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Auch virtuelle Killer können töten

Auch virtuelle Killer können töten

Titel: Auch virtuelle Killer können töten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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schlanker, großer Mann, der den Raum durch einen seitlichen Eingang betrat. »Schön, dass es Ihnen gefällt. Übrigens sind die meisten Leute begeistert, wenn sie das erste Mal hier sind. Aber ich kann Ihnen versichern, dass man sich nach ein paar Wochen daran gewöhnt hat und es einfach als gegeben betrachtet. Manchmal wünsche ich mir auch etwas weniger Offenheit und halte mich fast nur in den anderen Räumen auf, die keinen solchen Ausblick ermöglichen.«
    »Guten Tag, Mister Trelony«, begrüßte ich ihn. »Vielen Dank, dass Sie uns empfangen.«
    »Sie sagten, es ginge um Timothy und dass er tot sei«, erwiderte Trelony ernst. »Stimmt das? Oder war das nur ein Trick, um meine Aufmerksamkeit zu erhalten?«
    »Kein Trick«, antwortete ich. »Er ist wirklich tot. Ich stand direkt neben ihm, als er erschossen wurde.«
    Trelonys Miene verfinsterte sich. »Mann, ich hätte nie gedacht, dass es so mit ihm endet, wirklich nicht, das ist echt ein Schock. Ich glaube, ich hole mir einen Scotch. Möchten Sie auch einen?«
    »Nein danke, wir sind im Dienst«, sagte ich.
    Trelony durchquerte den halben Raum und machte vor einem Schrank Halt. Er drückte einen Knopf, die Türen des Schranks glitten zur Seite und es kam eine gut ausgestattete Bar zum Vorschein.
    Trelony goss sich ein Glas ein. »Das ist einer der Flüche des Reichtums – man kann sich mehr Drogen und Alkohol leisten, als man verträgt. Mit Reichtum sollte Verantwortung einhergehen, sonst schaufelt man sich damit sein eigenes Grab.«
    Er setzte das halbvolle Glas an, leerte es mit einem Schluck und verzog dann sein Gesicht. »Mann, das haut richtig rein. Und jetzt habe ich die Entscheidung zu treffen, ob ich mir noch mehr einschenke.«
    Er zögerte kurz, schloss dann aber den Schrank. In plötzlich aufflackernder Wut holte er aus und warf das Glas vor eine Wand, wo es in tausend Stücke zerbarst.
    »Sorry, das musste sein«, sagte er. »Timothy und ich hatten viel gemeinsam. Ich hatte zwar mehr Glück als er, aber wir beide waren Programmierer und haben zusammen so einiges bewirkt. Aber wo bleiben meine Manieren – nehmen Sie doch bitte Platz.«
    Er deutete auf eine Gruppe von schwarzen Sesseln, wo er selbst Platz nahm. Wir kamen seiner Aufforderung nach.
    »Ihr Verlust tut uns leid«, sagte ich. »Wir hatten erfahren, dass Mister Trimmbone in etwas verwickelt war, deshalb wollten wir uns auch mit ihm treffen. Doch bevor er uns irgendwelche Informationen geben konnte, wurde er Opfer eines Scharfschützen.«
    Trelony blickte auf. »War er das? Der Mann, der heute im Central Park erschossen wurde? Man hat seine Identität bisher nicht bekannt gegeben.«
    Ich nickte. »Ja, das war er. Und wir sind hier, weil Sie sich gut kannten und er Ihnen vielleicht erzählt hat, woran er gearbeitet hat.«
    »Normalerweise haben wir uns immer recht gut ausgetauscht«, begann Trelony. »Aber als er das letzte Mal vor ein paar Tagen hier war, war er ziemlich verschlossen. Das hat mich ziemlich gewundert. Er kam mir auch nervös vor.«
    »Hat er Ihnen dennoch etwas gesagt? Oder Ihnen etwas gegeben?«, fragte ich.
    »Gegeben nicht«, antwortete Trelony. »Er hat auch nicht viel gesagt, nur dass es um die nationale Sicherheit gehen würde und mit militärischen Informationen zu tun hätte.«
    »Militärisch?«, wiederholte ich. »War das der Begriff, den er verwendet hat?«
    »Ja, militärische Informationen, darum ging es und um ein geheimes Projekt. Mehr wollte er mir nicht sagen, um mich nicht da mit reinzuziehen. Er bereute wohl, dass er den Job überhaupt angenommen hatte. Hilft Ihnen das weiter?«
    »Ich denke schon«, sagte ich. »Es gibt uns zumindest einen Ansatzpunkt für weitere Ermittlungen. Hat Mister Trimmbone sonst noch etwas gesagt, das für uns von Interesse sein könnte?«
    Trelony schüttelte den Kopf. »Nein, sonst nichts.«
    »Dann haben Sie vielen Dank, dass wir Ihre Zeit in Anspruch nehmen durften«, sagte ich und reichte ihm meine Karte.
    Er nahm sie an und sagte grollend: »Keine Ursache. Ich hoffe, Sie finden Timothys Mörder und machen ihn fertig!«
    Wir verabschiedeten uns von ihm, fuhren mit dem Fahrstuhl nach unten und verließen das Gebäude.
    »Ein militärisches Ziel also«, meinte Phil. »Das ist ein guter Hinweis.«
    »Ja, das ist es. Wir müssen sofort Mister High informieren, damit er das an die entsprechenden Stellen weitergibt. Wobei das die potenziellen Ziele zwar einschränkt, aber nicht genug. Es gibt immer noch Tausende von

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