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Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition)

Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition)

Titel: Auch wir sind Deutschland: Ohne uns geht nicht. Ohne euch auch nicht. (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anis Mohamed Youssef Ferchichi , Marcus Staiger
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Dummheit und Verzweiflung sind die besten Voraussetzungen, um radikale Gruppen wie die Hamas stark und groß werden zu lassen. Das ist doch fast wie im Labor, wir züchten uns unsere radikalen Gruppen selbst. Wo vermehren sich Keime, wo wachsen Pilze? Natürlich nur in Umgebungen, die dafür geschaffen sind.
    Vor Rabins Tod ging es den Palästinenser ganz gut. Die Grenzen waren einigermaßen offen, der Handel hat prosperiert und im Endeffekt ist es doch so, wenn man zusammen Geschäfte machen kann, dann kann man auch zusammen leben.
    Wenn sich die jetzige Situation in Nahost nicht ändert, wird das immer schlimmer, schlimmer und schlimmer und es werden immer wieder Splittergruppen entstehen und es wird Typen geben, die wie der Rattenfänger von Hameln durch die Gegend ziehen und die Leute für ihre Scheiße verpflichten. Egal, ob auf israelischer oder auf palästinensischer Seite. Und dann wird es wieder radikale Gruppen geben, die dafür sind, dass Israel vernichtet wird, und dann wird Israel wieder argumentieren, mit solchen Leuten reden wir nicht, und die Gruppen werden gefüttert mit der Verzweiflung der Bevölkerung. Das ist ein verfickter Teufelskreis und ich verstehe nicht, warum man da nicht einfach ausbricht.
    Wenn man den Konflikt beenden will, muss man Zugeständnisse machen. Man muss ausbrechen. Du akzeptierst mich nicht, ich akzeptiere dich nicht. Wow, was für eine Lösung. Ich werde dich heute ficken, du wirst mich morgen wieder ficken und das wird ewig so weitergehen. So geht das nicht. Das wird nichts. Das muss ein Ende haben.
    Nehmt euch ein Beispiel an mir. Ich kann mich auch einigen, in fast jeder Angelegenheit. Selbst wenn es um Geld geht, schaffe ich es, eine Lösung zu erreichen. Und das will was heißen, immerhin bin ich Bushido.

Teil 3
Warum sind die Deutschen so …? und warum machen die »Kanaken« das anders? –
Mentalitätsunterschiede

Über Superdeutsche und fehlende Eier
    Manchmal habe ich das Gefühl, dass die ganze Migrations-, Immigrations-, Integrations- und Assimilationsdebatte auf einem Niveau stehen geblieben ist, das von der Wirklichkeit schon längst überholt wurde. Wenn ich sehe, wie cool unsere Kinder sind, wie cool die Kinder meiner Freunde sind und wie selbstverständlich wiederum deutsche Kinder mit Ausländern aufwachsen, gebe ich die Hoffnung nicht auf, dass sich das negative Bild, das uns »Problemausländern« anhängt, ändern wird. Mit hundertprozentiger Sicherheit wird es da einen ganz großen Umschwung geben und die Einstellung gegenüber diesem Ausländerthema wird sich verändern. Viel schlimmer, als die Debatte geführt wird, kann es aber auch gar nicht mehr werden, wobei man immer wieder beachten muss, dass die jetzigen Probleme schon vor 25, 30 oder 35 Jahren, vielleicht sogar schon vor 50 Jahren entstanden sind, als definitiv noch ein ganz anderer Geist in diesem Land herrschte. Allerdings hatten wir damals auch noch keine iPhones. Seit der Erfindung des iPhones ist sowieso alles anders geworden und dank Steve Jobs werden alle »Kanaken« gut.
    Die negative, teilweise auch rückwärtsgewandte Einstellung der jetzigen Migrantenelterngeneration, deren Kinder heute unsere Problemfälle darstellen, wird sich egalisieren.
    Auf der anderen Seite wächst eine ganz neue Generation von Deutschen heran, die das »Beste« aus beiden Welten in sich vereinen wird. Ich weiß nicht, ob das die neuen Superdeutschen werden, auf jeden Fall werden es die neuen Deutschen. Meine Generation, die heute Dreißigjährigen, hat ja schon sehr wenig mit ihren Herkunftsländern zu tun. Ich selbst bin sowieso in Deutschland geboren, bei anderen ist das anders, die sind mit drei oder fünf Jahren hierhergekommen. Durch die starken Familienbande haben die noch was von ihrer eigentlichen Heimat mitbekommen, aber die heute Zwanzigjährigen schon viel, viel weniger und unsere Kinder werden den Libanon, die Türkei, Kasachstan, Afghanistan und wie die ganzen Herkunftsländer alle heißen, nur noch als Urlaubsland kennen. Der Großteil meiner Freunde und ich sehen es ja auch als vollkommen selbstverständlich an, hier zu sein, hier zu leben und so zu leben, wie man hier leben kann. Deutschland ist unsere Heimat und unsere Kinder und die Kinder unserer Kinder werden das immer mehr als Selbstverständlichkeit ansehen und irgendwann wird es völlig normal sein, dass Menschen unterschiedlichsten Aussehens und unterschiedlichster Herkunft hier leben. Die Menschen werden Müller-Kaveci heißen

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