Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton

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»Wir fliegen die Drohnen in den Hangar und dann führen wir eine Untersuchung durch.«
    Dann wandte er sich wieder zu dem Mann, dem er bereits vorher Anweisungen gegeben hatte. »ETA?«
    »Dreiundzwanzig Minuten«, kam die Antwort.
    ETA – Estimated Time of Arrival – geschätzte Ankunftszeit. Die Drohnen mussten ein ganzes Stück weit entfernt sein.
    »Gut, unterhalten wir uns weiter«, sagte General Price und wollte gerade wieder zum Konferenzraum gehen, als einer seiner Männer sagte: »Sir, wir haben eine Kursabweichung.«
    »Ursache?«, fragte General Price.
    »Keine Ahnung«, kam die Antwort. »Am Wind kann es nicht liegen. Die internen Sensoren melden auch nichts Ungewöhnliches.«
    General Price verzog nachdenklich das Gesicht. »Können Sie die Kursabweichung korrigieren?«
    »Ich versuche es«, sagte sein Gesprächspartner und fügte wenige Augenblicke später hinzu: »Nein, verdammt, die Dinger reagieren nicht, weichen immer weiter vom Kurs ab, ich habe absolut keine Kontrolle mehr.«
    »Geben Sie mir die GPS-Positionsdaten der Drohnen auf den Schirm!«, wies der General an und setzte sich vor einen Monitor.
    Wenige Augenblicke später zeichnete sich dort eine Landkarte ab.
    »Sind jetzt schon eine Meile vom Kurs abgewichen«, kam die Meldung von einem der anderen Männer.
    Dann sah ich, wie der General blass wurde. »Sie sind von meinem Schirm verschwunden – was ist da los?«
    »Keine Ahnung, Sir«, bekam er als Antwort. »Ich habe sie auch nicht mehr – sie haben in den Stealth-Modus gewechselt, kein Funkkontakt mehr, keine Videoübertragung – und gemäß den letzten Koordinaten fliegen sie auf bewohntes Gelände zu, treffen dort bei konstanter Geschwindigkeit in etwa zehn Minuten ein.«
    »Verdammt, ich will, dass Sie die Kontrolle über die Dinger wieder herstellen und sie sichtbar machen, ist das klar!«, fauchte der General.
    Einer der Männer zuckte zusammen, alle arbeiteten fieberhaft. Phil und ich beobachteten das Treiben, griffen aber nicht ein, da wir ohnehin nichts ausrichten konnten.
    »Immer noch nichts, Sir, es scheint, als hätten sie sich abgeschottet, ich bekomme keinen Zugriff, keine Reaktion«, erstattete einer der Männer Bericht.
    »Und die Position? Haben wir genaue Daten?«, fragte der General.
    »Negativ, Sir, sie erreichen bewohntes Gebiet in t minus drei Minuten«, antwortete einer der Männer.
    »Das sieht nicht gut aus«, murmelte der General und gab weitere Anweisungen.
    Kurz bevor die Drohnen der Einschätzung nach bewohntes Gebiet erreicht hatten, gab er den Befehl zur Selbstzerstörung.
    »Befehl wurde ausgeführt«, sagte einer der Männer. »Erhalte aber keine Bestätigung.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte General Price. »Ich will sofort einen Hubschrauber in der Luft haben, der an der berechneten Absturzstelle nach Wrackteilen sucht!«
    Als er das koordiniert hatte, schaute er zu uns hinüber. »Das sieht nicht gut aus.«
    »Was kann denn jemand mit ein paar Überwachungsdrohnen anfangen?«, fragte Phil.
    »Das waren keine Überwachungsdrohnen, sondern große, für den Kriegseinsatz gedachte Modelle mit Raketenwerfer«, sagte der General. »Jede einzelne kostet über eine Million Dollar und ist vom Radar quasi nicht zu orten.«
    »Eine perfekte Waffe für einen terroristischen Anschlag«, stellte ich fest.
    ***
    »Und die Drohnen sind wirklich mit Raketen bestückt?«, fragte Phil ungläubig. »Ich dachte, das wäre heute nur ein Testflug gewesen.«
    »War es auch«, sagte General Price. »Die Raketen sind daher noch nicht mit irgendwelchen Sprengstoffen ausgestattet. Aber jemand, der sich mit der Materie auskennt, könnte das entsprechend nachrüsten und hätte dann eine der modernsten Navy-Waffen in den Händen. Hoffentlich hat die Selbstzerstörung funktioniert. Ist der Hubschrauber schon im Zielgebiet?«
    »In etwa einer Minute«, antwortete Booth.
    »Gut, dann wissen wir bald mehr«, murmelte der General nachdenklich.
    »Gibt es Hinweise darauf, dass sich jetzt jemand ins System gehackt hat? Irgendeine Spur, die man verfolgen kann?«, fragte ich.
    »Miller, überprüfen Sie das!«, befahl der General einem seiner Mitarbeiter.
    »Wenn wirklich jemand die Steuerung über die Drohnen übernommen hat – worauf aktuell alles hindeutet –, können wir ihn vielleicht noch finden, wenn wir schnell sind«, sagte ich.
    »Hubschrauber im Zielgebiet, nimmt Suche auf«, kam die nächste Meldung.
    Dann sagte Miller: »Sir, ich glaube, ich habe da was, es gibt einen