Auch virtuelle Killer können töten
Ich kümmere mich darum.«
Phil telefonierte, um das Nötige zu veranlassen, und ich dachte nach. Sicher war es gut, Fouwler aus der Schusslinie zu holen. Aber gab es vielleicht noch mehr Menschen, auf die es der Killer abgesehen haben könnte? Ich nahm mir vor, dafür zu sorgen, dass nicht noch ein weiterer sterben musste.
***
Derek Fouwler war zu seiner eigenen Sicherheit ins Field Office gebracht worden. Er unterstützte die beiden Agents Browder und Nawrath bei ihren Aktionen. Aufgrund seines Know-hows war er eine willkommene Hilfe. Wer sonst noch in Gefahr sein könnte, wusste er nicht.
Kurz nach seiner Ankunft wurden wir von Mr High in sein Büro gerufen. Als wir ankamen, saß dort ein Mann, den wir bereits kannten: Mr Courtney von der CIA.
»Sie kennen sich ja bereits«, begann Mr High.
Ich nickte und nahm Platz.
»Ist die CIA also doch in die Sache verwickelt«, bemerkte Phil und verzog das Gesicht.
»Um das zu klären, ist Mister Courtney hier«, sagte Mr High und wandte sich an seinen Gast von der CIA. »Ich hoffe, das ist nicht nur ein Höflichkeitsbesuch, sondern der aufrichtige Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen.«
Mr Courtney nickte, verzog aber keine Miene. »Genau das ist der Grund, aus dem ich hier bin. Wie es scheint, überschneiden sich gerade die Tätigkeiten unserer Behörden.«
»Wenn man bedenkt, dass bereits drei Menschen gestorben sind, ist überschneiden ein ziemlich schwaches Wort«, warf Phil ein.
Mr High warf ihm einen unmissverständlichen Blick zu und Phil sagte nichts mehr. Dann wandte er sich Mr Courtney zu. »Also …«
Der CIA-Mann räusperte sich. »Nun, um eines von vornherein klarzustellen: Wir haben keinen der Männer getötet oder das veranlasst. Unser Interesse galt einzig und allein der nationalen Sicherheit. Und wir hatten auch nicht die Absicht, uns in FBI-Ermittlungen einzumischen. Es ist eher so, dass Sie bei Ihren Ermittlungen auf eine laufende CIA-Operation gestoßen sind.«
»Das ist uns schon klar«, bemerkte Mr High. »Was wir aber nicht wissen, ist, worum es dabei genau geht.«
»Eben das ist die Frage«, sagte Mr Courtney. »Unsere Leute sind vor ein paar Tagen auf auffällige Aktivitäten gestoßen. Jemand versuchte, in geheime Regierungssysteme einzudringen. Wir haben diese Versuche bis zu Samuel Dorff und Ivan Rogoff zurückverfolgt. Da wir aber wenig in der Hand hatten und uns sicher waren, dass sie im Auftrag handelten, entschieden wir uns dafür, sie weiter zu beobachten, um mehr Informationen über das Gefahrenpotenzial zu erhalten. Wir warben Timothy Trimmbone, der bereits in der Vergangenheit als freier Mitarbeiter für die CIA tätig war, an, mit Dorff in Kontakt zu treten. Das lief auch gut, zumindest soweit wir wissen. Trimmbone kam näher an Dorff heran und der hatte angeboten, ihm einen Job zu geben. Dazu kam es aber nicht mehr. Dorff wurde liquidiert, anschließend Rogoff. Trimmbone ist dann untergetaucht und hat den Kontakt zu uns abgebrochen.«
»Ihr Einsatz ist also schiefgegangen«, fasste ich zusammen.
»Ja, so könnte man es nennen«, antwortete Courtney.
»Und wer steckte hinter den Aktivitäten?«, fragte Mr High. »Wissen Sie, wer die Hintermänner sind?«
Courtney schüttelte den Kopf. »Nein, leider nicht. Aber wie sich gezeigt hat, sind sie in hohem Maße gewaltbereit. Wir gehen davon aus, dass es sich um eine uns noch nicht bekannte terroristische Gruppe handelt, die einen Angriff auf die Vereinigten Staaten plant.«
»Damit meinen Sie, dass Sie fast gar nichts wissen, aber viel vermuten«, meinte Phil.
Mr Courtney schaute zu Boden. »Tatsächlich haben wir keine konkreten Hinweise auf die Täter, aber es ist offensichtlich, dass sie einen Cyberangriff planen.«
»Wissen Sie mehr? Etwa wann der Angriff geplant ist?«, fragte ich.
»Das ist uns nicht genau bekannt. Es scheint aber nicht mehr lange zu dauern. Die hätten Dorff und Rogoff nicht umgebracht, wenn sie ihnen nicht das gewünschte Produkt geliefert hätten«, antwortete der CIA-Mann.
»Gut, dann wissen wir jetzt, was die CIA mit der Angelegenheit zu tun hat und welche Rolle Dorff, Rogoff und Trimmbone gespielt haben«, sagte Mr High ernst. »Und wir können annehmen, dass ein Cyberangriff bevorsteht. Haben Sie mehr als das? Weitere Informationen, die uns weiterhelfen könnten?«
»Ich fürchte, nein«, antwortete Courtney.
»Also müssen wir damit arbeiten und es irgendwie schaffen, die Drahtzieher zu identifizieren und aufzuhalten«, sagte Mr High
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