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Auch virtuelle Killer können töten

Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Fahrstuhl in Bewegung – nach unten. »Was Sie hier im Gebäude erfahren, unterliegt natürlich der Geheimhaltung – inklusive der Tatsache, dass sich Gebäudeebenen unterhalb des Erdgeschosses befinden.«
    »Von mir erfährt niemand ein Sterbenswörtchen«, sagte Phil.
    Ich nickte nur.
    Die Fahrstuhltür öffnete sich. Auf dem Boden vor uns war die Aufschrift SL-7 zu sehen, die wahrscheinlich für Sublevel-7 stand. Wir befanden uns also ziemlich weit unter der Erdoberfläche. Phil hatte die Aufschrift ebenfalls bemerkt, sagte aber wie ich kein Wort.
    Wir gingen einen kurzen Flur entlang, an dessen Ende sich eine Stahltür befand. Lieutenant Booth hielt sein Gesicht vor einen Augenscanner, und wenige Augenblicke später schob sich die schwere Tür zur Seite.
    Wir betraten einen Raum, der voller Computerterminals und -monitore war. An einigen der Terminals saßen Leute, ich zählte insgesamt sechs. Die einzige Person, die stand, war ein Mann von Mitte vierzig mit dunklem Haar, das von einigen grauen Strähnen durchzogen war. Das musste General Price sein.
    Booth ging auf ihn zu, salutierte und sagte: »Die beiden Agents Cotton und Decker vom FBI New York, Sir!«
    General Price nickte. »Danke, Lieutenant.«
    Dann kam er auf uns zu und musterte uns genau. »Jerry Cotton und Phil Decker – Ihr Ruf eilt Ihnen voraus, sogar bis hier unten. Es freut mich, Sie kennenzulernen, auch wenn die Umstände alles andere als erfreulich sind.«
    Wir schüttelten ihm die Hand.
    »Das sind sie meistens nicht, wenn wir auftauchen«, bemerkte Phil. »Ihre Nachricht war sehr kurz gehalten. Was ist das Problem?«
    »Kommen Sie bitte mit«, sagte General Price und bedeutete uns, ihm zu folgen.
    Wir gingen in einen kleinen Konferenzraum, der sich direkt nebenan befand.
    »Wir betreiben hier Forschung, die top secret ist, daher konnte ich am Telefon nichts sagen – das sind die Auflagen. Das ist nicht einmal über gesicherte Telefonleitungen erlaubt«, begann der General.
    »Kein Problem«, meinte Phil.
    »Sie sprachen am Telefon von Ungereimtheiten«, sagte ich, um das Gespräch in die richtige Richtung zu lenken. »Da Sie auf die FBI-Warnung reagiert haben, gehe ich davon aus, dass es etwas mit Ihrem Computersystem zu tun hat.«
    »Ja, das ist korrekt – zumindest teilweise«, antwortete der General. »Wir testen hier neue Waffentechnologien, aktuell vor allem in Zusammenhang mit Drohnen. Beim vorletzten Testlauf hatte sich eine der Drohnen für kurze Zeit selbständig gemacht, offenbar ein Softwarefehler. Wir haben die genaue Ursache bisher allerdings noch nicht finden können. Wahrscheinlich ist es nichts Ernstes und eigentlich wollten meine Vorgesetzten nicht, dass ich das FBI hinzuziehe, aber da wir den Fehler bisher nicht gefunden haben, mache ich mir schon Sorgen.«
    »Das ist nachvollziehbar«, sagte ich. »Und die Leute da draußen, das sind sicherlich alles Computerspezialisten.«
    »Die meisten«, antwortete er. »Einer ist zusätzlich Spezialist für Aeronautik, ein anderer für Funktechnik. Es besteht noch die Möglichkeit, dass eine starke Sonneneruption die Funkverbindung beeinträchtigt hat. Aber wie gesagt, die genaue Ursache haben wir noch nicht gefunden.«
    »Und Ihr System steht mit der Außenwelt in Verbindung?«, fragte Phil.
    »Ja, allerdings sind wir durch umfangreiche Firewalls geschützt, die zu durchdringen fast unmöglich ist«, antwortete General Price.
    »Fast unmöglich«, wiederholte Phil. »Wir ermitteln im Fall von mehreren ermordeten Hackern, zwei von ihnen waren Spezialisten dafür, Firewalls zu durchbrechen.«
    »Das hört sich nicht gut an«, meinte der General besorgt. »Besser, wir brechen den laufenden Test ab und unterziehen unser System einer gründlichen Prüfung.«
    »Sie haben gerade einen Test laufen?«, fragte ich überrascht.
    »Ja, unsere Drohnen sind fast jeden Tag in der Luft«, kam die Antwort. »Aktuell sind vier im Einsatz. Kommen Sie mit.«
    Er verließ den Konferenzraum, wir folgten ihm.
    »Wie läuft der Flug?«, fragte General Price einen der Männer.
    »Wie geplant, Sir, keine besonderen Vorkommnisse, keine Störungen«, kam prompt die Antwort.
    »Holen Sie sie trotzdem zurück, wir brechen für heute ab!«, gab der General den Befehl.
    »Wird erledigt, Sir!«, kam die Bestätigung.
    Der Mann machte etwas an seinem Computer, das ich nicht genau sehen konnte, und sagte dann: »Sind auf dem Rückweg, Sir!«
    »Ich will lieber auf Nummer sicher gehen«, sagte der General uns.

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