewöhnlich sanft. Er wirkte in sich gekehrt, und Karens Verdacht bestärkte sich, dass er irgendetwas auf dem Herzen hatte.
    »Heute nicht mehr. Doch vor einiger Zeit noch hat Sie ein kalter Schauer beinahe das Leben gekostet«, sagte der Mann. Seine blinden Augen waren auf sie gerichtet, als ob er sie hätte sehen können.
    »Müssen Sie mich immer wieder daran erinnern? « Nun wurde Karen ungehalten. »Eigentlich wollte ich diesen Abschnitt meines Lebens vergessen. Er war- nicht besonders glorreich, finden Sie nicht auch? «
    »Oh, das kann man so genau nicht sagen. Sicher hatte auch diese Zeit ihre Bedeutung. Doch das war nicht der eigentliche Grund, weshalb ich Sie in mein Zimmer bat. Lassen Sie uns deshalb zur Sache kommen. Ich konnte Sie in der letzten Zeit recht gut beobachten. Damals, als ich Sie auf der Brücke traf, erschienen Sie mir wie ein Strohhalm, den ich unter keinen Umständen loslassen durfte. Ich hielt Sie dann ja auch gnadenlos fest, wie Sie sicher festgestellt haben. Nun ist jedoch der Augenblick gekommen, da Sie mich nicht mehr brauchen«, unterbrach Karen ihn spontan. Mit allem Möglichen hätte sie gerechnet, nur nicht damit, dass er sie vor die Tür setzte.
    »Aber nein, Sie kleines Dummchen.

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