Auch virtuelle Killer können töten
Dorff«, sagte Agent Nawrath.
»Das ist ein klarer Beweis, dass die beiden Kontakt hatten«, sagte Phil.
Die beiden Computerspezialisten arbeiteten weiter.
»Das ist ja merkwürdig«, meinte Agent Nawrath nach ein paar Minuten. »Eine der Nummern ist geschützt, gehört also zu einer staatlichen Behörde.«
Ich horchte auf. »Und zu welcher?«
»Ich würde auf CIA tippen«, meinte der Agent. »Ist nicht sicher, aber einiges deutet darauf hin.«
»Und wann hat der letzte Kontakt mit dieser Nummer stattgefunden?«, fragte ich.
»Vor drei Tagen«, antwortete Agent Nawrath.
»Also kurz bevor die Mordserie begann«, sagte ich ernst und schaute Phil an. »Sieht aus, als sollten wir die CIA kontaktieren.«
Phil räusperte sich. »Das fällt eher in den Aufgabenbereich von Mister High.«
»Schaut, was ihr noch an Informationen aus dem Smartphone herausholen könnt, wir gehen eben zu Mister High und kommen anschließend wieder«, sagte ich zu den Agents Browder und Nawrath.
Wir ließen die beiden weiterarbeiten und gingen zu unserem Chef.
»Oh, schon wieder da?«, fragte Helen überrascht.
»Hat er gerade Besuch?«, erwiderte ich.
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ihr könnt reingehen.«
Ich klopfte an die Tür und trat ein.
»Auf Trimmbones Smartphone ist eine Nummer dabei, die wahrscheinlich zur CIA gehört«, erklärte ich.
»Derek Fouwler, der den Kontakt zu Trimmbone hergestellt hatte, hat uns von einem Gerücht erzählt, dass die CIA hinter den Morden steckt, um irgendein Geheimprojekt weiterhin geheim zu halten«, fügte Phil hinzu.
Mr High nickte. »Gut, ich werde jemanden anrufen. Bin gespannt, was die dazu sagen werden.«
»Ich auch«, meinte Phil.
Wir verließen Mr Highs Büro und gingen zurück zu Browder und Nawrath, wobei wir den beiden Kaffee von Helen mitbrachten.
»Eine kleine Aufmerksamkeit für eure gute Arbeit«, sagte ich.
»Und damit ihr nicht einschlaft«, fügte Phil grinsend hinzu.
»Wie auch immer, Helens Kaffee ist uns jederzeit willkommen«, sagte Agent Browder und lächelte.
»Hier ist die Liste der Telefonkontakte, die in dem Smartphone gespeichert waren«, sagte Agent Nawrath und reichte mir ein paar Ausdrucke. »Wir durchsuchen jetzt den restlichen Speicher nach Hinweisen. Vielleicht gibt es ja noch Fotos, Videos oder sonst etwas von Interesse.«
»Ich bestelle etwas zu essen – wer möchte was?«, fragte Phil. »Ihr seid eingeladen.«
Er nahm die Bestellungen entgegen und kümmerte sich darum. Anschließend ging er mit mir die Telefonkontakte durch. Ein paar Namen kannten wir bereits, da wir Bekannte von Trimmbone kontaktiert hatten, um ihn zu finden.
»Wir müssen auch noch Trimmbones Familie informieren«, sagte Phil ernst. »Und Fouwler – besser er erfährt es von uns als aus der Presse.«
Ich nickte. »Ja, das stimmt.«
Ich nahm mein Handy und rief Derek Fouwler an.
»Was ist passiert?«, fragte er aufgeregt. »Ich habe gehört, dass es im Central Park eine Schießerei gegeben hat. Hatte das etwas mit dem Treffen zu tun?«
»Ja, hatte es«, sagte ich. »Timothy Trimmbone ist tot, erschossen, von einem Scharfschützen, der uns entkommen ist.«
»Tot? Trimmbone ist tot?«, fragte Fouwler und klang verzweifelt. »Verdammt, das ist ja heftig. Und ich habe das Treffen mit ihm ausgemacht. Oh Gott, das gibt es doch nicht!«
Ich konnte ihn zwar nicht sehen, hatte aber den Eindruck, dass er den Tränen nahe war.
»Es ist nicht Ihre Schuld«, versuchte ich ihn zu beruhigen. »Irgendjemand hat von dem Treffen Wind bekommen, darauf gewartet, dass Trimmbone auftaucht, und ihn dann erschossen. Sie hätten nicht wissen können, dass so etwas passiert. Wenn jemand schuld an seinem Tod ist, dann sind wir es.«
Fouwler schwieg. Er schluchzte leise. »Ich kannte ihn nicht besonders gut, aber das hatte er nicht verdient, sicher nicht. Wer macht denn so etwas? Ist er jetzt auch hinter mir her?«
»Wir können Ihnen ein paar Agents vorbeischicken, die Sie abholen und in Sicherheit bringen«, bot ich ihm an.
Er überlegte kurz. »Ja, sicher ist sicher, sagen Sie mir aber bitte, wen Sie schicken, damit mich nicht die Falschen abholen.«
»Geht klar«, bestätigte ich und beendete das Gespräch.
»Wie hat er’s aufgenommen?«, fragte Phil.
»Nicht gut«, erwiderte ich. »Ich habe ihm zugesichert, zwei Agents zu schicken, um ihn abzuholen und in Sicherheit zu bringen.«
Phil nickte. »Ja, auch wenn er vielleicht nicht auf der Liste des Killers steht, sicher ist sicher.
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